30 Jähriger Krieg in Görlitz?

3 Antworten

Zwei Schlachten um Görlitz halte ich für falsch. Vielleicht mehr mit der Betonung Entscheidungsschlachten. Ständig wechselnde Kriegsparteien und umherziehende Heere erschweren den Überblick.

1627/30 marschieren schwedische Truppen zum erstenmal in deutsche Lande und besetzen diese teilweise erfolgreich.

1633 kommt es zu veränderten Bündnissen.

1635 kommt es zu einer Einigung (Prager Frieden). https://de.wikipedia.org/wiki/Prager_Frieden_(1635).

1639 sind die Schweden zum dritten Mal in Sachsen.

1641 wird die durch die Schweden besetzte Stadt Görlitz durch kaiserliche und sächsische Truppen belagert. 

Die Ungenauigkeit der Daten, ich habe sowohl den 30. Oktober 1627 als auch den 30. Oktober 1633 gefunden, scheint mir nur lösbar, wenn man wissenschaftliche Quellen zu den Schlachten von Wallenstein und dem sächsischen Truppen auswertet.

Hier findest sich ein Überblick ohne wissenschaftlichen Anspruch: https://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/barock/staendekonfession/krieg/1625.htm

und https://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/barock/staendekonfession/krieg/1635.htm

Und, konnte ich dir weiterhelfen?

Gruß seniorix.

Am 16. August 1619 schlossen sie sich schließlich der
Protestantischen Union an. Als aber im folgenden Jahr kursächsische
Truppen auf Befehl des Kaisers in die Oberlausitz einmarschierten brach
der Widerstand schnell zusammen. Auch Görlitz kam nun, zuerst als Pfand
für dessen Kriegskosten, an den Kurfürsten von Sachsen Johann Georg I. Nachdem dieser 1630 die Seiten gewechselt hatte, wurde Görlitz am 30. Oktober 1633 von kaiserlichen Truppen unter Wallenstein, der sein Lager in Leopoldshain auf dem östlichen Neißeufer aufgeschlagen hatte, erstürmt und geplündert.

1635 wurde die Oberlausitz als Entschädigung – Johann Georg I. machte

zu diesem Zeitpunkt 72 t Gold Kriegsentschädigung gegen den Kaiser
geltend – endgültig als Lehen der böhmischen Krone an das Kurfürstentum
Sachsen vergeben. Das Görlitzer Umland blieb jedoch weiterhin ein
Kriegsschauplatz. Ab 1639 war die Stadt von schwedischen Truppen unter
einem Oberst Wancke besetzt. Als dieser im März vom Anrücken
kursächsisch-kaiserlicher Truppen erfuhr, richtete er sich mit seinen
1.300 Soldaten zur Verteidigung ein. Die Vorstädte mit ihren über 800
Häusern wurden „niedergelegt“, die Stadtbefestigung durch weitere Gräben
und Palisaden verstärkt und zusätzliche Schießscharten in die
Stadtmauern gebrochen. Am 25. Juli 1641 begann die Belagerung der Stadt
durch über 10.000 Soldaten mit zahlreicher Artillerie.
Ein
zeitgenössischer Stich zeigt letztere aufgestellt auf dem Friedhofshügel
und dem Töpferberg
östlich der Neiße. Ohne eigene Artillerie mussten die schwedischen
Truppen nach zehn Wochen die Verteidigung der veralteten
Befestigungsanlagen aufgeben und kapitulieren. Ein Rondell am
südöstlichen Stadtrand (heute obere Bergstraße), das während der
Belagerung besonders hart umkämpft war, behielt von daher den Namen
„Schwedischer Fähnrich“.

Zu den Kriegsverwüstungen kam hinzu, dass am 26. August 1642 ein
hinter dem Rathaus ausgebrochenes Feuer den nördlichen Teil der Stadt
zwischen Peterstraße und Fleischerstraße zerstörte. Auch in der
Nikolaivorstadt brannten Häuser und abermals brannte die Nikolaikirche.
Letzteres war für die Bewohner der noch weitestgehend zerstörten
Vorstädte umso bitterer, als sie dort ihre Habe verwahrt hatten.
Insgesamt wurden 85 Häuser zerstört. Fast dasselbe Gebiet wurde am 19.
März 1691 wiederum ein Raub der Flammen, nur dass diesmal die
Peterskirche brannte, die Nikolaikirche aber verschont blieb, da das
Feuer nur den östlichen Teil des Nikolaiviertels und die Hotherstraße
erfasste. Da die Vorstädte inzwischen wieder aufgebaut waren, war die
Zahl der zerstörten Häuser mit etwa 200 deutlich höher. Zusammen mit
einem weiteren Brand 1717, der sich, in der Peterstraße ausgebrochen,
nach Westen bis an das Heilige Grab
ausbreitete, sind diese dafür verantwortlich, dass vor allem der
nördliche Teil der Görlitzer Altstadt hauptsächlich vom Barockstil
geprägt ist.

SiViHa72  01.12.2016, 12:19

Sorry, irgendwie liess der Text keinen Zusatz mehr zu. Das oben finde ich auf Wikipedia.

Das bestätigt 1641, aber beim ersten "Termin" unterscheidet es sich.

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Die erste Blütezeit von Görlitz schwand im Zusammenhang mit den Kriegen
um eine europäische Vorherrschaft. So trug die Stadt schwer an den
Schäden, welche der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der Nordische Krieg, oder die Kriege um Schlesien unter Friedrich II., dem Großen, oder die Napoleonischen Eroberungskriege mit sich brachten. Im Jahre 1635 fiel Görlitz an Sachsen. Den kaiserlichen und sächsischen Truppen gelange es aber während des Dreißigjährigen Krieges nicht, die von den Schweden besetzte Stadt im Jahre 1641 zu erobern.