Ich muss für Geschichte eine Brief von einem Soldaten an seine Familie im 30 jährigen Krieg schreiben?

3 Antworten

Ich finde die Aufgabe doof.

Zunächst einmal: Im 30jährigen Krieg gab es eigentlich keine Soldaten. Es gab nur Söldner. Ein heutiger Soldat gehört meinetwegen fest zur Bundeswehr, fest zu Deutschland und würde nicht plötzlich morgen im italienischen oder indonesischen Heer auftauchen. Ein Söldner wird hingegen gegen Geld für Kriegsdienste eingestellt. Es spielt keine Rolle, aus welchem Land er kommt. Es spielt keine Rolle, welche Religion er hat. Und es ist nicht einmal ein Problem, wenn er zuvor für die Gegner gekämpft hat. Viele Söldner des 30jährigen Krieges haben abwechselnd für beide Seiten gekämpft, weil Gefangene meist nicht umgebracht wurden, sondern man mit ihnen die eigenen Lücken geschlossen hat.

Der Söldner interessiert sich meist gar nicht so für seine Kriegsgeschichten und am wenigsten für Politik. Wichtig ist es, was er sich zu essen organisieren kann, dass er einen warmen Unterschlupf bekommt und dass er an Kleidung oder Schuhe gelangt. Er wird nicht so sehr von der Einheit versorgt, meist muss er für sich selbst sorgen. Viele Söldner haben daher ihre Ehefrauen oder eine Art Knecht dabei, die im riesigen Begleittross mit den Armeen mitziehen.

Die wenigsten Söldner starben im Kampf, die meisten starben an Hunger, Erfrierung oder Krankheiten/Seuchen.

Den Brief musst du selber schreiben. Aber wenn du einen Einblick haben möchtest, schau unter kriegsreisende(punkt)de oder in Wikipedia nach Peter Hagendorf, der seine Zeit im Krieg mit einem tagebuch dokumentiert hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hagendorf


Roderic  24.04.2016, 11:31

Mal davon abgesehen: Wer in den Zeiten des 30jährigen Krieges lesen und schreiben konnte, hat nicht als einfacher Soldat gekämpft.

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napoloni  24.04.2016, 11:43
@Roderic

Obiger Hagendorf ist eine Ausnahme. Sicherlich gab es noch etliche Kämpfer, die lesen und schreiben konnten. (Die Regimenter waren ja auch nicht frei von Bürokratie^^). Dass man privat Lese- und Schreibzeug durch den Krieg schleppt ist aber eher unnormal. Und ob es im 30jährigen Krieg Feldpost und ein funktionierendes Postwesen gab, darf wohl ohne weitere Recherche bezweifelt werden^^

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Brief von einem Soldaten an seine Familie im 30 jährigen Krieg

Erst einmal: Wieso ist die Familie im Krieg und der Soldat nicht?

Daraus folgt mein Rat: Achte auf die grammatikalischen Zusammenhänge und schreibe den Brief in der Sprache des Soldaten.