Ist der Bundesfreiwilligendienst nicht eher Ausbeutung?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Aber hochkant. Die widerlichen Vereine (Malteser, Johanniter) schieben sich das Geld in den A**** und lassen die kleinen Lakaien die Drecksarbeit übernehmen.

Es ist ne Farce und die reinste Zeitverschwendung. Einerseits führt man G9 ein und möchte die Jugend schnellstmöglich auf den Arbeitsmarkt bringen, andererseits hat man Unsinn wie FSJ/BFD, welches ja 'angeblich' einen so tollen Eindruck in der Bewerbung macht.

Pustekuchen.

Gib dir das: Ich hatte Bereitschaftsdienst, 24/7 über eine ganze Woche. Mein läppischer Lohn betrug 450 Euro. Nebenher durfte ich tagsüber meine 4-8 Stunden Schicht schieben. Es gab genau einen einzigen freien Tag für diese stressige Woche, in der man mehrmals aus der Nacht geklingelt wurde!


PatrickLassan  02.07.2020, 11:19

Hat dich jemand gezwungen, das zu machen?

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ContentAAH  02.07.2020, 11:21
@PatrickLassan

Niemand wird zu unbezahlten Praktikas gezwungen, und dennoch schießen diese unlauteren Dinger wie Pilze aus dem Boden der Arbeitswelt. Ein Unding, das staatlich verboten gehört.

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ContentAAH  02.07.2020, 11:27
@PatrickLassan

Und ich brachte dir einen Vergleich. Niemand wird zum BFD gezwungen, auch wird niemand zu unbezahlten Praktika gezwungen. Und dennoch gibt es sie. Es ist und bleibt Ausbeutung, auch wenn Leute diese Jobs aus welchen Gründen auch immer annehmen.

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yamat501  02.07.2020, 11:26

"Gib dir das: Ich hatte Bereitschaftsdienst, 24/7 über eine ganze Woche."

ach warst bei uns im Hausnotruf tätig?

kleiner Tipp gegen diese Arbeitszeiten kannst du juristisch vorgehen die verstoßen gegen den Arbeitsschutz ;-)

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ContentAAH  02.07.2020, 11:29
@yamat501

Exakt.

Ach? Und das hätte genau wen interessiert? Man hätte mir die rote Karte gezeigt und wech wäre ich gewesen. Das war gängige Praxis seit Jahren und ist vermutlich immer noch die gängige Praxis.

Außerdem ist das nicht die einzige illegale Geschichte, von der ich dir aus den Zeiten meines FSJ's so berichten kann.

Überstunden wurden nicht bezahlt, konsequente und permanente Erreichbarkeit per Smartphone war Pflicht (um als Ersatzmann einzuspringen, scheiß mal auf Freizeit und Co.). Keine Gleichberechtigung -> Geschlechter.

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ContentAAH  02.07.2020, 11:32
@yamat501

Männer durften bei uns Überstunden schieben und von Morgens bis tief in den Abend Flüchtlinge umherkutschieren, während man Frauen das nicht 'zumutete'. Deklariert waren wir als Fahrer, durften aber Möbelpacker spielen und uns den Rücken ruinieren. Wer hätte hier im Falle eines Unfalls was bezahlt? Richtig. Wir selbst, da wir nur als Fahrer versichert waren.

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yamat501  02.07.2020, 11:34
@ContentAAH

wie gesagt du hättest dagegen klagen können und man hätte dir deswegen auch nicht kündigen können. Speziell die Malteser haben da in den letzten Jahren einige Schellen von den Gerichten kassiert

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Beim Bundesfreiwilligendienst geht es ja nicht darum, Geld zu verdienen, sondern freiwillig etwas Gutes zu tun. Dein Arbeitsgeber kann Dich gar nicht ausbeuten, weil er gar keine Unternehmen ist, was auf Gewinn aus ist.

Wenn Du nicht arbeitest, spielt das für den AG nicht die entscheidende Rolle, sondern die Arbeit wird einfach nicht gemacht und irgendwer muss dann ggf. darunter leiden oder hat es weniger schön, je nachdem, was Du machst

Für lumpige 170 Euro

Wenn die 170 € eine Aufwandsentschädigung sind, dann sind sie innert eines Monats anrechnungsfrei.

so daß ich noch zusätzlich wegen deren Boshaftigkeit oder Dummheit in Geldnot gerate.

Es muß weder das eine, noch das andere zutreffen. Mit Beleidigungen sollte man immer vorsichtig sein ...

Du kannst gegen die Anrechnung Widerspruch einlegen, und diesem sollte mit hoher Wahrscheinlichkeit stattgegeben werden.

Im Übrigen trägt der Bundesfreiwilligendienst seinen Namen vermutlich nicht ohne Grund. Hat Dich jemand dazu gezwungen, Dich "ausbeuten" zu lassen?

Warum glaubst du, dass es 'Freiwilligendienst' heißt?

Niemand zwingt dich dazu, und wenn du es dennoch machst, sollte dir vorher klar sein, dass es nur ein besseres Taschengeld gibt.