Ist das Schimmel, oder salpeter?

Kellerwand  - (Schimmel, Mauerwerk)

3 Antworten

Es sind leichte Salpeterausblühungen. Eine Drainage hilft nicht immer zu 100%. Sie ist eine Möglichkeit von vielen. Die Wand besitzt offensichtlich immer noch eine zu hohe Feuchte und gibt diese an die trockenere Raumluft ab. Die zurückgebliebenen Salze sind das Zeichen dafür.

Wurde denn die Aussenabdichtung überprüft oder erneuert?

Salpeterausblühungen sind immer ein Zeichen von Bodenfeuchtigkeit, denn nur auf diesem Wege gelangt in der Regel salzbelastetes Wasser in das Mauerwerk.

Beim Verdunsten an der Mauerwerksoberfläche, bzw. an der Putzoberfläche bleibt das Salz zurück und bildet dort Salzkistalle aus. Diese Salzausblühungen am Besten abbürsten oder absaugen, so das das Salz nicht auf den Boden fällt und nicht erneut in diesen Keislauf gelangen kann.

Es kann sein, dass die Horizontalsperre undicht geworden ist. Die Erneuerung ist aufwändig und teuer. Von Injektionsverfahren würde ich persönlich Abstand halten, da die Dauerhaltbarkeit nicht gewährleistet ist und auch der Dämmwert des Mauerwerks sich dadurch rapide verschlechtert.

Ich habe ein altes Haus als Bonus zum Grundstückskauf dazu bekommen. Der Keller war über Jahrzehnte aufgefeuchtet und sehr nass. Meine erste Wahl der Feuchtebeseitigung fiel auf die Temperierung nach Henning Großeschmidt (mal googeln).

Wandfeuchte wird immer nur durch die direkt an der Wand anliegende Luft entsorgt. Diese muss trockener als die Wandoberfläche sein, sonst erfolgt kein Feuchteübergang.

Da Luft trockener wird, wenn man sie erwärmt, ist Wärme ein probates Mittel, die Trocknung der Wand zu ermöglichen, bzw. zu beschleunigen. Die durch Wärme getrocknete Luft muss aber direkt auf der Wandoberfläche zur Trocknung der Wand ankommen.

Oft wird der Fehler gemacht, die Raumluft zu erwärmen, die sich dann aber an der kühleren (Aussen-)Wandoberfläche wieder abkühlt, wobei sich die relative Luftfeuchte wieder erhöht, was die Effektivität der zuvor erwärmten Luft stark mindert.

Die Wandoberfläche sollte daher nach Möglichkeit wärmer als die Raumluft sein. Das wird durch viel Wärmestrahlung im Raum erreicht oder durch die direkte Beheizung der Wand (Wandheizung). Die Temperierung ist eine Mischung aus beidem.

Mein Keller erhielt daher zur Trockenlegung eine Temperierschleife im Sockelbereich (10cm über dem Fußboden oberhalb der Horizontalsperre) dicht unter der inneren Putzoberfläche, die Wärme in das Mauerwerk einbrachte.

Da die Wärme auch innerhalb des Mauerwerks zur Feuchteverdrängung führt, wurde damit eine thermische Horizontalsperre geschaffen. Das weitere Aufsteigen von salzbelasteter Bodenfeuchte konnte damit unterbunden werden.

Da die kupferne Heizrohrschleife (Temperierleitung) unten, dicht unter der Putzoberfläche im Putz liegt, wird hier die Putzoberfläche erwärmt. Diese wärmere Putzoberfläche sendet nun Wärmestrahlung in den Raum aus, die für eine Erwärmung der übrigen Oberflächen im Keller sorgt.

Gleichzeitig jedoch erwärmt sich vor der unteren Putzoberflächen auch die Raumluft, welche nun direkt an der Wandoberfläche hoch steigt und so den Wandbereich direkt darüber mit Wärme versorgt. Dadurch wird die Wandoberfläche insgesamt warm, was für eine sehr gute Trocknung des gesamten Wandquerschnitts sorgt.

Der feuchte Kern der Mauer leitet seine Feuchte durch den Feuchteausgleich kapillar zur trockeneren Wandoberfläche, da die Feuchte an der Oberfläche abdampft und die Wandoberfläche daduch trockener ist, als der Kern der Wand.

Mein Keller hat nun im zweiten Jahr der Temperierung eine Luftfeuchte von 55% und keine Salpeterausblühungen mehr. Die Wände sind sehr gut abgetrocknet und nun konnte ich eine undichte Stelle lokalisieren, wo die Aussenabdichtung repariert werden muss.

Die Heizrohrschleife kostete mich im Selbsteinbau ca. 12,- Euro je laufender Meter Kellerwand. Die Heizkosten steigen geringfügig an (ca. 3-5 Euro pro Monat - anfangs etwas mehr).

Durch die Trockenlegung der Wand, wird der Dämmwert wieder hergestellt. Rund um das Heizrohr wird das Mauerwerk extrem trocken und dämmt dadurch den Wärmeabstrom nach aussen stark ein.

Dadurch ist die Temperierung im Gegensatz zu den vielen anderen Trockenlegungserfahren im Kellerbereich eine der preiswertesten, dauerhaftesten Maßnahmen und hilft oberdrein auch noch gegen Sommerkondensat, was kein anderen Verfahren bietet.

Annifee84 
Fragesteller
 27.12.2016, 14:20

Der Keller wurde erst Im Frühjahr diesen Jahres trockengelegt.Die

Isolierung wurde erneuert mit so einer schwarzen Paste an der Wand. Da ich hier nur zur Miete wohne, weiß ich nicht genau was die gemacht haben. Also meinst du, ich muss dem Vermieter Bescheid sagen ? Oder trocknet die Wand jetzt einfach noch ab ? Die Wände fühlen sich trocken an und auch die Stellen, die aufgebrochen sind und diese

Pflaum drauf ist, fühlen sich trocken an und dieser pflaum fühlt

Sich eher wie Staub an ......... 

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Onki73  27.12.2016, 15:59
@Annifee84

Dann handelt es sich noch um die erhöhte Restfeuchtigkeit aus dem Mauerwerk. Die Luftfeuchte im Keller ist jetzt im Winter gesunken, dadurch trocknet die Wandoberfläche weiter aus und vorhandene Restfeuchte aus der Wand mit den Salzionen wandert zur Oberfläche und verdunstet dort und hinterlässt die Salzkristalle.

Es ist aber nicht der Rede wert, in diesem geringen Umfang. Abfegen oder absaugen und in größeren Abständen beobachten.

Es kann sein, dass es nicht mehr auftitt oder aber in diesem Winter noch mehrfach auftritt (je nach Feuchte im Mauerwerk).

In nächstem Winter sollte es aber dann nicht mehr vorkommen, da die Wand dann "trocken" sein sollte. Man sollte dem Vermieter schon telefonisch Kenntnis geben, da es sicherlich noch Garantie auf die Bauleistungen gibt.

Es ist aber sehr angeraten, den Vermieter in Kenntnis zu setzen, wenn die Salzausblühungen auch im nächsten Winter noch auftreten.

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Nach dem, was ich gelesen und gesehen habe, auf Google, könnte es Salpeter sein.

Und Salpeter erhöht die Schimmelgefahr.

Google:Salpeter im Mauerwerk Salpeter im Mauerwerk: Ist das Nitrat gefährlich? - Zuhause.de zuhause.de › Bauen Salpeter

auf dem

Mauerwerk

ist für Hausbesitzer ein wichtiges Warnsignal. Warum das Nitrat für die Immobilie so gefährlich ist und welche gravierenden.

Google/Bilder: Salpeter im Mauerwerk

Annifee84 
Fragesteller
 27.12.2016, 11:44

Eine Restfeuchtigkeit ist bestimmt noch im Mauerwerk 

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Onki73  27.12.2016, 12:15
@Annifee84

Feuchtigkeit ist immer im Mauerwerk. Liegt die Feuchte bei 1-2% wird das Mauerwerk im Allgemeinen als trocken bezeichnet.

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Das können Ausblühungen sein. Salpeter bildet sich nur dort, wenn die Wand mit Fäkalien in Berührung gekommen ist.

Wenn die Wand einmal nass war, dann ist diese auch versalzen und es bildet sich ein Kreislauf. Die Wand braucht nicht unbedingt die Feuchtigkeit der Erde, sondern die Feuchtigkeit der Raumluft genügt um aufgenommen zu werden. Google mal mit "Wand versalzen" da findest du genügend Lösungsmöglichkeiten die hierfür angeboten werden. Von teuer bis s..teuer.