Ideale Körnung für Schleifstein?

3 Antworten

Hallo Carl,

die Körnung hat nichts mit der Stahlsorte oder dem Messertyp zu tun, sondern damit, wie viel Material Du abtragen willst. Viel Abtrag, kleine Zahl. Dann evtl. Zwischenschritt und abziehen mit feinster Körnung.

Wichtiger ist die Bindungsart. Harter Stahl, weiche Bindung und umgekehrt. Klingt unlogisch, ich weiss. Beim harten Stahl nutzt sich das einzelne Schleifkorn schneller ab, daher braucht es eine weichere Bindung, damit es sich rechtzeitig aus dem Gefüge löst und ein frisches Korn weitermachen kann. Mittelharte Bindungen sind am vielseitigsten.

Ich wollte das Messer schleifen mit einem Stein anfangen, jetzt hab ich mehr Steine als Messer.

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Viel Spass beim Schärfen, wirst sicher schnell tolle Ergebnisse erzielen.

Mfg. Bernhard

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde einen 240/800er Stein nehmen.
Dick ist Standardstahl, nicht sehr hart und schlecht geschliffen.
Wenn Du jetzt den europäischen (robusten) U-Schliff in eleganten japanischen "V-Schliff" Umschleifen willst, schleifst Du Dir den Wolf.

Gibt die Messer einmal zum Profi-Nassschleifer (nicht Mr. Minit Messermörder Trockenschliff) und bitte ihn darum einen japanischen Schliff aufzusetzen. Danach kannst Du prima regelmässig mit dem 240/800 weiter schleifen.
Sollte es Dir Spaß machen, kaufst Dir dann ein anständiges Messer und einen besseren Stein. Aber mit einem 800er Abzug liegst Du schon weit vorne. Du kannst auch 240/1000 nehmen. Spare nicht beim Stein, zeigte meine Erfahrung. Warum einige teuer sind, hat durchaus objektive Gründe.

Hier ein aktueller Messertest. Deine Dick dürften etwas unterhalb der 4 Sterne Zwilling liegen.: https://www.gourmet-report.de/artikel/365572/kochmessertest/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Für eines der Messer von diesem Hersteller konnte ich bei Amazon die Angabe X50CrMoV15 (nach DIN, entspricht Werkstoffnr. 1.4116 bzw. AISI 440a), ist ein recht einfacher rostträger Stahl mit den wesentlichen Legierungselementen 0,5% Kohlenstoff und 15% Chrom, in dem Fall mit einer Härte von 56 Grad Rockwell (typisch für 440a, allerdings eher weich verglichen mit anderen typischen Messerstählen).

Heißt im Grunde, dass du da vor keiner besonderen Herausforderung stehst wenn es ums schärfen geht. Da du die Schneidengeometrie nicht verändern, also keine größeren Mengen Material abtragen musst, würde ich eine eher feine Körnung empfehlen. Ein Wetzstein mit 3000/8000er Körnung könnte ganz gut funktionieren, erfordert aber etwas Übung. Wenn du weniger Zeit investieren willst würde auch eine 1000/4000er Körnung wohl ganz gute Ergebnisse liefern.

Carlzock 
Fragesteller
 03.02.2019, 17:36

Verstehe. Vom Hersteller selbst wird nur 360/1000 angeboten, was mir etwas äußerst grob erscheint.

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