IItaliener & Türken, was ähnelt?

8 Antworten

Italien und die Türkei sind erstmal sehr unterschiedlich. Einerseits haben wir eine katholisch geprägte Kultur andererseits eine muslimisch geprägte Kultur.

Gemeinsamkeiten gibt es daher eher wenige. Obendrein ist Italien laizistisch, dh Religion und Staat sind getrennt. Homosexuelle können in Netzhemd durch die Stadt laufen, wenn sie wollen. Die Frauen nehmen nach der Hochzeit nicht einmal den Namen ihrer Männer an.

Gemeinsamkeiten sehe ich da ersteinmal wenige. Außer, dass beide einen freundschaftlicheren Umgang mit ihren Mitmenschen haben, als Deutsche. In Deutschland mögen Türken und Italiener sich um Längen näher stehen, da sie in Deutschland gemeinsam Ausländer sind. Sie kommen beide von Meer und haben eine relativ lockere Kultur. Sowas verbindet natürlich in gewisser Weise. Dass sich in Italien seit den 70ern und 80ern viel geändert hat, haben die Italiener in Deutschland kaum mitbekommen. Die glauben heute noch, dass sie sich aus einem Strafzettel mit einem high five raus mogeln. Für Türken gilt wahrscheinlich das gleiche.

Also bis auf eine freundschaftliche Art und eine gewisse Eitelkeit sehe ich zwischen Türken und Italienern keine nennenswerten Gemeinsamkeiten. Ich persönlich hatte als Italienerin nie Probleme mit Türken aber da bestand auch nie eine große Freundschaft. Gemessen an deb Ausländern im Freundeskreis kam ich besser mit Spaniern klar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2010 in Italien
anonymbleiben1 
Fragesteller
 07.12.2019, 12:51

Vielen Dank for your Offenheit & Bemühung. 😗

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Türken und Italiener sehen oft gleich aus. Beide haben eine eigene südländische Küche. Beide haben eine Mafia. Die Türkische allerdings wird seit Sommer 2016 regelrecht bekämpft. Die meisten Türken und Italiener haben die gleiche Abstammung, nämlich die Araber. Das zeigt sich am Aussehen.

Ich hatte mich auch schon gefragt, warum die südländischen Menschen aus Spanien und Italien dunklere Haut besitzen. Das Südländische Aussehen der Italiener und Spanier kommt nicht aus Zufall. Sie stammen von den Arabern ab, die mindestens vier Generationen u.a. in Italien geherrscht hatten.

Es gab wie in Spanien ein vergleichbares Andalusien in Italien. Italien hatte genauso eine muslimische Zeit von 827 bis 1091. Schon seit dem 7. Jahrhundert erlebte das Italienische Festland immer wieder Agriffe von arabischen Piraten. Diese konnte man noch abwehren. Erst als Pantelleria, Korsika, Sardinien und Sizilien von den Mauren, oder „Mohren“, wie sie auch genannt wurden erobert wurden, war auch das italienische Festland in muslimischer Hand.

Die Emirate der Sarrazenen verbreiteten sich über die Gebiete am tyrrhenischen Meer, beherrschten  Rom und setzten sich auf dem süditalienischen Festland fest, wo sie Bari und Tarent (840) und Brindisi (841) in Apulien eroberten und dort weitere Emirate gründeten.

Die Sarazenen bzw. Araber stießen auch im Norden Italiens vor, bis Asti und Novi Ligure, und zogen entlang des Rhônetals und westlich der Alpen weiter nach Norden. 952–960 hielten sie sogar einen Teil der Schweiz besetzt. Noch 1002 wurden Genua und 1004 Pisa regiert.

Gleichzeitig war die Zeit der arabischen Herrschaft für Italien eine ausgesprochene Blütezeit. Denn im Gegensatz zu den Stämmen der Völkerwanderung, die einige Jahrhunderte zuvor West- und Südeuropa erobert hatten, brachten die Araber eine hochentwickelte Kultur mit ins Land. Sie verfolgten die Christen nicht und unter ihnen konnten sich Künste und Wissenschaften frei entfalten.

Siehe Bild: Islam in Italien 

Bild zum Beitrag

Es gibt im Norden Italiens sogar Spuren vom Türkischen Osmanischen Reich, welche auch muslimisch waren. Jedes Jahr feiern die Bewohner von Moena noch heute ein türkisches Fest inmitten von Europa am Fuße eines Berges in Italien. Ein Volk dass sich seit über 300 Jahren als Türken aus dem osmanischen Reich empfinden, und Traditionen ihrerseits Wiederleben lassen. Es ist eine faszinierende Geschichte des Janitscharen Balaban Hasan im italienischen Dorf Moena.

https://www.youtube.com/watch?v=N8gNMS_vWf0

 - (Politik, Religion, Türkei)
anonymbleiben1 
Fragesteller
 09.12.2019, 08:32

Sehr Vielen Dank, dass du dir soviel Zeit genommen hast & so genau & detailliert geschrieben hast. 😉🥰

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Betelgeus3  11.02.2020, 03:38

es ist alles falsch :\

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Sie sind beide jeweis die Zentren des römischen Reichs gewesen - Rom von Weströmischen und Konstantinopel (Istanbul) vom Oströmischen Reich. Ansonsten sind sie so unterschiedlich wie wir Deutsche zu einem Spanier.

Woher ich das weiß:Hobby – Intensive Beteiligung an der Tagespolitik

Bei kriminellen Machenschaften wird immer von Südländern gesprochen 😀. Ansonsten sind das völlig verschiedene Paar Schuhe.