Ich schiebe alles auf?

6 Antworten

Vielleicht schiebst du schlichtweg Dinge auf, die dir unangenehm sind. Da ist keine Störung dabei, sondern es ist manchmal ein ganz gewöhnlicher Abwehrmechanismus der Psyche. Manchmal vergisst, bzw. verdrängt das Gehirn dabei sogar automatisch und man hat eine Aufgabe damit tatsächlich vergessen. (...Da hilft dann unter Anderem der Tipp mit der To Do List, der hier schon gegeben wurde. Am besten eine auf dem Handy.)

Andererseits kann es auch positiv sein, Dinge aufzuschieben. Denn es gibt Leute, die unter Zeitdruck auf die besten Lösungsansätze kommen, auf die sie mit genug Zeit nicht gekommen wären. Ist ja auch irgendwie klar, denn wer generell aufschiebt, oder Aufgaben vergisst/verdrangt "muss" sogar besonders einfallsreich werden, um die Aufgabe dennoch richtig erfüllt zu bekommen. Man fokussiert besser.

Doof wird es nur, wenn es zu viele Aufgaben werden. Also am besten immer einen Jahresplaner haben oder sogar dabei haben, oder/und der Tipp mit der To Do List von Laila01614. Es macht übrigens in der Tat Spaß und wenn man einmal damit anfängt, erstellt man mit der Zeit Listen fûr alles Mögliche.:-)

Mir hilft es super gut mich zu organisieren! Ich führe seit einigen Jahren einen Planer, wo ich wirklich jede Kleinigkeit für den jeweiligen Tag (z.B. einkaufen fahren, staubsaugen, wo anrufen etc.) aufschreibe. Ich habe so das Gefühl, dass mein Kopf viel befreiter ist und ich alle Aufgaben auf einen Blick sehe. Leider ist es bei mir auch manchmal so, was allerdings glaube ich ganz normal ist, dass ich manche Dinge aufschiebe (nie länger als eine Woche aber). Versuch doch die „schlimmsten“ ToDos direkt am Morgen nach dem Aufstehen zu machen! Dann hast du es direkt hinter dir und kannst mit gutem Gewissen und guter Laune in den Tag starten :)

Mach es wie ich. Schreib dir eine TO-DO-Liste, da ich finde, dass das Abarbeiten von Dingen so mehr Spaß macht. Dann entscheidest du wie viele Stunden du dafür opfern willst und schreibst dir auf heute mach ich das und das zwischen der und der Uhrzeit und danach hab ich frei morgen das und das uns immer so weiter :)

Aus meiner Sicht ein klassischer Fall von Prokrastination. Damit bist Du bei weitem nicht alleine!

Prokrastination ist oft auf die Unfähigkeit zurückzuführen, mit negativen Gefühlen und Emotionen umzugehen: Langeweile, Angst, Sorgen, Unsicherheit, Frustration, Verzweiflung, Groll, Selbstzweifel. Es ist ein Emotionsregulierungsproblem - nicht ein Zeitmanagementproblem.

Oft prokrastinieren wir nicht, weil uns die Selbstkontrolle fehlt, sondern weil die Aufgabe in uns unangenehme Emotionen hervorruft, mit denen wir nicht umgehen können. Wir prokrastinieren Aufgaben, die unklar sind und bei denen wir nicht so recht wissen, wie wir sie angehen sollen. Wir prokrastinieren Aufgaben, bei denen das Risiko eines größeren Fehlers oder eines Scheiterns besteht.

Wenn die Aufgabe und der Weg zum Ziel klar ist, gibt es keinen Grund für Prokrastination.

Wenn wir prokrastinieren, dann sind wir uns durchaus bewusst, dass wir eine Aufgabe vor uns herschieben. Und wir wissen auch, dass dies nicht gut ist und wir uns um die Aufgabe kümmern müssten. Trotzdem prokrastinieren wir. Eigentlich ist das doch ganz schön verrückt! Oft ist es einfach so: Die momentane Befriedigung dadurch, dass wir eine unwichtige Aufgabe (anstelle der anstehenden großen Aufgabe) gelöst haben, schüttet Glückshormone aus. Du wirst in diesem Moment für Deine Prokrastination belohnt. Und wenn Du für etwas belohnt wirst, willst Du es wieder so machen. Und wieder und wieder und wieder.

Die unerledigte Aufgabe ist jedoch nicht einfach weg, wenn Du von der Aufgabe zurückkehrst, die Du stattdessen erledigt hast. Im Gegenteil: Die negativen Emotionen sind jetzt häufig sogar noch größer, da je länger je mehr auch der Zeitdruck hinzukommt. Ein Teufelskreis, in welchem der Versuch, negative Gefühle zu vermeiden, nur zu noch mehr negativen Gefühlen führt.

Neurologisch gesehen ist Dein "zukünftiges Ich" eine fremde Person. Du siehst Dein zukünftiges Ich nicht als Teil von Dir. Das führt mit Blick auf die Prokrastination dazu, dass Du Dich lieber jetzt um die "eigenen" Aufgaben kümmerst, anstatt Dich den Aufgaben zu widmen, die "dieser fremden Person" nützen. Und damit schadest Du Dir selbst. Wenn Du prokrastinierst, dann entscheidest Du Dich dafür, eine bessere Zukunft auf später zu verschieben. Und das ist schade.

Prokrastination ist wie eine Kreditkarte: Es macht Spaß, bis Du die Rechnung erhältst.

Wenn Du eine Aufgabe immer wieder vor Dir herschiebst, solltest Du Dir diese Fragen stellen:

  • Willst Du das Ziel wirklich erreichen?
  • Ist die Aufgabe nicht erreichbar / zu gross und Du weisst nicht, wie Du sie in kleinere Aufgaben unterteilen sollst?
  • Was steckt hinter Deinem Widerstand?
  • Brauchst Du mehr Motivation?

Du fühlst dich schnell überfordert. Denk, dass du dir einen Vorteil verschaffst, wenn du auf diese Überforderung eingehst. Und denk allgemein nicht viel nach, mach es einfach. Die Aktion an sich zählt, bis es mit der Disziplin dann endlich funktioniert.