Interessiert ihr euch am Thema Inklusion für behinderte Menschen, was heißt Inklusion für euch?

7 Antworten

Hallo Maranio,

Sie schreiben:

Interessiert ihr euch am Thema Inklusion für behinderte Menschen, was heißt Inklusion für euch?

Antwort:

Ein sehr wichtiges gesellschaftliches Thema, wie die Beschreibung des VDK unter folgendem Link aufzeigt:

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http://www.vdk.de/bayern/pages/26741/inklusion_und_integration

Auszug:

Inklusion und Integration

Miteinander leben, statt getrennt!

Als größter Sozialverband Deutschlands setzt sich der VdK für Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Die Teilhabe der Menschen mit und ohne Behinderungen am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben sind elementare Voraussetzungen für eine gerechte Gesellschaft. Genau das fordert auch die UN-Behindertenrechtskonvention für alle Bereiche im Leben.

Noch immer werden aber Menschen mit Behinderungen ausgegrenzt und oft diskriminiert. Der VdK sieht sich deshalb in der zivilgesellschaftlichen Verantwortung, das Thema nicht aus den Augen zu lassen. Menschen mit und ohne Behinderungen sollen durch die so genannte „Inklusion“ gemeinsam aufwachsen und zur Schule gehen, gemeinsam arbeiten und leben. Das Ressort „Leben mit Behinderung“ im VdK Bayern bietet ein breites Angebot, um Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen zu bringen und Vorurteile und Barrieren abzubauen.

Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die gemeinsam mit Menschen mit Behinderung erarbeitet wurde, ist ein Meilenstein zum barrierefreien Zusammenleben aller Menschen. “
(Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland)

Die UN-Behindertenrechtskonvention

Am 26. März 2009 ist in Deutschland das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung in Kraft getreten. Die sogenannte UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist geltendes Recht in Deutschland und verpflichtet Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen die UN-Konvention umzusetzen.

Die Kernaussage der UN-BRK ist der Schutz von Menschen mit Behinderungen vor Diskriminierungen und Ausgrenzungen durch die Gewährleistung und Verwirklichung der unveräußerlichen Menschenrechte. Die Umsetzung der UN-Konvention betrifft dabei alle gesellschaftlichen Bereiche, wie z. B. frühkindliche Erziehung, Schule, Wohnen, Freizeit, Arbeit, Politik usw. – die Inklusion ist dafür unerlässlich. Der Sozialverband VdK Bayern begleitet den Prozess der Umsetzung kritisch und konstruktiv und bringt seine fachliche Meinung in die Diskussion mit ein.

Inklusion und Integration

Die Inklusion kann verkürzt als die konsequente Weiterführung der Integration betrachtet werden – die Begriffe bedeuten aber nicht dasselbe. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass Integration das Hineinnehmen eines Menschen (z. B. Schüler mit einer Behinderung) in ein bereits existierendes System (z. B. Schule) beschreibt, die Schule ändert sich dabei nicht substantiell, sondern der integrierte Schüler muss sich anpassen. Die Inklusion hingegen will von Anfang an ein gemeinsames System für alle Menschen, ohne dass jemand ausgegrenzt oder stigmatisiert wird.

Die schematische Grafik oben dient der besseren Erklärung, spiegelt aber nicht die Realität wider. Die bunten Figuren symbolisieren die Menschen und der Kreis ein „System“ wie Kindergarten, Schule, Arbeitsstelle usw. Bei der Exklusion sind Menschen ausgeschlossen und dürfen oder können nicht mitbestimmen und teilnehmen. Die Separation bewirkt, dass eine bestimmte Gruppe von Menschen, z.B. Menschen mit Behinderung, zwar eine Art gesellschaftliches Angebot gewährt wird, jedoch in einem eigenen separaten System. Die Integration will die Außengruppen mit aufnehmen und versucht auch einzelne Menschen direkt in das Mehrheitssystem zu integrieren. Dabei denkt man jedoch in zwei Gruppen: Mehrheitsgruppe („Normale“) und Außengruppe („zu Integrierende / Menschen mit Behinderung“). Bei der Integration wird somit entschieden wer nun integrierbar ist und teilnehmen darf oder wer „draußen“ bleiben muss.

Inklusion legt dieses Gedankenkonstrukt ab und sieht alle Menschen als gleichberechtigt, die von Anfang an miteinbezogen werden und als selbstbestimmte Individuen an und in der Gesellschaft teilnehmen.
Das Ziel der Inklusion ist mitunter, dass sich die Gemeinschaft den verschiedenen Bedürfnissen der Menschen flexibel anpasst und alle Menschen daran partizipieren lässt. Durch die Inklusion soll die Diskriminierung und Exklusion, die zumeist auch Menschen mit Behinderung betrifft, abgebaut und bekämpft werden.

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Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit

Konrad

© Indlekofer Marian Indlekofer, Sozialverband VDK Bayern e.V. - (Behinderung, Sinn, Inklusion)

Inklusive, includere: einschließen, damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass Leute die eine Behinderung haben gesellschaftlich akzeptiert werden sollen 

Schon der Begriff " Behinderte " ist total missraten,  weil es den Schein erweckt,  dass der ganze Mensch eine einzige Behinderung ist,  das ist 

Unzutreffend,  da es immer einzelne Merkmale ( kaputte Bauchspeicheldrüse,  Prothese,  Verlust von Fingergliedern usw)  sind die ein besonderes sichtbares oder unsichtbares ( innere Organschaedigung)  Zeichen eines Menschen sind,  der in aller Regel genügend andere Faehigkeiten hat, aber durch seine Behinderung beeinträchtigt ist. 

Seine Behinderung wiegt doppelt schwer wenn Leute auf diese Person herabblicken. 

sprachlich empfehle ich die Bezeichnungen "Person mit Behinderung " besser noch Person mit Handicap.  Die Bezeichnung der Behinderte ist in Nachbarschaft von der Krüppel. 

Pikanterweise grenzen sich Normales,  also Leute,  die nicht gerade behindert,  aber etwas schlicht an Geist oder Phantasie sind, von jenen ab,  leider ist diesen Personen,  geschuldet der Schlichtheit im Geiste,  nicht bewusst,  das eine boese Krankheit oder ein Unfall oder ein Attentat (zb Isisanschlaege) sie aus ihrem Normaloleben herauswirft und zu dem macht, was man mancherorts als behindert bezeichnet,  wohl Ihnen wenn dann die Nachbarn sie dann nicht gering schaetzen. 

Nein.

Ich finde es schlicht normal, jede Art von Menschen überall in meinem Alltag anzutreffen, sei es bei meinem Hobby, im Laden um die Ecke, auf der Arbeit oder auch zuhause. 

Jeder Mensch ist verschieden. Manche Verschiedenartigkeiten werden im normalen Sprachgebrauch als Behinderungen betrachtet, weil sie diesen Menschen allgemein behindern.

Andere Verschiedenartigkeiten hebt man nicht so hervor. Fakt ist, wir sollten alle respektvoll und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Dann stellen sich einige Fragen erst gar nicht und das Wort "Inklusion" wird überflüssig.

Ja, ich finde es interessant. Woran ich dabei denke ist, dass die Bildungsqualität dadurch noch weiter sinkt, wie ich vor kurzem in einem Zeitungsinterview gelesen habe. Die interviewte Lehrerin hat dabei erzählt, dass ein Großteil ihrer Unterrichtszeit für die zu inkludierenden Schüler draufgeht, und der Rest dadurch vernachlässigt wird.

Als soziologischer Begriff beschreibt das Konzept der Inklusion eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und
gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann –
unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von
Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder
sonstigen individuellen Merkmalen.