Ist das Umsteigen von Englisch- auf Westernreiten so schwierig?
Nach längerer Suche habe ich eine Möglichkeit zum Westernuntericht gefunden. Ich bin bisher Freizeit/Englisch geritten. In der ersten Stunde war ich angeleint und sollte mit Gewichts- und Schenkelhilfen das Pferd durch einen Pylonenparkur steuern. Gefühlt lief das Ross wohin es wollte. Die zweite Stunde, ohne Leine, bei einer anderen Trainerin war auch nicht besser. Läuft das Pferd nicht in die gewünschte Richtung, gebe die falschen Gewichtshilfen, Schenkelhilfen.... das Pferd sei sehr sensibel ausgebildet.???
Zur Info: um nach rechts zu Reiten soll ich links belasten, den linken Schenkel einsetzen und auf das linke Ohr schauen, praktisch das Pferd so zur anderen Seite drücken. Mich irritiert, dass ich nicht in die Richtung schauen soll, in die reite.
Wenn ich an der langen Seite entlang auf dem 4ten Hufschlag auf die kurze zu reite biegt das Pferd, weit bevor wir die Bande erreicht haben, von alleine (?) dorthin ab, wo seitlich mehr Platz ist. Für mein Gefühl habe ich am Sitz nichts verändert.
Bei den anderen Reitschülern, auch die, die mit Kadarre und Sporen unterwegs waren, sah es auch nicht sehr harmonisch aus. Und selbst die Chefin zeigte auf einem ihrer "vierbeinigen Profis" sitzend, ein ziemliches Gezerre mit den Zügeln um das Ross zu dirigieren.
Ich frage mich, wie viele Reitstunden ich noch im Schritt mit den Pylonen üben muss, bevor ich traben kann. Ich hatte noch nie solche Probleme, ein Pferd am langen Zügel irgendwo in der Halle geradeaus zu reiten. Meiner Meinung nach, haben diese "vierbeinigen Profis" auch nur Schulpferd-Niveau, und ich sollte hier nicht weiter investieren.
Ach, zum Vergleich durfte ich die Quaterstute einer Bekannten reiten, mit Wassertrense, ohne Aufsicht und in allen 3 Gangarten. Chica läuft auch mit Halsring, Bosal, einhändig mit Kadarre und war schon auf Trailwettbewerben.
Sieht hier trotzdem noch jemand Land bezüglich der Reitschule?
5 Antworten
Mir scheint, du bist vom Regen in die Traufe gekommen. Wahrscheinlich war der vorherige Unterricht „Freizeit/ Englisch“ ist sicher nicht sehr ergiebig gewesen, und dieser Westernstall scheint auch nicht grade das gelbe vom Ei zu sein. Das lernst du in 10 Jahren nix, schätze ich mal. 😒
Such dir eine vernünftige Reitschule - Reitweise ist egal… 😄
Und nein, wenn man vernünftig klassisch reiten gelernt hat, ist der Umstieg auf Western eigentlich nicht wirklich schwierig. Nur, dass es im Westernbereich noch mehr Eigenbrötler gibt, wo jeder sein eigenes Süppchen kocht mit einer Sonderlehre.
Solche Anweisungen KÖNNEN mal richtig sein, WENN der Reiter geneigt ist, in der Hüfte einzuknicken. Aber hier scheint das ja „Programm“ zu sein, worauf die Pferde dort irgendwie dressiert sind.
So kann man natürlich auch Kunden an sich binden - wenn es endlich schaffst, ihre seltsame Reitart zu immitieren, bist du am Ende unfähig irgendwo anders zu reiten…
Hast du schon mal die „Pferdeprofis“ geschaut? Vor Jahren bekam de Hackl ein Springpferd zur Korrektur. Zwar war er nicht der, der nachher damit über den Parcours flog, aber die Rittigkeitsprobleme hat er gut gelöst. Anky van Grunsven, Weltspitze Dressurreiten, hat umgekehrt mal ein Jahr bei den Weltreiterspielen in Amerika am Raining teilgenommen. Die Unterschiede zwischen den Reitweisen sind nämlich überhaupt nicht so groß, wie solche Gurus gern weis machen wollen. Korrektes Reiten ist logisch fürs Pferd - und der Reiter, der das versteht, kann sich daher auf alles, was Hand und Fuß hat, umstellen. Eine gewisse Flexiblität ist dazu natürlich nötig - aber die bekommt man eigentlich einfach dadurch, dass man unterschiedlichste Pferde reitet. Und gern auch bei unterschiedlichen Ausbildern. Ein seriöser Ausbilder begrüßt es immer, wenn seine Schüler auch mal wo anders reiten, um Erfahrung zu sammeln.
Vielen Dank für die Antwort. Ich empfand es auch als eine Art der Kundenbindung. Ich habe diese spezielle Gewichtshilfe gegoogelt. Es Infos, aber keine professionellen, nur in Foren. Die Chefin war Schülerin von Ute Holm. Deren Stall ist auch in meiner Nähe. Bisher hatten mich die Preise dort abgeschreckt.
Dann wird Ute Holm wohl bloß als Werbeobjekt dienen - ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit solchen Methoden einverstanden wäre. Ich kan. Auch mal ein paar Reitstunden bei Hubertus Schmidt nehmen, und dann irgendeinen Unsinn erfinden. Damit ist der Unsinn noch lange nicht wirklich legitimiert, weil ich „bei Hubertus Schmidt gelernt“ habe.
Eigentlich finden sich in den Grundzügen gar nicht so viele Unterschiede - mit dem Unterschied, dass beim Western jeder seinen eigenen Brei kocht und es beim Englischen eine Reitlehre gibt.
Das, was du da beschreibst, hat mit Reiten nicht wirklich viel gemein - klingt allgemein nicht gerade prickelnd.
Naja, besonders schwierig ist das jetzt nicht. Aber umdenken muss man: eine nette Stall Freundin hat mich Mal auf ihrem Pferd und Westernsattel reiten lassen - ich musste total umdenken, aber das Pferd hatte verstanden, was ich wollte.
Außerdem glaube ich nicht, das du in dem neuen Reitstall viel lernen wirst.
Vllt könntest du das Pferd der Bekannten als RB haben und darauf mobilen Beritt bekommen? Es gibt durchaus auch gute Westerntrainer, nur die meisten haben keine eigenen Schulpferde sondern sind eben mobil unterwegs.
Von der Reitschule würde ich mich verabschieden, wenn du kein gutes Gefühl hast.
Leider nicht. Das Pferd ist 22, hat Arthrose und nicht durchgehend reitbar.
Hallo, ehrlich gesagt, da würde ich mir eine andere Reitschule suchen, wann die Reitlehrerin unfähig ist selber damit zurecht zu kommen, wie soll sie es dann euch beibringen?
Eigenbrötler trifft es. Ich finde es seltsam links zu belasten und nach rechts zu wollen. Das ist eine komplette Umerziehung für mich. Selbst mit schlecht ausgebildeten Pferden hat es bisher gut funktioniert: rechts mehr belasten und es biegt nach rechts ab.