Inwiefern leiden sowohl Transfrauen und Transmänner, wenn Sie im falschen Körper drin stecken tun?

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Stell dir vor, alle nennen dich Brigitte (weil deine Eltern beschlossen haben, dass das dein Name ist und dass du aussiehst wie ein Mädchen). Du wirst behandelt wie eine Frau, du wirst genannt wie eine Frau, dein gesamtes Umfeld betrachtet dich als Frau, dein Umfeld erwartet, dass du dich wie eine Frau kleidest, frisierst, schminkst und benimmst. Du siehst körperlich sogar irgendwie aus wie eine Frau.

Du weißt aber, dass du ein Mann bist. So wie du selbst jetzt in diesem Moment weißt, dass du einer bist, auch wenn du gerade nicht nackt vorm Spiegel stehst.

Die Wahrheit, die sich viele nicht auszusprechen trauen, ist dass viele davon Probleme haben und denken die Lösung dafür steckt in der Änderung ihres Geschlechts. Und sie steigern sich in dieses Problem so hinein, dass es für sie unerträglich wird.
Wie z.B. wenn du für alles was in deinem Leben schiefgelaufen ist, deine Mutter verantwortlich machen würdest und du steigerst dich so da rein, dass deine Mutter deine meistgehasste Person wird.

Aber mal ganz ehrlich, es gibt Leute die haben das psychische Problem, dass sie ein Körperteil wie z.B. ihre Hand/ihren Fuß nicht zugehörig zum Körper fühlen. Denen sagt man bei einer Therapie auch nicht: Okay Lösung ist, wir amputieren dir jetzt die Hand/den Fuß. Oder jemand der Anorexie hat und seinen Körper nicht mag und sich ständig einredet, er wäre fett und ekelhaft. Da gibt es auch keine Therapie, die sagt: Okay wir verschreiben dir ein Brechmittel.

Von daher verstehe ichs immer noch nicht so ganz, warum man bei Transsexuellen genau das Gegenteil macht anstatt sie darauf zu therapieren, die anatomische Realität anzuerkennen und ihren Körper zu akzeptieren.

emyness  04.06.2022, 20:43

Vollkommen falsch.

Wikipedia:

Transsexualität oder Transsexualismus (von lateinisch trans „hinüber, jenseits“, und sexus„Geschlecht[steil]“) ist ein umstrittener Begriff; er bezeichnet die unvollständige Identifikationeines Menschen mit der bei der Geburt vorgenommenen Zuweisung zu einem sozialen und rechtlichen Geschlecht einhergehend mit einem unterschiedlich stark ausgeprägten Leiden an seinen Geschlechtsmerkmalen. Die Bezeichnung Transsexualität wird allerdings von vielen betroffenen Personen abgelehnt wegen der sprachlichen Nähe zu Sexualität, und weil sie ihn als diskriminierend empfinden[1][2]  .

Mittlerweile stützen mehrere Untersuchungen, die auf körperliche Ursachen oder Prädispositionen hindeuten, die ursprüngliche Vermutung Benjamins. Diese wird durch von Zhou und Kollegen publizierte Daten gestützt.[79][80] Sie fanden Hinweise darauf, dass in der pränatalen Entwicklungsphase dieselben Sexualhormone zu unterschiedlichen Zeitabschnitten zum einen die Morphologie der Genitalien und zum anderen die Morphologie sowie die Funktion des Gehirns beeinflussen. An der Universität São Paulo[81] konnten unterschiedliche Ausprägungen im Gehirn transsexueller Frauen im Vergleich zu cissexuellen Untersuchten nachgewiesen werden. Es gibt mehrere Anzeichen für eine genetische Disposition.[82][83]

Transsexualität zeigt sich im Hirnscan

Trans-Frauen haben männliche Genitalien, doch ihr Gehirn ähnelt eher dem von Frauen - und bei Trans-Männern ist es umgekehrt. Hirnaktivität und Hirnstruktur bei Jugendlichen mit Genderdysphorie ähneln dem Geschlecht, dem sie sich zugehörig fühlen. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um Julie Bakker von der Université de Liège anhand von Hirnscans von etwa 160 Heranwachsenden beiderlei Geschlechts; darunter solche, deren Geschlechtsidentität vom Geschlecht ihres Körpers abweicht. Wie das Team auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie veröffentlichte, zeigt sich die von den Geschlechtsorganen abweichende Identität sowohl im Volumen verschiedener Hirnregionen als auch in der Reaktion des Gehirns auf das Hormon Androstadienon und bei jungen Mädchen sogar bei einem räumlichen Gedächtnistest. Die Gehirne von Männern und Frauen reagieren unterschiedlich auf verschiedene Reize, und ein Teil dieser Unterschiede hängt mit dem Einfluss von Geschlechtshormonen vor der Geburt zusamemen. Bakker und ihr Team untersuchten, ob ein ähnlicher Effekt auch an der Entwicklung der Genderdysphorie beteiligt ist. Ob die Veränderungen bei Trans-Jugendlichen jedoch hauptsächlich Ursache oder Auswirkung der vom Restkörper abweichenden Geschlechteridentität sind, bleibt letztlich offen. Wie das Team erläutert, deutet ein Teil der Ergebnisse eher auf Effekte in der Entwicklung vor der Geburt hin.

Von daher verstehe ichs immer noch nicht so ganz, warum man bei Transsexuellen genau das Gegenteil macht anstatt sie darauf zu therapieren, die anatomische Realität anzuerkennen und ihren Körper zu akzeptieren.

Weil eine Konversationstherapie verboten ist. Sowas lässt sich nicht einfach wegtherapieren genauso wenig wie Homosexualität.

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Uneternal  05.06.2022, 01:10
@emyness

Das ganze hat rein garnichts mit Konversationstherapie zu tun, die darauf abzielt, deine sexuelle Selbstbestimmung zu verändern.
Was ist daran Konversationstherapie, wenn du einfach lernst mit deinen genetischen Gegebenheiten zu leben? Wer redet davon, dir etwas wegzutherapieren?
Es therapiert dir weder jemand deine sexuellen Präferenzen noch deinen Kleidungsstil, du kannst dich weiterhin als Frau oder Mann oder irgendwas dazwischen kleiden. Das einzige was du in der Therapie lernen würdest, ist mit dem Umstand klarzukommen, dass Gott dir nun mal den Körper und die Geschlechtsteile gegeben hat, die du hast. Von daher nichts anderes wie das zuvor beschriebene bei Leuten, die das Gefühl haben ihre Hand gehört nicht zu ihnen. Da wäre es auch total gaga, denen eine Amputation zu erlauben, nur damit sie sich besser fühlen.

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emyness  05.06.2022, 10:04
@Uneternal

Sowas kannst du aber nicht mit Transsexualität vergleichen. Transsexuelle leiden oftmals an einem enormen Leidensdruck, der sogenannten Geschlechtsdysphorie, und die lässt sich nun mal nur mit einer Angleichung behandeln. Würde diese nicht behandelt werden und es den Betroffenen dadurch ermöglicht werden ihr gefühltes Geschlecht (aus)zu leben gäbe es wohl noch sehr viel mehr Suizidfälle. Denn für viele ist neben der Angleichung der Suizid die einzige Möglichkeit. Glaub mir. Ich war auch schon x mal suizidal, weil es nicht so lief wie ich es mir wünschte.

Wie gesagt, ich als trans Person kann dir sagen, dass das ganze nicht so einfach ist.

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Uneternal  05.06.2022, 14:51
@emyness

Woher willst du wissen, ob eine Person, die meint ihre Hand würde nicht zu ihr gehören nicht den selben Leidensdruck verspürt und sich deswegen umbringen möchte?

Glaub mir. Ich war auch schon x mal suizidal, weil es nicht so lief wie ich es mir wünschte.

Dann mal eine Frage, warst du auch schon unabhängig davon Transsexuell zu sein, in psychischer Behandlung? Oder hast Probleme wie Depression, die du letztendlich auf deine Transsexualität zurückgeführt hast?

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emyness  05.06.2022, 17:54
@Uneternal

Ich war auch schon früher, bevor ich überhaupt wusste, dass ich trans bin bei Therapeuten.

Suizidal war ich auch schon mal bevor ich wusste, dass ich trans bin, da war ich allerdings in einem ziemlich depressiven Tief. Öfters mal suizidal war ich dann, als ich wusste, dass ich trans bin während meiner Transition, welche nebenbei bemerkt noch nicht abgeschlossen ist.

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Jamie18972423  19.09.2022, 15:55

Genauso ist es. Die meisten verstehen das nicht. dann gibt es welche die sich als Jugendlicher umoperieren weil die sich das einreden. Katastrophe

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Für viele trans* Personen geht die Inkongruenz zwischen ihren geschlechtsspezifischen Merkmalen des Körpers und ihrer Geschlechtsidentität mit einem Leidensdruck, der sogenannten Geschlechtsdysphorie einher. Die Diskrepanz wird unteranderem als ein Gefühl der Angst, Reizbarkeit oder depressiven Verstimmung beschrieben und geht häufig einher mit einer Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

Daneben erleben trans* Personen möglicherweise auch Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, welche einen zusätzlichen Leidensdruck verursachen können.

Sie stecken im falschen Körper und fühlen sich unwohl. Das zu tun und zu sein was sie wollen ist nicht so einfach.

Stell dir vor, du würdest was an haben worin du dich unwohl und falsch fühlst und irgendwo sein, wo du eigentlich nicht sein willst.

Das sind Menschen die Angst davor haben ihre Vorlieben in ihrem eigenen Körper auszuleben. Sie denken, dass ihre Vorlieben für das Geschlecht, was sie sind unangebracht wären und bekommen das auch oft von ihrem Umfeld bestätigt. Was sie dabei vergessen, ist dass das einfach Arschlöcher ohne Persönlichkeit sind. Also statt dann einfach so zu leben und den Vorlieben entsprechend zu sein, suchen sie die Lösung im anderen Geschlecht. Das ist meine Meinung zu diesem Thema.

NoName4539  03.06.2022, 18:35

Naja ne…eher nicht so

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Anoym56  19.06.2022, 13:01

Und du bist anscheinend ein Transphober ohne Respekt zu unseren Community. Es geht nicht um die Vorlieben, sondern um den Körper, die Geschlechterrolle und vieles mehr.

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