Ich verstehe Autokupplungen nicht?

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Doch, genau das können die. Wenn die Anpresskraft nicht hoch genug ist, rutschen beide "Scheiben" aneinander und das Drehmoment und die Drehzahl wird nur teilweise übertragen.

Stelle Dir eine klassische Reibscheibenkupplung im Zweck halt wie die umgekehrte Funktion einer simplen Fahrradbbremse vor.

Am Fahrrad möchtest Du Dich nicht auf die Nase legen, weil Du wegen möglicherwwise bolckierender Räder nur sehr vorsichtig an den Bremshebeln ziehst, bis Du stehst.

Bei einer Kupplung willst Du nicht das Getriebe beschädigen durch zu ruckartiges Einkuppeln, wobei Du anders als bei Fahrradbremse nicht am Hebel immer stärker ziehst für immer mehr Bremskraft, sondern gegen starke Federn immer weniger stark das Kupplungspedal für kontrollierte Reibkraftübertragung betätigen wirst.

Am Motor, getriebeseitig, befindet sich die Schwungscheibe, die für einen ruhigen Motorlauf bei niedrigen Drehzahlen und zum Überwinden von Totpunkten sorgt.

Sie hat aber noch eine andere wichtige Aufgabe, denn auf ihr liegt die Kupplungsscheibe.

Das ist eine Stahlscheibe mit Reibbelägen und auf dieser Scheibe liegt dann der sogenannte Kupplungsautomat.

Der verbindet, solange man die Kupplung nicht tritt, durch seine Federkraft, die auf die Kupplungsscheibe wirkt, den Motor mit der Getriebe-Eingangswelle.

An dem Kupplungsautomaten befindet sich auch ein Drucklager - Ausrücklager nennt man es, denn es ist über Drahtzug oder hydraulisch mit dem Kupplungspedal verbunden und sorgt dafür, dass man die Kupplung betätigen kann.

Wenn man nun die Kupplung tritt, hebt man mit seiner Bein-Kraft den Druck der Feder (im Kupplungsautomaten) ganz oder teilweise auf.

Tritt man die Kupplung ganz durch, sind Motor und Getriebe getrennt und man kann schalten.

Lässt man die Kupplung dann langsam kommen, baut die Feder wieder Druck auf und die Kupplung beginnt zu schleifen, versucht also das Getriebe und damit das Auto anzutreiben.

Das nutzt man, wenn man anfährt - das ist der sogenannte Schleifpunkt.

Hat man den Fuß ganz von der Kupplung genommen, wirkt die Feder wieder mit voller Kraft und erzeugt wieder die kraftschlüssige Verbindung.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Motorradfahrer und "Schrauber"

Doch genau das können sie, außer es ist eine Rennkupplung die gnadenlos zupackt.

Der Anpressdruck mit dem die Scheiben sich berühren ist über die hydraulische Kupplungspedal-Betätigung recht genau dosierbar, zumindest solange die Kupplung noch recht neu ist.

Schaut man sich die Reibscheibe der Kupplung an, ist man verblüfft wie dünn die Reibbeläge sind. Trotzdem hält eine Kupplung oft ein Autoleben lang. Meine im Opel Corsa 225.000 Km bis das Auto wegging, obwohl ich wegen defektem Schaltgestänge eine Zeit lang im 2. Gang anfahren musste. Wie ist das möglich?

Der entscheidende Faktor ist dass die Beläge bei sachgemäßer Benutzung

  • immer nur kurzzeitig aufeinander reiben
  • die Drehzahlunterschiede nur relativ gering sind
  • nicht unter hoher Last reiben (Überhitzung)

Was eine Kupplung auf Dauer zuverlässig killt ist. mit schleifender Kupplung und viel Gas einen schweren Anhänger zu rangieren. Hierfür eignen sich hydraulische, weitgehend verschleißfreie Wandler-Automatikgetriebe viel besser, oder echte Geländewagen mit Schaltgetriebe mit Geländeuntersetzung, die Rangieren im Schneckentempo ermöglichen.

Wie man eine Kupplung im Rekordtempo kaputt kriegt siehst Du hier, ab 10:30:

https://www.youtube.com/watch?v=a_15If5QPiE

https://www.youtube.com/watch?v=LOVM5xZBTm0&t=2270s

Hallo Azad146

Wenn du die Kupplung nicht ganz löst, dann sind die 2 Scheiben nicht fest verbunden. Die zweite Scheibe wird dann nur durch die Reibung teilweise mitgenommen.

Das ist dann das Kupplungsschleifen lassen (z.B. beim Berganfahren), das ist dann schlecht für die Kupplung wenn es zu lange anhält

Gruß HobbyTfz