Identischer Körpergeruch bei verschiedenen Menschen?

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Der olfaktorische Sinn spielt (auch) beim Menschen eine große Rolle bei der Partnerfindung. Wenn ein Mensch für eine Liebesbeziehung in Frage kommen soll, muss man ihn nicht nur im übertragenen, sondern auch im wortwörtlichen Sinn gut riechen können.

Warum ist das so? Forscher stellten die Hypothese auf, dass wir anhand des Körpergeruchs einer Person bewusst oder unbewusst erkennen können, wie stark ihr Immunsystem unserem eigenen ähnelt bzw. wie stark es sich von unserem unterscheidet, wobei die Unterschiede letzten Endes vor allem auf die Gene (genauer: die unterschiedlichen Ausprägungsformen eines Gens, die Allele) zurückzuführen sind. Ein Gen liegt bekanntlich in jeder Zelle in zweifacher Ausführung vor, jeweils eine Kopie wurde dabei von der Mutter und eine vom Vater geerbt. Sind das maternale und das paternale Allel eines Gens identisch, wird dieser Zustand als Homozygotie bezeichnet. Sind die Allele des Gens jedoch unterschiedlich, wird dies als Heterozygotie bezeichnet. Ein gutes Immunsystem sollte möglichst eine große Bandbreite abdecken und flexibel reagieren können - es sollte also so heterozygot wie möglich sein. Ein idealer Fortpflanzungspartner sollte daher möglichst zu den eigenen Allelen so viele unterschiedliche Allele wie nur möglich besitzen (und an den gemeinsamen Nachwuchs vererben) wie nur möglich. Es ist also klug, einen Partner zu wählen, dessen Immunsystem sich vom eigenen so stark unterscheidet wie es nur geht.

Um zu testen, ob Menschen den Immunstatus ihrer Gegenüber wirklich erschnüffeln können, machte Claus Wedekind Mitte der 1990er ein Experiment mit Studentinnen und Studenten an seiner Uni. In einem ersten Schritt ermittelte er die MHC-Muster sowohl der männlichen als auch der weiblichen Versuchsteilnehmer. Der MHC (Major Histocompatibility Complex, zu Deutsch: Hauptgewebeverträglichkeitskomplex) ist ein Gen-Komplex, der für die Bildung verschiedener Antikörper an der Zelloberfläche codiert.Dieses Antikörpermuster ist sozusagen so etwas wie der "Personalausweis" der Zelle, mit dem sie sich dem Immunsystem gegenüber als zum eigenen Körper gehörend ausweist. Pathogene oder entartete Tumor-Zellen besitzen diesen "Zell-Perso" nicht, werden daher als fremd erkannt und vom Immunsystem unschädlich gemacht. Der MHC-Komplex ist hochvariabel: er wird von rund 200 verschiedenen Genen gebildet, von denen jedes einzelne zwischen 1 und 180, im Durchschnitt etwa 40, verschiedene Allele besitzt (Burda et al., 2014).

Wedekind ließ dann die 44 männlichen Teilnehmer drei Tage lang dasselbe T-Shirt tragen, wobei die Teilnehmer auf alle möglichen Arten von Deos, Parfums oder duftenden Seifen verzichten mussten. Anschließend ließ er die 49 weiblichen Teilnehmer (von denen 18 mit hormonell verhüteten) der Studie an den T-Shirts schnuppern. Sie sollten anhand des Körpergeruchs angeben, wie attraktiv sie dessen Träger einstufen würden. Anschließend kombinierte er die Daten aus seiner Untersuchung zum MHC-Muster mit jenen aus der Beurteilung der Attraktivität.
Das Ergebnis: die Teilnehmerinnen bewerteten denjenigen Körpergeruch als am attraktivsten, dessen Träger sich in seinem MHC-Muster stark vom eigenen unterschied. Waren die MHC-Muster jedoch einander ähnlich, empfanden die Studentinnen den Körpergeruch als weniger attraktiv. Außerdem gaben die Studentinnen an, dass diejenigen Körpergerüche, die sie als attraktiver eingestuft hatten, auch stärker an ihre vergangenen oder aktuellen Partner erinnerte (Wedekindet al., 1995).
Es dürfte nicht überraschen, dass wir bei der Partnerwahl diejenigen Partner oder Partnerinnen wählen, deren Körpergeruch uns als am angenehmsten erscheint. Und damit lässt sich auch erklären, weshalb der Körpergeruch deines aktuellen Partners dem deines früheren Partners so sehr ähnelt. Du empfindest sie beide als angenehm, weil ihr Immunsystem von deinem eigenen verschieden ist. Die Immunsysteme deines Ex- und deines aktuellen Partners dürften sich dagegen wohl sehr stark ähneln und verursachen deshalb den Eindruck eines ähnlichen (und für dich angenehmen) Körpergeruchs.

Übrigens fand Wedekind in seiner Studie noch eine weitere interessante Sache heraus. Überraschenderweise empfanden nämlich die 18 Studentinnen, die hormonell verhüteten, den Körpergeruch von Männern mit einem zu ihrem eigenen MHC-Muster ähnlichen MHC-Muster angenehmer. Anscheinend wird unsere Partnerwahl also stark von hormonellen Verhütungsmitteln beeinflusst.

Quellen

Burda, H., Bayer, P. & Zrzavý, J. (2014). Humanbiologie. 13 Tabellen (UTB Basics, Bd. 4130). Stuttgart: Ulmer.

Wedekind, C., Seebeck, T., Bettens, F. & Paepke, A. J. (1995). MHC-dependent mate preferences in humans. Proceedings. Biological Sciences, 260(1359), 245–249.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Wir suchen unterbewusst Partner aus die uns am meisten ähneln oder vertraut sind. Das kann alles sein Haare, Lächeln, Nase Geruch, Charakter, Humor, P, Beine, Augen egal was. Deshalb geraten zum Beispiel Frauen immer wieder an Alkoholiker oder Schläger, Macho was auch immer.

Ich habe dazu eine eigene Hypothese:

Es kommt auf den Stoffwechsel einer Person an, welchen Körpergeruch sie hat. Und das ist wiederum von der Verdauung, der Ernährung und von den Darmbakterien abhängig.

Man braucht aber eine feine Nase, um das riechen zu können.

  • manche Personen riechen in den Ausdünstungen, im Schweiß nach Maggi, das ist kein schlechter Geruch
  • manche Personen, Männer riechen im Schweiß nach mittellangen Carbonsäuren, Capronsäure, das stinkt. Diese Leute müssen vor dem Körperkontakt frisch geduscht sein, sonst ist das abtörnend.
  • manche Männer haben einen starken Testosteron, Androgen Geruch. Manche Frau en lieben es in der sexuellen Erregung; sie lecken am Achselschweiß des Mannes.
  • Wenn eine Person eine schlechte Verdauung hat, Gärungsdyspepsie oder noch ärger, stinkt diese Person, weil die Zersetzungsprodukte aus dem Darm über den Blutkreislauf im Körper verschleppt werden und über den Schweiß austreten. Das ist unangenehm und schwer zu ändern.
  • Es wird auch von den Erbanlagen abhängig sein, wie sich die Gerüche entwickeln.

Es gibt nur für unsere menschliche Nase olfaktorischen Doppelgänger. Wenn du einen Hund fragen würdest, ob er einen Unterschied riechen kann, wäre das für ihn gar keine Frage. Er würde die Beiden garantiert nicht mit einander verwechseln. Wir können im Vergleich zu einem Hund so gut wie gar nicht riechen. Im Vergleich zu ihm sind wir vollkommen geruchsblind. Wenn du also glaubst dass beide Männer gleich riechen, dann liegt das nur an deinem schlecht ausgebildeten Geruchssinn.