Ich möchte gerne wissen, was ihr von Sporen und Gerte haltet?

10 Antworten

Für "faule" Pferde sind diese Sachen nicht gemacht. Denn dann heißt Sporen = Treibersatz/Treibhilfe oder Gerte = Treibersatz/Treibhilfe. Und das ist in meinen Augen falsch. Meine RB wurde lange nur mit Gerte geritten, die "ging nicht ohne". Ich reite sie ganz ohne Gerte. Wer ohne Gerte reitet ist gezwungen sich auf das korrekte Treiben zu konzentrieren und das ist in der Tat schwieriger als die meisten denken.

Bei Reitschülern die die Gerte häufig, zu schnell oder zu heftig einsetzen nehme ich sie ab. Und dann werden sie maulig, weil "es geht nicht ohne". Sobald man denen aber mal sagt WANN und WIE man treibt (nämlich immer dann wenn der innere Hinterhuf abfußt und man treibt mit der Wade und nicht mit den Hacken) siehe da, das Pferd läuft auch ohne Gerte. Problem der Sache: Der Reiter muss sich konzentrieren, mitdenken, auf das Pferd achten, nachfühlen und es ist Arbeit. Der Mensch neigt ja bekanntlich zur Faulheit, und warum konzentrieren, mitdenken, fühlen, zuhören und arbeiten wenn man auch einfach mit der Gerte zünden kann?

Eine Dressurgerte kann sinnvoll sein, wenn man durch Touchieren die Hinterhand zu mehr Aktivität animieren will. dieses Touchieren ist aber ein sehr häufiges und schnelles Antippen, also eher ein Nerven, als ein Tick oder Schlag. Man nervt das Pferd quasi mit der Gerte sodass es die Hufe höher hebt und lobt es dafür.

Wenn man eine Gerte zum Treiben nehmen muss, ist das Pferd für mich schon verritten. Denn ein gut gerittenes Pferd wird immer vorwärts geritten. Ein guter Reiter weiß, dass ALLES vom Motor des Pferdes abhängt, also von der aktiven Hinterhand. Ein guter Reiter wird stets die Hinterhand aktiv halten und die Gehfreudigkeit seines Pferdes fördern und erhalten. Ist ein Pferd triebig oder faul, so ist es entweder fix und fertig (und dann finde ich es absolut respektlos das nicht zu akzeptieren und es vorwärts zu prügeln wenn es müde und geschafft ist!) oder das Pferd ist schon so demotiviert und resigniert, dass es nicht mehr von sich aus vorwärts laufen will. Und das kommt in 99,9% der Fälle vom Reiter, der ein fleißiges Pferd immer nur ausbremst. Würden sich die Leute darauf besinnen, dass jede Lektion, jede Dressur aus der Hinterhand und der Gehfreudigkeit kommt, dann würden wir keine HH-lahmen Piaffen mit hochgeworfener Vorhand mehr sehn. Diese haben nämlich keinen Wert.

Zumal wird die gerte meistens falsch eingesetzt. Will man mit ihr an den Schenkel erinnern, so nutzt man sie auch hinter dem Schenkel. Will man die Hinterhand aktivieren, so nutzt man sie wesentlich tiefer, etwa am Oberschenkel Richtung Knie. Denn nur dort aktiviert sie die HH. 98% der Reiter hauen mit der Gerte auf die Flanke. Das Pferd hat nur Schmerz und läuft deshalb schneller, es wird dadurch aber nicht die HH verstärkt mitnehmen und auch nicht feiner auf den Schenkel werden - denn es versteht schlichtweg den Zusammenhang zwischen Schlagstelle und dem Gewollten nicht. An der Schulter im Grunde das selbe, das Pferd weiß nicht wirklich was das soll und läuft einfach schneller weil es weh tut.

Sporen können in der Hand bzw am Fuß eines guten und erfahrenen Reiters hilfreich sein, werden in 90% der fälle aber auch schlichtweg falsch eingesetzt. Der Sporn kann sagen "Huhu, hier ist noch ein Schenkel!" und dann wird er auch nur selten benutzt. Bei den meisten Reitern piekt er aber bei jedem Treiben in den Bauch. Sie rummsen dann in den äußeren schiefen Bauchmuskel und schmerzen. (Ich meine, ramm du dir mal einen Sporn mit der Hacke in den Bauch, das tut wirklich weh). Das Pferd spannt in Folge den Muskel an. Wird aber dauernd gepiekst, so verkrampft der Muskel durch die Überreizung (den Dauerschmerz). Er wird hart, tut auch weh und Schadstoffe also die Endprodukte der Muskelarbeit können nicht mehr abtransportiert werden. Die Blutzufuhr wird enorm verringert, bei sehr langen Verspannungen kann es sogar sein dass sich der Muskel durch seine eigenen Endprodukte selbst auffrisst und so zerstört. Verspannungen tun weh und brauchen viel lockere Bewegung damit sie sich wieder lösen. Von der Anspannung zur Verspannung und mit Pech und viel Pieksen bis hin zur "Blockade".

Es gibt sicher Reiter, die mit Gerte und Sporen gut umgehen können und sie so einsetzen, dass Pferd und Reiter etwas davon haben und profitieren. Allerdings ist das die eindeutige Minderheit. Bei den Gerten muss man ja nur in normalen Schulunterricht gucken, da sitzen schon 7 jährige mit 1,20m Gerte auf dem Pony und hauen drauf wenn es nicht so will wie sie es sich vorstellen. Die Gerte oder der Sporn allein sagen gar nichts aus, sie weisen nur auf den Schenkel hin. Leider werden beide auch benutzt um zu bestrafen oder um zu treiben. Der Beweis ist einfach: Nimm einem Gerten- oder Sporenreiter seine Waffen ab und er ist hilflos. Was ein toller Reiter, kann "schon" mit Gerte und Sporen reiten, weiß aber nicht wie man treibt. In meinen Augen gehören solche Dinge nur in die Hände von Leuten mit Ahnung. Und das haben auch nur wenige.

Dunno2010  12.06.2015, 21:34

Super Antwort! DH!

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Viowow  12.06.2015, 22:45

dem ist nichts hinzuzufügen

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MissDeathMetal  12.06.2015, 22:47
@Viowow

wirklich nicht. Ich hatte noch 2 Zeichen übrig XD ich und meine Romane .... ^^' Danke jedenfalls! :D

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PlaneFan  12.06.2015, 22:47

Mega!!!!!

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Josey1234  13.06.2015, 13:16

Ich verwende bei meinem Pferd im Gelände eine Gerte bzw. habe ich eine dabei. Zum einen für Gefahren-Situationen oder wenn er sich einfach nur wie ein Schwein benimmt (Vorne hinten bocken, losrennen, Kopf runterziehen alles in einem)

Ich benutze sie aber auch zum treiben, jedoch nicht wie du es beschreibst (ich sehe das natürlich auch, dass viele nur auf das Pferd einschlagen und unterstütze deine Meinung voll und ganz), aber mein Pferd ist neu eingeritten und reagiert sehr empfindlich/positiv auf Hilfen. Jedoch versteht er auch nicht immer was ich mit den Schenkeln möchte und dann touchiere ich mit der Gerte (Und wirklich NUR anticken ich untertreibe hier nicht um besser darzustehen) damit er schneller läuft.

Findest du diese Art von Benutzung schlimm? Wenn ja dann kenne ich niemanden der auch nur in irgendeiner Weise eine Gerte benutzen sollte/kann.. Würde mich über eine Erklärung freuen :D

Lg

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MissDeathMetal  13.06.2015, 13:30
@Josey1234

Wenn du schon in dieser Situation bist, dann ist es vllt gut eine Gerte zu haben. Allerdings wäre es wesentlich besser wenn du solche Situationen von vornherein vermeiden würdest, sodass du die gerte gar nicht benutzen musst. Man sollte dem Pferd auch beibringen brav zu sein und nicht loszurennen etc., denn im Fall der Fälle hilft keine Gerte der Welt mehr. Hilfsmittel können niemals Erziehung ersetzen :)

Beim losrennen dürfte die Gerte ja eh recht wenig helfen, beim Bocken, hm. Gut. Im Tempo können Pferde nicht bocken aber im Grunde müsste man gucken woran es liegt dass das Pferd bockt und es ihm dann abgewöhnen bzw die Ursachen beseitigen. Und beim Kopfrunterziehen reichen die Schenkel aus. Wenn das Pferd noch so sensibel ist, dann würde ich nur darauf eingehen, und dann reicht Stimme und Schenkel aus. Freu dich wenn das Pferd jung und sensibel ist! Denn sensible Pferde formen feine Reiter :)

Du schreibst, dein Pferd reagiert sehr empfindlich und positiv auf die Hilfen, versteht jedoch nicht immer was du willst. Das heißt, du gibst deine Hilfe und erwartest eine abgestimmte Reaktion. Kommt nicht diese Reaktion hilfst du freundlich mit der Gerte nach.

Oke, du weist dem Pferd die Richtung, gibst ihm die Hilfe zu verstehen was du willst.

Allerdings mache ich es im Grunde genau andersrum. Du bringst deinem Pferd bei "Wenn diese Hilfe, dann diese Reaktion". Ich gebe eine Hilfe und gucke was das Pferd macht. Dann verändere ich meine Hilfen und gucke, wann das Pferd das tut, was ich möchte, also wann es das auf natürlichem und instinktiven Wege versteht. Ich passe meine Hilfen dem Pferd an. Ist natürlich schwierig, da ich dann jedes Pferd anders reiten muss, aber für das Pferd finde ich das am freundlichsten.

Kleines Beispiel: Das Pferd einer Freundin geht rückwärts wenn man die Hände fester zu macht. meine RB geht rückwärts wenn man sich leicht vor lehnt und das Gewicht aus dem Rücken nimmt. Das Pferd einer weiteren Freundin legt sich hin, wenn man vorne dicht macht und sitzen bleibt. Bei diesem Pferd muss man sich auch leicht vor lehnen, sonst denkt es, man macht hinten dicht und vorne druck, also legt es sich hin.

Klar ist das doof, weil man jedes Pferd anders reiten muss. In meinen Augen gibt es aber keine pauschale Anleitung für das Reiten. Meine RB wendet ab wenn ich die innere Hand zur Seite führe, meine ehem. RB wenn ich am inneren Zügel annehme und wieder ein anderes Pferd wendet nur ab wenn ich die innere Hand einmal fester schließe.

Wenn du dein Pferd klassisch ausbilden willst, mit den Standardhilfen, dann ist es so, wie du es machst, voll in Ordnung. Ist es aber dein eigenes Pferd würde ich mir die Zeit und Geduld nehmen und mich mit ihm zusammenfinden. Aber das musst du entscheiden :D Aber im Grunde finde ich deine Anwendung der Gerte in Ordnung, da du die richtige Richtung/Reaktion nur unterstützt und klarer forderst. Das Pferd lernt dann halt: Wenn das, dann das.

Ein positiver Aspekt von "eigenen" Hilfen ist aber, dass das Pferd das nicht lernen muss sondern instinktiv reagiert. So kann man auch höhere Lektionen einfacher lernen :D

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Josey1234  14.06.2015, 11:35
@MissDeathMetal

Danke für deine Antwort!

Da bin ich erleichtert, dass meine Ansicht der Gertenbenutzung nicht ganz verkehrt ist :D

Eigene Hilfe gehen leider nicht, auf dem Pferd sitzt ab und an (Selten, aber ca. ein zweimal die Woche) auch jemand anders drauf, jemand den ich oft nicht kenne. Da müsste ich ja immer eine Gebrauchsanleitung da lassen für das Pferd ;)

Mein Pferd bockt natürlich nicht einfach so. Deswegen meine ich ja, dass es für den Notfall ist. Eine Situation z.B: Wir waren im Wald und hinter uns ein Auto, weshalb wir in den Wald ausweichen mussten (Also weg vom Weg) und mein Pferd wollte nicht stehen bleiben und lief rückwärts. Und DAS kann extrem gefährlich werden, da ja das Auto neben uns (hinter dem Pferd) war. Weil er ja neu eingeritten ist, MUSS ich in solchen Situationen durchgreifen, da kann ich meiner Meinung nach nicht einfach warten und schauen ob er es selber begreift, dass er bald gerammt wird.

Ebenfalls wurde er sehr schnell eingeritten (Da hatte ich nichts damit zu tun, sowie auch nicht mein Reitlehrer, sondern die Verkäufer, bitte kein hate :D) Also einfach zwei drei mal Sattel drauf und los gehts. Da finde ich es nur logisch wenn er noch mega empfindlich ist. Und Schenkelhilfen waren zu Beginn bei ihm leider unmöglich, er kannte es nicht, dass man ihm, grob gesagt, in den Bauch rammt (Bildlich gesprochen) und das hat ihn sehr nervös gemacht. Die Gerte war deshalb zu Beginn (er ist mittlerweile zwei Monate eingeritten, also auch jetzt noch ziemlich frisch) eine Ausweichmöglichkeit. Er hatte von ihr keine Angst, wenn ich draufsass, und da er auf treiben mit Schenkeln panisch wurde, nahm ich lieber eine andere Hilfe, ich wollte ihn nicht überfordern.

Ein dritter Grund, weshalb ich die Gerte habe, ist mein Reitlehrer/Der Besitzer des Pferdes. Er ist sehr pferdeerfahren und kümmert sich auch um sie. Ihm ist aber auch bewusst, dass man bei einem Pferd, dass neu eingeritten wird, zeigen muss, wer der Boss ist. Ich weiss nicht, ob du und er da vielleicht anderer Meinung seid. Das kann sein. Aber da es das Pferd meines Reitlehrers ist, passe ich mich dem an. Wenn ich etwas gar nicht für richtig halte (z.B mit der Gerte auf den Hintern klatschen weil er ihn wegdrängt von der Aufstiegshilfe) dann sage ich das auch. ICH bin die, die ihn reitet und habe meiner Meinung nach auch irgendwo eine Meinung, wie ich ihn möchte. Aber bei Sachen wie, wann ich streng sein muss, und wann ich mich durchsetzen muss, da höre ich auf ihn. Da wir mit ihnen nur ausreiten, und ihn auch beim Ausritt somit einreiten, vertraue ich dem Reitlehrer da.

Nochmals vielen vielen Dank für die Antwort. Du bist einfach eine, der best informiertesten in diesem Forum!

Lg Josey

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MissDeathMetal  14.06.2015, 12:34
@Josey1234

Wow, danke für das riesen Kompliment! :O :)

Jaaa, das mit dem Rückwärtsgehen kenn ich irgendwoher.... auch rückwärts den Misthaufen hoch oder Gräben runter x.x Leider hilft bei meiner RB gar nichts mehr, Gerte ignoriert sie völlig. Unter den Umständen dass das Pferd den Schenkel nicht versteht finde ich das voll oke. Solange du mit dem Ziel arbeitest, dass du das Pferd bald mal ohne Gerte nur über den Schenkel reiten kannst ist das echt in Ordnung. Besser als noch gröber mit dem Schenkel zu werden.

Ich mag diese Ausdrucksweise "das Pferd muss wissen wer der Boss ist" nicht (mehr). Natürlich muss man konsequent sein und sich auch durchsetzen. Nur leider wird oftmals viel zu schnell behauptet, "der testet nur" obwohl das Pferd totale Angst hat. Durchsetzen wenn das Pferd wirklich testet, aber als ruhige Führungsperson fungieren wenn das Pferd Angst hat. Kleines Beispiel: Meine RB ist kurz vor dem Anbindeplatz und zieht dann rüber Richtung Gras. Klar gibt es dann ein scharfes "Nein!" und einen Ruck am Strick. Sie kann mich ja nicht einfach durch die Gegend schleifen. Da mache ich meine Position schon klar. Andere Situation: Meine RB bleibt plötzlich stehen und rührt sich nicht mehr. Auch nach mehrmaligem Auffordern bewegt sich das Pferd nicht und glotzt. Obwohl ich schon die Umgebung abgecheckt habe, gucke ich nochmal genauer. Letztendlich war es ein schiefes, schrilles Tönen, was von der einen Firma rüberkam. Also ein Ton, der sie verunsicherte. Ich war dann sehr froh dass ich nochmal nachgelauscht habe. In diesem Falle wäre der Gedanke "Ich muss mich durchsetzen sonst nimmt sie mich nicht ernst!" absolut falsch gewesen. Ich hätte mich dadurch als Führungsperson disqualifiziert, da ich die Umgebung nicht im Blick habe. Eine Leitstute die nicht auf ihre Herde aufpasst ist untauglich.

Ich denke dein RL wird das schon sehen, ob das Pferd unsicher oder "zickig" ist. Es sind eher die weniger erfahrenen Reiter, die denken, sie müssen sich auf Brechen und biegen durchsetzen und dass das Pferd sie immer nur ver*** will. Sowas finde ich grundsätzlich falsch.

Aber mit der Unterstützung deines RLs und wenn du auf dein Pferd hörst dann schaffst du es sicher das zu unterscheiden ;) Wünsche dir viel Glück mit deinem Pferd! Scheint ja auch nicht so ganz einfach zu sein ^^

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Josey1234  14.06.2015, 22:45
@MissDeathMetal

Das Kompliment hast du nur verdient ;)

Ich glaube (oder ich hoffe :D) ich kann die Situationen Angst und ausnutzen unterscheiden. Ich denke aber auch, gerade weil er noch so "frisch" ist (Und er vier Wochen stand weil sein Bein geschwollen war) hat er vor vielen Sachen Angst, die ganz natürlich sind, er aber nicht kannte (So ist das bei manchen Züchtern leider. Die kommen nie vor die Tür, geschweige denn in den Wald). Bei Sachen, die von Menschen geschaffen sind finde ich es okay und solange er die anderen Pferde mit seinem Gegucke  nicht nervös macht lasse ich ihn einfach in Ruhe schauen. Aber bei Baumstämmen? Ich weiss ja nicht... :D Ich denke, auch wenn du diesen Satz hasst, dass er schon noch in der Experimentierphase ist, da er in den ersten paar Wochen keine Angst vor Baumstämmen hatte. Die hat er, auch wenn er es nicht unbedingt gut kannte, akzeptiert und lief gut. Und jetzt hört es auch langsam wieder auf. 

Möchte auch noch klarstellen dass ich mein Pferd natürlich auch lobe wenn er vor etwas nicht erschrickt oder eine Situation gut meistert :D Er ist nämlich ein ganz lieber, nur halt unerfahren wasser und baumstammscheu, aber er hat noch nie einen grossen Bocksprung gemacht trotz dem rabiaten Einreiten der Vorbesitzer und den schlimmen Monstern die da draussen lauern ;) 

Nochmals vielen Dank für deine Geduld mit meinen Texten und Fragen :D Ich probiere mich immer genau auszudrücken, damit niemand etwas in den falschen Hals bekommt (Gibt ja einige hier im Forum die schnell mal zuviel hineininterpretieren)

Lg

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MissDeathMetal  15.06.2015, 07:05
@Josey1234

Uiui, aber dass er nicht richtig bockt ist schon ein echter Vorteil! :D Meine zieht öfters mal das Hinterteil hoch, das ist dann nicht so angenehem, daran arbeiten wir noch ^^'

Lob ist wichtig, ja. Negative Erfahrungen können mal ganz nützlich sein, aber sie sollten einfach die mindere Minderheit bleiben :D Lob & Lob & Lob, dann schafft man fast alles :)

Ja ist ja klar :D Mir macht das ja auch Spaß, außerdem ist es interessant was über die Pferde der GF-Nutzer hier zu erfahren. Insgesamt scheinen das auch nicht so die bravsten und problemlostesten zu sein XD

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Josey1234  15.06.2015, 17:40
@MissDeathMetal

Ach, jedes Pferd hat so seine Schwächen :D Aber ja, die meisten sind ja wegen solchen Problemchen bei ihren Pferden oder den Reitkünsten hier ;)

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Beides kann sehr sinnvoll sein. Nicht zum vorwärts reiten allgemein, aber um das Pferd z.B. besser auf die Hinterhand zu bekommen durch Sporen. Diese kitzeln einen Muskel am Bauch, der rücken geht sich, die Hinterhand greift weiter vor und das Pferd bremst quasi, setzt sich also mehr nach hinten. Eine Gerte kann auch sinnvoll sein, hier als Beispiel einmal Jungpferde. Da kann man schonmal den Takt unterstützen oder das Pferd auf das Bein sensibilisieren, wenn man es denn auch richtig macht. Auch bei weiter ausgebildeten Pferden kann eine Gerte für hohe Lektionen von nutzen sein, z.B. in der Piaffe oder Passage. Ich selber könnte mir Bodenarbeit ohne Gerte kaum vorstellen... beim reiten habe ich auch meist eine dabei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Marti08 
Fragesteller
 12.06.2015, 20:33

Vielen Dank für die Antwort:-)

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MissDeathMetal  12.06.2015, 20:48

Was du beschreibst kann bei seltenem Sporeneinsatz sicher gut sein ... dauerhaft kitzelnde und bohrende Sporen aber führen zu einer Reizüberflutung und einer Dauerreizung des Muskels was zu starken Verspannungen führt. Ein Pferd, das sich im Bauch festhält ist genauso wenig entspannt und losgelassen wie eines, das sich im Rücken festhält.

Es gibt nur sehr wenige Reiter die mit Sporen gut umgehen können und diese gezielt und nutzbringend einsetzen. Der Großteil der Reiter, die Sporen tragen, pieksen das Pferd damit dauernd, deshalb sind Sporenpferde oftmals total verspannt am Bauch. Was die Reiter aber oft noch viel später bemerken als eine Verspannung im Rücken.

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Punkgirl512  12.06.2015, 21:30

korrekt, da stimme ich dir absolut zu. ich kenne auch nur wenige, die es können. klar, sobald der Sporen oft kommt, ist dieser Effekt weg.

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MissDeathMetal  12.06.2015, 22:46
@Punkgirl512

leider leider sind oft schon kleine Mädchen scharf darauf mit Sporen reiten zu dürfen - weil das für sie automatisch heißt dass sie reiten können. Und ich finde es grausam, dass man das gleich setzt. Früher haben nur die Reiter Sporen bekommen, die es wirklich konnten. Jetzt kann jeder Depp Sporen bestellen und damit reiten ...

Ich drehe die alte Behauptung um: Gute Reiter können ohne Sporen reiten!

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Also auch wenn viele schreiben 'tierquälerei' etc kommt es immer drauf an, wer gerte oder Sporen 'in der hand' hat.. Ich reite meine reitbeteilung auch mit gerte, einfach um ihn zu unterstützen.. Lieber einmal mit gerze anticken( nicht verwechseln mit schlagen!) als ständig mit den Beinen in den Bauch buffen.. Auch Sporen können richtig angewendet hilfreich sein, obwohl ich Sporen kritischer finde als gerte, da dir wenigstens Leute so ruhige Beine haben, dass die Sporen nur in Einsatz kommen, wenn sie benötigt werden.

Also es is nicht prinzipiell Tierquälerei, wenn die richtigen Menschen damit umgehen. 

PS. Und bei gerte und Sporen geht es nicht um schneller, wie viele irrgläubig denken, sondern um die Hilfen zu verfeinern

Marti08 
Fragesteller
 12.06.2015, 20:34

Vielen Dank für die Antwort:-)

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MissDeathMetal  13.06.2015, 13:31

das Pferd unterstützt du nicht, du unterstützt dich. Wenn du mit den Beinen puffern musst, dann treibst du falsch. Korrekt getrieben und ohne eine vorne dichtmachende Hand brauchst du keine Gerte

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sunnybaerchen  13.06.2015, 15:37
@MissDeathMetal

Für meine RB brauche ich eine gerte.. denn das hat auch nicht mit falsch treiben zu tun, denn er ist durch seine vergangenheit einfacj abgestumpft..ind das will ich nicht f9rdern..durch die gerte aktiviert er seine Hinterhand und läuft flüssiger vorwärts

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Ich halte ehrlich gesagt überhaupt nichts davon, Tiere in der Art zu irgendwas zu zwingen und wenn ich richtig informiert bin, ist das bei richtigem Umgang mit einem Pferd auch gar nicht nötig. Ich habe mal eine Dokumentation gesehen mit einer Pferdetrainerin, die so etwas komplett ablehnt. Ich weiß nicht mehr, wie sie es gemacht hat, aber sie hat die Tiere auch ohne Gerte und Sporen dazu bekommen, das zu machen, was sie sollten. Letztendlich geht es ja darum, dass das Tier Vertrauen zum Reiter aufbaut und dass das Reiten mehr oder weniger ein Zusammenspiel von Tier und Reiter ist. Alles andere ist das Brechen des Willens des Tieres und macht dem Pferd mit Sicherheit überhaupt keinen Spass.

Marti08 
Fragesteller
 12.06.2015, 20:33

Vielen Dank für die Antwort:-)

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LovesW  12.06.2015, 21:03

Auch wenn das Pferd vertrauen zuu jemandem hat, kann es durchaus sinnvoll sein die Hilfen durch "Hilfsmittel" zuu verfeinern. Richtig eingesetzt hat das nichts mit Willen brechen zuu tun ;)

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Ich finde es kommt ganz darauf an wie gut man reitet und wie man sie einsetzt. Sporen und Gerte gehören NICHT in die Hände unerfahrener oder grober Reiter. Wenn man mit Sporen und Gerte richtig umgehen kann finde ich es ok.

Woher ich das weiß:Hobby