Ich verstehe non-binary nicht?

6 Antworten

Von Experte marlynator bestätigt

Als nichtbinär empfinde ich mich nicht wegen irgendwelcher Stereotypen der körperlichen Geschlechter, sondern weil es einfach so ist und ich deswegen etwa bei Anreden nicht auf meine Anatomie reduziert werden möchte. Da ich aber ständig misgendert werde, spiele ich mittlerweile auch mit dem Gedanken einer Angleichung, weil mich das äußerst belastet. Ich fühle mich einfach keinem Geschlecht zugehörig und das hat - wie gesagt - nichts mit Stereotypen oder irgendeinem dämlichen Willen nach Aufmerksamkeit zu tun. Warum ich so empfinde, verstehe ich selbst nicht, aber es ist nun mal ein Teil von mir.

Eigentlich werden doch diese Stereotypen durch nicht-binäre Personen befeuert, da solche Menschen die Geschlechter in gesellschaftliche Schubladen stecken

Inwiefern tun wir das? Durch entsprechende Stereotypen sind die körperlichen Geschlechter doch selbst schon lange Schubladen und das liegt nicht an uns Nichtbinären. Assoziationen von Eigenschaften mit bestimmten Geschlechtern stammen wohl kaum von Menschen unseres Formats.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
marlynator  30.06.2022, 05:46

Anfügung dazu, für den Fragensteller:

Das Schubladendenken macht nur die Gesellschaft.

Unter anderem auch du, lieber Fragesteller, in dem du behauptest man könnte die Gesellschaft in zwei spalten pressen. Nonbinäre Menschen sind keine Schubladendenker, ihr seid diejenigen die in Schubladendenken in uns seht in dem wir existieren.

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Tonis9706  30.06.2022, 07:40
@marlynator

Wir - Schublade auf - sind also Diejenigen?

Nungut. Ich möchte auf dein Geschriebenes auch inhaltlich eingehen.

Als nichtbinär empfinde ich mich nicht wegen irgendwelcher Stereotypen der körperlichen Geschlechter, sondern weil es einfach so ist und ich deswegen etwa bei Anreden nicht auf meine Anatomie reduziert werden möchte. 

Mit einer Anrede wird niemand auf irgendetwas reduziert. Das schaffst du mit deiner Logik ganz alleine.

Eine Höflichkeitsform ist gerade das Gegenteil. Es symbolisiert ein Grundbett gegenseitiger Achtung.

Da ich aber ständig misgendert werde, spiele ich mittlerweile auch mit dem Gedanken einer Angleichung, weil mich das äußerst belastet. 

Wenn dich derartige Banalitäten belasten, solltest du dir professionelle Hilfe suchen.

Sich einem nicht ungefährliche Eingriff zu unterziehen, weil man nicht mit dem richtigen Pronomen angesprochen wird...

Das ist auch keineswegs beleidigt gemeint, es ist nur offensichtlich ungesund.

Ich fühle mich einfach keinem Geschlecht zugehörig und das hat - wie gesagt - nichts mit Stereotypen oder irgendeinem dämlichen Willen nach Aufmerksamkeit zu tun.

Was ja völlig in Ordnung ist. Das ist doch aber eine ganz persönliche Sache. Ein inneres Problem, welches du, gerne auch mit psychologischer Hilfe angehen solltest.

Warum ich so empfinde, verstehe ich selbst nicht, aber es ist nun mal ein Teil von mir.

Das ist etwas, was du durchaus herausfinden kannst. Du wärst erstaunt, was ich durch Psychoanalytiker über meine eigenen Gedanken und Emotionen gelernt habe.

Dem Rest möchte ich nicht grundlegend widersprechen. Meine Position einfach zusammengefasst.

Es gibt klare Tendenzen, dass sich die Menschen auf natürliche Weise in ihre geschlechtliche Rolle einfügen. Es gibt aber auch Menschen bei denen das nicht so ist.

Wer dann damit ein Problem hat, ist ein Dulli.

Wer damit nun politisch hausieren geht ebenso.

LG

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HXRKRYS  30.06.2022, 11:43
@Tonis9706
Das ist auch keineswegs beleidigt gemeint

Habe ich auch nicht so verstanden. Du kannst schließlich auch nichts dafür, dass Du nicht fähig bist, trans* und nichtbinäres Leben nachzuvollziehen. Gut gemeinte Ratschläge wie "professionelle Hilfe" sind da die Regel. Kenne ich ebenfalls als asexueller Mensch zur Genüge.

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Tonis9706  30.06.2022, 14:30
@HXRKRYS

Würdest du denn verneinen, dass dein Problem besser durch psychologische Hilfe behoben werden kann?

Ich kann euch nicht nachvollziehen, weil ihr keine objektive Substanz habt. Ihr habt ein Problem(oder eben nicht, wenn es nicht als solche verstanden wird) und psychologische Hilfe kann dabei Hilfe. Kann auch therapeutisch sein. Die sind allgemein verantwortlich wenn jemand Probleme mit alltäglichen Situationen hat.

Achtung - Hyperbel :

Aber ein Alkoholiker muss sich erstmal eingestehen, dass er Alkoholiker ist.

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DieFrauin 
Fragesteller
 30.06.2022, 19:37
@marlynator
ihr seid diejenigen die in Schubladendenken in uns seht in dem wir existieren.

Hast du nicht die Frage gelesen, in der explizit gesagt wird, dass ich gegen das Schubladendenken bin? Außerdem sind es doch die "non-binären" Menschen, die eine Abgrezung zwischen männlichem und weiblichem Verahalten setzen, damit sie denken können, dass sie nicht da rein gehören. Natürlich handelt die Gesellschaft oft auch nach stereotypischen Geschlechterrollen, aber das heißt doch noch lange nicht das man zu diesem Schema passen muss?

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Hallo!

Das ist meine Meinung! Wer mir nicht zustimmt soll sie auch nicht beachten,

Ich finde, seit letztem übertreiben die da einfach komplett, für mich gibt es nur Männlich, Weiblich und sonst nix.

Ich meine mich nennt ja auch niemand Alpha, nur weil ich es halt so will (nur ein Beispiel ist ein echt peinlicher ,,name") Und ich bin auch nicht automatisch ein Senfglas nur weil ich mich als Senfglas identifiziere

Ok eigentlich ist mir das ziemlich egal solange sie nicht denken sie wäre was besseres oder was besonderes.

Oder diese ganzen neuen Pronomen. Ich finde das einfach übertrieben

SEHR ÜBERTRIEBEN

Tut mir leid wenn ich nicht deiner Meinung bin

schönen Tag noch

LG Tim

Darkflower055  19.07.2022, 14:56

Da denke ich gleich wie Du.
Lediglich kann es zu einer relativ unschönen Konfrontation führen, einen Menschen zu treffen, welcher biologisch nicht eindeutig als männlich/weiblich indiviziert bzw eingeordnet werden kann.
-Dese Menschen leiden unter hormonellen ,,Störungen”.

Aufgrund solcher Menschen wurde ja auch die Möglichkeit eingeführt, sich als Betroffener, bei Bewerbungen etc. .. als ,,Divers” anzugeben, was ich auch vollkommen verstehen kann.

allerdings bin ich auch kein Fan von Menschen, welche ,,Gott spielen wollen und lediglich, da sie selbst keine Lust, auf ihr Geschlecht haben dieses ändern wollen”.
LG

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Eigentlich werden doch diese Stereotypen durch nicht-binäre Personen befeuert, da solche Menschen die Geschlechter in gesellschaftliche Schubladen stecken und sich denen dann natürlich nicht 100% zugehörig fühlen.

diese Schlussfolgerung ist falsch, ich erkläre warum.

Transgender sind nicht wegen Geschlechterklischees trans. eine Frau kann auf dem Bau arbeiten, dreckig sein und vulgär reden und trotzdem eine Frau sein. genau so wie ein biologisch weiblicher Mensch sich als Mann identifizieren kann, obwohl er sich gern schminkt und Frauenkleider tragen will.

Transsexuelle haben eine angeborene Geschlechtsidentität, die nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht. Mit Stereotypen hat das nichts. Sie fühlen einfach, was sie sind.

DieFrauin 
Fragesteller
 30.06.2022, 20:14
Transgender sind nicht wegen Geschlechterklischees trans.

Ich glaube du hast meinen Punkt nicht wirklich verstanden.

Ich finde auch, dass Transsexualität vollkommen nachvollziehbar ist, denn hier sehnen sich Transgender ja nach dem anderen Geschlecht bzw. einem anderen Körper. Das kannst du aber leider nicht mit non-binary vergleichen.

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Mayahuel  30.06.2022, 20:27
@DieFrauin
Ich finde auch, dass Transsexualität vollkommen nachvollziehbar ist,

warum?

Das kannst du aber leider nicht mit non-binary vergleichen.

warum?

gibt es zB nur homosexuelle und heterosexuelle oder auch bisexuelle Menschen?

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Vermutlich weil es einen gewissen, gesellschaftlichen Druck ausübt, sich einer Geschlechterrolle angehörig zu fühlen. Männer haben typisch männliche Attribute zu erfüllen, Frauen typisch weibliche.

Es gibt ja aber auch Männer, die keine typisch männliche Physis verkörpern, sondern eher als "androgyn" wahrgenommen werden; also Männer mit femininen Attributen. Diese haben es schwer, gesellschaftlich als Männer akzeptiert zu werden (evtl. groß, muskulösem, behaart, etc.), wollen sich aber auch nicht als Frauen fühlen (evtl. zierlich, kurvig, lieblich, etc.), oder anders herum.

Für die gibt es dann eben die "Schublade": non-binary. Das kann neben der mentalen Einstellung eben auch körperliche Ursachen haben.

DieFrauin 
Fragesteller
 30.06.2022, 20:01

Also es geht um gesellschaftlichen Druck? Das heißt man selber fühlt sich gar nicht "non-binär", sondern die Gesellschaft drückt einem das auf? Aber "nicht-binäre" Menschen sagen doch, dass sie sich eigenständig so identifizieren.

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II99II  30.06.2022, 21:53
@DieFrauin

Typische Geschlechterrollen sind nur das Ergebnis von gesellschaftlichem "Druck" bzw. als Norm betrachtete Vorgaben.

Selbstverständlich basieren einige davon auch auf der natürlichen Veranlagung, viele andere waren und sind aber rein imaginär.

Ich könnte mir daher schon vorstellen, dass "non-binäre" Personen vor allem diesem Druck entkommen möchten, eben um ihre eigene Identität voll ausleben zu können.

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Ich wäre für menschlich, herzliches Miteinander, von Wahrheit, Gerechtigkeit, wahrer Liebe.

Statt die Liebe mit Macht im Geschlecht zu suchen. Und die Menschen immer mehr auseinander zu bringen.