Informatik: dual studieren (verbeamtet) oder volles Studium?

3 Antworten

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So wie du es schilderst, wäre ein volles Studium wohl nichts für dich.

Eine IT-Ausbildung/Studium an einer Verwaltungshochschule ist sicherlich eine solide Sache. Wenn du das fertig hast und in den Staatsdienst übernommen wirst, hast du einen sicheren und krisenfesten Job.

Ich würde davon ausgehen, dass das Verhältnis Studenten zu Ausbilder rein rechnerisch wesentlich günstiger ist als bei einem Studium an einer normalen Hochschule, wo du mehr oder weniger auf dich gestellt bist und dir selbst regelmäßig in den Allerwertesten treten musst, um weiterzumachen. Die 5- in Mathe deutet darauf hin, dass du solche Tritte ab und zu brauchst ;-)

Möglicherweise würdest du in einem Privatunternehmen mehr verdienen, vorausgesetzt du findest eine gut dotierte Stelle und der Laden hält lange durch.

Beamte mit Studium haben normalerweise Leitungsfunktionen und verdienen im Gesamtdurchschnitt gesehen nicht schlecht. Da du Renten- und Arbeitslosenversicherung einsparst, bleibt anteilig mehr Netto übrig als in der Privatwirtschaft. Mit Frau und Kind(ern) steigt der sog. Familienzuschlag. Das Gehalt steigt automatisch mit zunehmendem Dienstalter. Die Pension berechnet sich nach dem letzten Gehalt, nicht nach der durchschnittlichen Lebensarbeitsleistung.

Stress und Termindruck dürfte eher die Ausnahme sein. Betriebsbedingte Kündigungen in Krisenzeiten gibt es bei Beamten nicht.

Wenn sie dich nehmen, mach das!

PS: https://www.gehalt.de/branche/oeffentliche-verwaltungen

Mit einem Bachelor "Öffentliche Verwaltung", egal ob beim Staat oder an einer Hochschule studiert, erfolgt die Einstufung in die Entgeltgruppe neun bis zwölf. Dies hängt wiederum vom Alter und der Erfahrung ab. In der Gruppe neun ist das monatliche Gehalt 2436,14 Euro und Gruppe zehn 2758,09 Euro. In Gruppe elf 2861,96 Euro und Gruppe zwölf sind es 2965,83 Euro.

Diese Info ist ziemlich verkürzt. Die Bruttogehälter von Beamten und Angestellten lassen sich kaum vergleichen. Dienstaltersstufe und Familienzuschlag und nicht zu zahlende Sozialabgaben können diese Zahlen erheblich verändern.

Bei mir (A14, verheiratet, 3 Kinder, Steuerklasse 3) sind es monatlich 5400 €

Da du ja nach dem dualen Studium einen Bachelor hast, kannst du auch in der Wirtschaft danach arbeiten (es kann aber wohl durchaus sein, dass dein Ausbildungsvertrag dich für ein paar Jahre an dein Ausbildungsunternehmen bindet). Klar ist, dass die Mathematik an der Uni am komplexesten sein wird. Du kannst aber auch Informatik "normal" an einer FH studieren, da sind die Inhalte weniger abstrakt als an der Uni.

Ein großer Vorteil vom dualen Studium ist, dass du bereits Praxiserfahrung sammelst. In der Informatik hat Praxis generell einen hohen Stellenwert bei Bewerbungen. Einzig die Tatsache, dass du nicht "Informatik", sondern "Verwaltungsinformatik" praktisch machst, könnte daran was ändern. Da ist es fraglich, wie viel "Verwaltungsinformatik" in der Wirtschaft gebraucht wird; wie relevant also deine Praxis in dem Bereich sein wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatikstudium

Bei einem dualen Studium erwirbst du zwei Abschlüsse parallel: Die Berufsausbildung und den Studienabschluss, in der Regel den Bachelor. Daher kannst du davon ausgehen, dass es stressig ist. Wenn die anderen an der Uni Semesterferien haben, musst du im Betrieb arbeiten.

Weniger stressig wäre eine normaler Berufsausbildung, die dir auch den gewünschten Praxisanteil liefert, ohne, dass du dich parallel noch um das Studium und die Bachelorarbeit kümmern musst.

Betriebe stellen an Bewerber für duale Ausbildungen hohe Anforderungen und auch die Partnerhochschulen haben Zugangsvoraussetzungen. Daher könnte es auch für ein duales Studium mit der 5 in Mathe schwierig werden.