Ich wünschte ich wäre nicht schwul?

11 Antworten

Du bist doch erst 15. Im Moment wünscht du dir, “normal“ zu sein, aber der Prozess, in den du da reinwächst, lässt sich leider nicht abkürzen. Für den Moment empfehle ich dir, gezielt Kontakt zu anderen Schwulen zu suchen, aber nicht, um einen Partner zu finden, sondern erst mal nur, um Erfahrungen auszutauschen, Akzeptanz zu erfahren und vielleicht fällt dir in einem halben Jahr oder so das Coming-out dann gar nicht so schwer. Je älter du bist, um so eher wird man dich ernst nehmen. Und was dein Coming-out betrifft: da musst du erst mal drauf hin arbeiten. Erst wenn du dich selber so akzeptiert hast, wie du bist, wenn du selber erkannt hast, dass du normal bist, denn du bist genauso normal wie jeder Linkshänder, erst dann kannst du auf deine Familie, deine Freunde, deinen Schwarm zugehen.

Ein Tipp: Wenn du genau weißt, dass jemand hetero ist, lass es bitte!! Du polst keinen um und wirst nur böse verletzt.

Alles Liebe für dich!

Seigluecklich 
Fragesteller
 14.04.2018, 13:01

Dankeschön,dass hat mir echt grad viel Kraft gegeben wirklich Danke !❤️

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Es ist immer schwer sein eigenes Ding zu machen. Bei jedem Menschen ist das so. Egal ob Schwul oder nicht. Fangen wir mal bei deinen Eltern an. Wenn Kinder ihren eigenen Weg gehen, haben Eltern oft ein Problem damit. Weil sie eigene Wertvorstellungen haben und sich das Leben ihrer Kinder anders vorgestellt haben. Aber oft können sich Eltern mit der Zeit an die neue Situation gewöhnen, wenn der erste Schock überwunden ist.

Was dein Schwarm angeht. Jedem ist es schon passiert dass man sich in jemanden verliebt und der andere fühlt nicht so. Beim ersten Schwarm ist das eigentlich fast immer so. Wenn etwas das 1. mal passiert ist man immer total unsicher, weil man nicht weiß wie man sich verhalten soll. Wenn man das erste Mal verliebt ist oder wenn man das erste Mal ein Schwarm ist. Das häufigste was Menschen in solchen Situationen machen, ist sich lustig machen. Weil dass das einfachste ist.

Nimm es dir nicht so zu Herzen. Du hast dich unglücklich verliebt, der nächste kommt bestimmt.

Seigluecklich 
Fragesteller
 14.04.2018, 13:02

Uyyy ich Danke dir vom ganzen Herzen,hast so recht ❤️🙏🏻

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Was Dein Schwarm jetzt von einem Verehrer, den er nicht mal kennt, hält, weißt Du ja jetzt. Such Dir neue Vorbilder - DEN kannst Du getrost vergessen.

Und was Deine Familie betrifft: Steh zu DIR und lass Dich eher von Deiner Familie scheiden, wenn die noch verklemmt ist! Ich meine das ernst. Ich leide mit Dir, weil man an sich seine Familie sehr braucht! Aber wenn von da kein Verständnis kommt - von WEM bitte dann! Die Gesellschaft ist noch lange nicht so weit. Das Gesetz ist es. Aber just alle "Zugereisten" denken da anders. Die DENKEN nicht einmal - leider. Sie nehmen das an, was ihnen gepredigt wird. Löse Dich davon. Die Natur hat Dich gemacht wie sie Dich gemacht hat und das ist völlig in Ordnung so! Nein, Du bist nicht falsch! Ich wünschte, ich könnte Dich überzeugen.

Seigluecklich 
Fragesteller
 14.04.2018, 11:56

Omg Danke dieser Text ist so schön geschrieben Danke Danke Danke wirklich ❤️🙏🏻

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AriZona04  14.04.2018, 11:59
@Seigluecklich

Ich weiß doch, was Liebe ist und Gefühle und Pubertät und Hormone ... Da sind wir doch alle gleich, ob hetero, lesbisch, oder sonstwas! Unsere Gesellschaft wird immer moderner. Ich hab die ganz große Hoffnung, dass Homophobie aussterben wird. Bei den Deutschen sind nur noch die Alten verklemmt. In Deiner Gesellschaft wird das noch länger dauern. Wenn Deine Leute sehen, wie gut es uns geht, werden sie vielleicht auch umdenken lernen.

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ninaxx2  14.04.2018, 12:09

Erstaunlich wie man von den Problemen eines 15 Jährigen auf Flüchtlinge kommt.. Manche finden immer einen Weg diese zu beschuldigen:-)

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2AlexH2  14.04.2018, 12:35
@ninaxx2

Du hast noch nicht den Hass der zugereisten gegen homosexuelle erlebt. Es ist ein sehr grosses Thema. Vor allem ihre schwulen Söhne werden in den Wahnsinn getrieben und massiv zumindest psychisch misshandelt. Er hat ja geschrieben es ist religiös bedingt, da nimmt man an zugereist...

Und dass sie ihn nicht akzeptieren (würden?), ist ziemlich sicher sein grösstes Problem.

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ninaxx2  14.04.2018, 12:44
@2AlexH2

Ja kann natürlich möglich sein das es sich um eine muslimische Familie handelt. Der Fragesteller wird aber höchstwahrscheinlich nicht erst seit gestern hier leben. Seine Familie wird wahrscheinlich hier schon einige Zeit leben. Der Hass oder besser gesagt die Intoleranz von Muslimischen Flüchtlingen ist hier nicht das Thema.

Und um mal ehrlich zu sein - Frag mal einen Nichtmuslimischen Vater - Italiener Pole Deutscher - wie die das aufnehmen würden wenn der junge Sohn sagt ich bin schwul.. Ganz ehrlich..

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ninaxx2  14.04.2018, 12:45
@ninaxx2

Was glaubst du wie viele Homosexuelle junge Deutsche ein Problem mit der Familie haben - Homophobie ist universell.

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2AlexH2  14.04.2018, 12:51
@ninaxx2

Ich weiss, aber schau dir zugewanderten Familie an, dass ist hoch 10. Kannste ja selber denken, bei Ehrenmorden usw.

So ein extremes Benehmen geht hier nicht, auch wenn es auch hier sehr schlimm ist.

Ich kenne vieler solcher fertig gemachter Jungs, die müssen nicht Mal schwul sein, es genügt sanft zu sein oder anderst. Viele sind ganz nah oder waren deshalb in einer Klinik. Auch weil der Zusammenhalt grösser und die Ausgrenzung brutaler ist.

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nai96  14.04.2018, 13:37
@2AlexH2

Omg, tut mir Leid, aber du verurteilst sie sehr. Ich kenne Zuwanderer, bin sogar mt einem befreundet... und ich bin schwul. Das mag auf EINIGE zutreffen, aber solange es nicht in der eigenen Familie passiert ist den meisten das relativ egal. Die Meisten können vernünftig denken und viele finden es ist nicht ihr Problem.

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2AlexH2  14.04.2018, 13:42
@nai96

Ich freue mich für dich, ich bin sicher es geht auch anders. Wie erwaehnt kenne ich einfach richtig üble Fälle. Ich habe nur auf Nina geantwortet weil sie den Bezug zu eingewanderten nicht sieht. Klar gibt es solche und solche. Fakt ist aber dass es bei den Zugewanderten überdurchschnittlich viele, nicht alle, (extrem) konservative Familien gibt die auch sehr aggressiv (gegen eigene Familienmitglieder) im Verhalten sind. Und zwar auf eine Weise, die wir heutzutage hier nicht mehr haben (oder nur sehr selten).

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nai96  14.04.2018, 13:43
@2AlexH2

Innerhalb der eigenen Familie ist den meisten Eltern dann nicht mehr so egal. Das stimmt.

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ninaxx2  14.04.2018, 14:53
@2AlexH2

Das Muslimische Familien aka neu zugereiste ein Problem mit Homosexualität haben bestreite ich nicht. Aber grade bei diesem Thema ist es universell. Ehrenmorde aufgrund von fehlender Jungfräulichkeit - das ist für mich zb. ein typisches Muslimisches Problem aber Homosexualität ist wirklich universell. Der zugreiste Afghane verabscheut es aber mein Deutscher Nachbar ebenso. Der Unterschied ist nur das die Bevölkerung hier, aufgrund von Mentalität sowas nicht nach außen trägt - man möchte auch keinen schwulen Sohn, man Verabscheut das, aber man trägt das nicht so nach außen wie es zb ein Araber machen würde.

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2AlexH2  14.04.2018, 15:11
@ninaxx2

Ich spreche bewusst nicht von Muslimen sondern Kultur. Auch wenn mir bewusst ist, dass es in vielen Glauben / Religionen explizit verboten ist. Aber dieser emotionale Extremismus ist persönlich und hat meiner Meinung nach nichts mit der Religion/Glaube zu tun. eher mit fehlenden Enkelkindern usw.

Deshalb ist homosexualität auch universell, es geht auch um den Fortbestand der Familie oft zählt nur genetk.

Aber gewisse zugereiste sind wie gesagt extremistisch konservativ und arbeiten mit extremem Druck, psychischer und oft physischer Gewalt. Etwas das wir hier in diesem Ausmass nicht haben. Vor allem ist der psychisch soziale Druck im Vergleich gering. Weshalb auch die Kopftuchdebatte a la freiwillig für hiesige unverständlich ist. Pferdemenschen, die den extremen Herdendruck von Pferden kennen verstehen es eher. Ausgegrenzt zu werden bedeutet in den Ländern der zugereisten wie bei Pferden Hungern, Tod, keine Familie. Deshalb wird da mit dieser Panik und diesem Druck gearbeitet, etwas das Europäer nicht kennen. Wir können problemlos alleine leben, finden Partner und eine Arbeit- ohne Familie. Dort ist das ganze System und Machtgefüge so gearbeitet, dass du nicht entkommst (vor allem Frauen dürfen kein Konto haben, kein Hotel buchen, sind Freiwild ohne Burka usw.). Homosexuelle sind (unerkannt) frei. Aber erkannt... sind sie oft in Lebensgefahr. Schlimmer als hier.

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ninaxx2  14.04.2018, 15:14
@2AlexH2

Das mag ja alles stimmen aber ich bezog mich auf den 15 Jährigen der hier die frage stellte. Er lebt hier also wird er so einen Druck wie du ihn beschrieben hast nicht unbedingt erleben, da man wie du schon sagtest, hier auch ohne Familie Freunde Beruf usw haben kann.

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2AlexH2  14.04.2018, 15:22
@ninaxx2

Ich weiss, aber das steckt in den Knochen, das streift man nicht einfach so ab. Zumal die Familie sich so benimmt, als hätte sich nichts geändert. Die machen einfach so weiter. Du siehst ja hier oft wie schwer sie sich tun sich zu lösen. Der enge Familienzusammenhalt ist solange es funktioniert super positiv, wie er eben auch negativ sein kann. Das positive ist hart und schmerzhaft zu verlieren. bEs ist eben immer ein abwaegen. Aber der FS hat keine Wahl, er st schwul. Ob seine Familie zugezogen ist, lässt sich vermuten, obwohl auch hier (einige wenige) fundamentalisten Leben. Ich kenne einfach ein paar Schwule von zugezogenen und sie wurden brutal von Familien und Landsleuten fertig gemacht, dass ist leider eine Tatsache. Aber soweit ist der FS noch nicht ganz, er befürchtet nicht von der Familie akzeptiert zu werden. Wie konservativ sie Tatsächlich sind, weiss man nicht, aber man könnte es aufgrund des Herkunftlandes abschätzen.

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ninaxx2  14.04.2018, 15:38
@2AlexH2

Es gibt in Großstädten meist irgendwelche Selbsthilfegruppen (schlimmes Wort..) für alles mögliche. Ich bin mir sicher es gibt auch innerhalb der Homosexuellen Gruppierungen sowas wie eine Gruppe junger schwuler Muslime. Deren Erfahrungen sind meist deutlich dramatischer als die nichtmuslimischer Schwule. Sowas bräuchte der Fragesteller. Nicht Kontakt zu Schwulen sondern Kontakt zu Muslimischen Schwulen wenn er den Moslem ist - die verstehen ihn einfach besser.

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Irgendwann musst du es akzeptieren oder du stirbst daran weil du es dann doch akzeptierst wenn du zu Beispiel von der Brücke springst oder den Abzug einer Waffe betätigst (Oder wie du dich sonst umbringen würdest). Also Akzeptieren musst du es sowieso, warum dann nicht einfach es hinnehmen und das beste draus machen ? Bei mir hat die Homosexualität viel Gutes bewirkt als ich sie Akzeptiert habe.

Und wegen dem Typen: Auch andere Mütter haben schöne Söhne und irgendwann triffst du auf einen bei dem es passt, oder du entscheidest dich für den anderen Weg und springst von Bett zu Bett und hast ne menge Spaß dabei weil es mit jedem anders ist.

Seigluecklich 
Fragesteller
 16.04.2018, 09:16

Uy Danke für den Tipp hast recht

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Lass dir bei dem Thema Zeit und setze dich nicht selber unter Druck, sowas kann dich schnell kaputt machen.

Anfangs hatte ich ähnlich gedacht wie du, nur dass keine religiöse Aspekte dabei waren.
Ich habe mich ehrlich gesagt erst mit 23 Jahren bei meiner Familie geoutet. Nur zwei sehr gute Freunde wussten es zuvor.

Wenn du einen toleranten Freundeskreis/Freund/Freundin hast oder einen anderen vertrauten Ansprechpartner wie einen Lehrer hast, kannst du dein Problem dort anschneiden.
So blöd es auch klingt, aber du kannst auch mit deinem Hausarzt darüber sprechen.

Und wenn du jemanden hast, mit dem du darüber frei reden kannst, wirst du merken, dass es mit der Zeit einfacher wird.