Inklusive Sprache am Beispiel von Gebärfähigkeit?
heey,
ich bin gerade über ein Video gestolpert, in dem es Thema war, dass in vielen Ländern Abtreibung illegal ist, obwohl das für betroffene Personen, zum Beispiel im Fall von Vergewaltigung oder eben Versagen der Verhütungsmittel sehr wichtig ist, und es dementsprechend den Personen selber überlassen sein soll.
Darüber soll es jetzt hier keine Diskussion geben, sondern über etwas anderes, nämlich wurde in dem Video von gebärfähigen Personen gesprochen, und die Menschen in den Kommentaren, waren damit absolut nicht einverstanden, es wäre ja diskriminierend gegenüber Frauen usw.
Mich interessiert, ob ihr das genauso seht, bzw. ob ihr es sinnvoll ist, in passenden Situationen, zum Beispiel wenn es eben rein vom Thema nur um die Fähigkeit geht (in dem genannten Fall Kinder zu bekommen), oder ob man hier eurer Meinung nach, nicht auf Minderheiten achten muss/sollte.
Meine Meinung: ich finde das durchaus sinnvoll, um einfach Empathie für Menschen zu zeigen, beziehungsweise auch, da man so natürlich genauer sprechen kann. Ich kann nicht nachvollziehen was daran, entgegen der Meinung einiger in den Kommentaren, Diskriminierung von Frauen sein soll, beziehungsweise die These, dass Frauen dadurch die Bezeichnung „Frau sein“ abgesprochen werden würde. Denn wie gesagt ist es ja nur der Fall, beziehungsweise sollte gemacht werden, wenn auch wirklich nur thematisch etwas angesprochen werden soll, und eben eigentlich nicht verallgemeinert werden kann. So gibt es eben auch Frauen, die keine Kinder bekommen können, sowie auch Minderjährige, (die ich jetzt nicht unbedingt als Frau oder Mann bezeichnen würde), die allerdings trotzdem gebärfähig sind, rein biologisch. Außerdem gibt es auch neben gebärfähigen Frauen, andere Personen, die das sind, also zum Beispiel nicht-binäre und trans Männer.
Das Ergebnis basiert auf 55 Abstimmungen
12 Antworten
Nicht alle Frauen sind "gebärfähig". Schließlich endet diese Fähigkeit mit der Menopause. Oder sie existiert nie, weil eine Frau unfruchtbar ist. Oder sie entfällt, weil eine Frau eine Erkrankung hat, die ihr diese Fähigkeit nimmt.
Mal ganz abgesehen davon, dass Frau-Sein sehr viel mehr ist als Kinder kriegen. Will auch nicht jede Frau, selbst wenn sie es könnte.
Und wenn es um medizinische Behandlungen rund um die Gebärfähigkeit geht, also von Kinderwunschbehandlung bis hin zu Schwangerschaftsabbrüchen, dann geht es in diesem Kontext eben genau auch nur um diesen einen Aspekt des Frau-Seins - die Gebärfähigkeit.
Somit finde ich es völlig korrekt, wenn man hier von "gebärfähigen Personen" spricht - und empfinde das keineswegs als abwertend mir gegenüber als Frau, sondern eher im Gegenteil sehr viel präziser und sehr viel genauer, gerade weil ich als Frau, die keine Kinder möchte, es immer viel mehr als diskriminierend mir und meinem Lebensentwurf gegenüber finde, wenn genau dieser Aspekt immer so als DAS ultimative Merkmal des Frau-Seins in den Fokus gerückt wird.
Ich hab das doch geschrieben - ich empfinde es als hoch problematisch, wenn der Aspekt der Gebärfähigkeit als DAS entscheidende Merkmal einer Frau betrachtet wird. Weil da eben auch ganz massiv die patriarchale Vorstellung von "Frauen an den Herd" oder "Frauen als Gebärmaschinen" mitschwingt.
Übrigens auch insbesondere denen, die sich im Netz so echauffieren, wenn man von "gebärfähigen Personen" spricht. Denen geht es nämlich, wie du auch in der Frage lesen kannst, nicht darum, stattdessen von "gebärfähigen Frauen" zu sprechen, sondern einfach nur von "Frauen". Zwecks Ausgrenzung von trans Frauen. Transfeindlichkeit - darum geht es denen im Kern. Und dabei allzu oft eben auch gleichzeitig um Propaganda für "traditionelle Geschlechterrollen" - was unschöner ausgedrückt eben nichts anderes ist als die "3K für Frauen - Kinder, Küche, Kirche".
"sondern eher im Gegenteil sehr viel präziser und sehr viel genauer, gerade weil ich als Frau, die keine Kinder möchte,..." dann gehört das "weil" da einfach nicht hin...
Eine Transfrau ist nun einmal ein Mann, das ist keine Transphobie und auch keine "traditionelle Geschlechterrolle", sondern ein naturwissenschaftlicher Fakt.
Ahja, du bist also einer von denen... Joa, nee, ich hab Wochenende, mach's guddi!
InklusiveSprache kenne ich eigentlich nur aus dem Kontext mit Lern/Geistigbehinderen Menschen (Nutzung von Einfacher Sprache), oder bei gebärdenden Menschen (DGS, LBG), oder natürlich Taub-Blinden (Lormen). Dass die nen Text kapieren können, muss man ihn ihnen anpassen…in der Regel durch - inhaltliche Vereinfachung, Benennung des Wesentlichen.
Jeder normale Gehörlose fasst sich an den Kopf, wenn ich ihm „gebärfähige Person“ gebärde. Er wird meine Erklärung dessen in DGS verstehen …,aber sich ablachen, warum ich nicht das schöne Wort Frau nutze.
Ich kann ihn da sehr gut verstehen. Und ich finde es diskriminierend und arrogant, dass man - warum auch immer - eine Ausdrucksweise benutzt, die für viele Menschen nicht lesbar, nicht verstehbar, also exklusive ist.
Sicherlich fehlt mir der Zugang zu dieser in der Frage benannten Metaebene, ich seh auch keine nennenswerte Brisanz drin…doch beim Thema „Abtreibung“ geht s doch logischerweise um SCHWANGERE.
Danke für das Danke…endlich jemand, der meinen intelligenten geistigen Höhenflügen folgen kann…👍
Es gibt Minderheiten die glauben nicht daran, dass Dinosaurier je existiert haben. Sollten wir aus Empathie auch nicht mehr über Dinosaurier sprechen dürfen?
Die Allgemeinheit sollte nicht auf Grund mentaler Probleme von einzelnen Individuen im Umgang mit der Realität, die Sprache anpassen müssen.
Nur Frauen können Schwanger werden, Männer können das nicht. Das ist die Realität. Keiner sollte sich mit objektiven Fakten zurückhalten müssen, nur weil einige diese nicht ertragen können. Diese Menschen sollten sich halt entsprechend professionelle Hilfe suchen.
Gebähren tun nur Menschen mit einer Gebärmutter und den anderen dafür notwendigen Organen. Vereinfacht: Frauen. Alles andere ist ein Angriff auf die Biologie und stattdessen pure Ideologie.
ein angriff auf die biologie ist die bezeichnung "gebärfähige personen" ganz sicher nicht, eher biologisch korrekt
Es impliziert aber, dass Gebärfähigkeit lediglich ein x beliebiges Merkmal ist und keinem Geschlecht zugeordnet werden kann. Ansonsten würde man einfach von Frauen sprechen. Es heißt ja auch teilweise, dass "Männer menstruieren können". "Weil es ja auch Männer gibt, die in einem" weiblichen Körper" geboren sind" Auf so eine Ideologie zielt das meiner Meinung auch aus.
Ich finde es unnötig, auf diese Minderheiten Rücksicht zu nehmen
"sondern eher im Gegenteil sehr viel präziser und sehr viel genauer, gerade weil ich als Frau, die keine Kinder möchte es immer viel mehr als diskriminierend mir und meinem Lebensentwurf gegenüber finde, wenn genau dieser Aspekt immer so als DAS ultimative Merkmal des Frau-Seins in den Fokus gerückt wird...".
Warum soll "gebährfähige Person" präziser sein, nur weil du keine Kinder möchtest? Das ist absoluter Unfug...
Wenn man von einer "nicht gebärfähigen Person" spricht, wüsstest du bspw. nicht, ob das jetzt ein Mann oder eine unfruchtbare Frau ist. Daher ist es auch viel präziser von (nicht) gebärfähigen Frauen zu sprechen.