Ist das moralisch in Ordnung?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Nein,warum sollte man wollen dass die Kinder leiden 56%
Ja,weil es moralisch nicht schlimm ist 44%

13 Antworten

Ja,weil es moralisch nicht schlimm ist

Das Problem ist, das hängt nach meinem Empfinden stark von der Behinderung und der Schwere dieser ab.

Aber wo möchte man da eine klare Grenze ziehen? Die Welt ist da nicht nur schwarz-weiß, sondern hat sehr viele Abstufungen dazwischen.

Zudem kommt man da schnell zu der Diskussion, die viele seit der NS Zeit nicht mehr anfassen wollen, wann ein Leben lebenswert ist.

Oder auch zu Fragen, ob Gentests auch bei vermeintlich Gesunden z.B. auf Downsyndrom Pflicht sein sollte und diese Kinder dann auch nicht geboren werden sollten. Das lässt sich dann sehr schnell steigern. Immerhin tragen viele Personen irgendwelche Gendefekte in sich, es bedarf nur eines zweiten Partners der den gleichen hat, damit es wahrscheinlich auftritt. In Lasland gibt es durch den geringen Genpol sogar eine App, wo man vor Dates prüfen kann ob man zu nah verwand ist, um sowas zu vermeiden.

Wie du merkst, nur mit dieser einen Frage ist es bei dem Thema dann nicht getan, sondern es bilden sich viele weitere Fragen, die direkt daraus resultieren.

Daoga  03.07.2023, 14:50

Gesunde auf Down-Syndrom zu testen bringt nix, weil diese Krankheit durch einen Fehler während der Zeugung und ersten Zellteilung entsteht, da bleibt ein Chromosom zu viel hängen das eigentlich entsorgt werden müßte. Bei allen Triple-Erbkrankheiten passiert das, das läßt sich nicht vorhersehen, man kann es nur durch einen Test des Fötus während der bereits vorhandenen Schwangerschaft feststellen.

P. S. Island ist gemeint, nicht "Lasland". Bei deren kleiner und sowieso eng verwandter Bevölkerung ist so eine App fast unverzichtbar, wenn nicht einer der Partner aus dem Ausland kommt.

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Nein,warum sollte man wollen dass die Kinder leiden

Ich bin mir nicht sicher, ob man das als unmoralisch bezeichnen kann aber ich wäre persönlich dagegen. Bevor hier einer gedankenlos rumschreit "Behinderte haben auch das Recht zu lieben und kinder zu kriegen", denkt dabei erst einmal an die Kinder.

Auch wenn beide Seiten mit der Behinderung gut umgehen und mit gewissen Einschränkungen leben können, ist es keine absolute Garantie, dass deren Kinder genauso empfinden werden. Es besteht die Chance, dass diese Kinder es ihren Eltern ein Leben lang übel nehmen könnten. Sie könnten ihnen vorwürfe machen, sie beschuldigen und für alles negative Im Leben verantwortlich machen. Da jeder verschieden mit solchen Situationen umgeht, sind auch die Reaktionen und Ansichten verschieden.

Manche werden suicidal, verletzen sich oder andere aus Wut oder Frust. Sätze wie "ich wünschte, ich wäre nie geboren" oder "ich will nur normal sein, wie andere Kinder" habe ich leider nicht nur einmal gehört. Niemand kann in die Zukunft sehen, niemand kann wissen, ob das Kind dankbar sein wird oder nicht. Das Risiko wäre für mich persönlich zu hoch. Das Leben ist für die meisten schon hart und kompliziert genug. Da muss man nicht noch unbedingt weitere Krankheiten jemanden aufbürden. Es wäre egoistisch und grausam dabei nur an sich zu denken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialwesen
Ja,weil es moralisch nicht schlimm ist

Der Irrtum besteht darin, dass eine Behinderung zu 100% vorausgesagt werden könne. So ist es nicht selten, dass Kinder von Taubenpaaren ganz normalhörend sind, um nur ein einfaches Beispiel zu nennen.

(Gleiches gilt übrigens auch für Prognosen über Behinderungen während der Schwangerschaft: Selbst bei einer fest gestellten Trisomie ist der Grad einer Ausprägung noch lange unbekannt. Und es gibt mehr Menschen mit Trisomie auf den Straßen, als Menschen als solche erkennbar wären …)

Als erstes ist also festzustellen: Die Frage basiert auf einer leider üblichen, aber nicht minder schlimmen Fehlannahme. Die Gene werden jedes Mal neu gemischt und sie haben die Tendenz, sich zu einem Durchschnitt hin zu entwickeln.

Als zweites ist die Frage, wer denn hier über die Wahl anderer Menschen entscheiden soll? Das finde ich moralische äußerst fragwürdig.

Schwierige Frage. Ich meine, wir verbieten ja auch die Liebe unter Geschwistern aus Angst, dass diese buckelige, sabbernde Kinder kriegen.

Von daher könnte ich es nachvollziehen, wenn man behinderten Leuten gerade dann wenn beide die gleiche, genetisch bedingte Behinderung haben, das Kinderkriegen untersagt.

So oder so sollte auf jeden Fall eindringliche Aufklärungsarbeit geleistet werden.

lg, Nicki

Nein,warum sollte man wollen dass die Kinder leiden

Solche Menschen dürfen sich nicht fortpflanzen. Dabei geht es mir nicht Mal um Moral da ich keine Moral besitze.

musso  03.07.2023, 14:15

das hätte original so auch 1934 in einer deutschen Zeitung stehen können. Unfassbar!

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