Sporen ja oder nein? Ich weiß nicht mehr weiter?

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Ich würde die Reitlehrerin wechseln. Ich selbst reite zwar immer mit Sporen, setze sie aber ganz wenig ein und immer nur, um die Hilfen zu verfeinern und niemals, um ein Pferd "fleißiger" zu machen. Pferde sind nicht faul, Pferde sind Bewegungstiere. Schon in Aktivställen laufen die am Tag 20 km rum und das ohne jegliche Mühe in ihrem natürlichen Tempo. Wenn ein Pferd dann unterm Reiter nicht läuft, dann stimmt was nicht und das muss man abstellen und nicht einfach mit Sporendruck drüber reiten. Für mich eine wirklich disqualifizierende Aussage der Reitlehrerin, statt Dir zu manueller Therapie (Check des kompletten Bewegungsapparats), Pferdezahnarzt (mal einen Spezialisten schauen lassen, ob alles passt, meist bearbeitet die Zähne ja der "Hausarzt", der das in aller Regel nicht so gut macht), Blutbild oder Vorziehen der nächsten Kontrolle durch den Sattler zu raten, Deine Reiterei zu überprüfen, in der Bodenarbeit mal die Bewegunsabläufe genau zu kontrollieren, rät sie Dir zu Sporen? Nein.

Sporen sind ein wunderbares Mittel, um wie gesagt, die Hilfen zu verfeinern, wenn man mal weiß, was seine Beine tun, aber ein Pferd, das keine Lust am Laufen hat, damit zumzuscheuchen stattdass man ihm das Wohlgefühl unter dem Sattel wieder gibt, das es braucht, um gerne zu laufen, lehne ich komplett ab. Da wird es nämlich noch mehr "zu machen". Es wird sagen "Ich kann schon nicht und dann werd ich noch gepiesakt auch", weil da einmal Sporen ran und dann wieder weg lassen nicht ausreicht, wie man es zum Verfeinern macht. Man müsste schon ständig bohren, was wirklich piesaken ist, denn das gesunde, gute gerittene Pferd läuft auch ohne.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Hilfen verfeinern ist schon richtig, aber man treibt natürlich auch intensiver. Wichtigr Punkt: Abstumpfung durch Dauerschmerz. Auswahl des richtigen Sporns, da gibt es ja ALLES inzwischen. Wenn dein Pferd müde wirkt kann es ja auch am Futter Fellwechsel Rosse Krankheit Langeweile durch immer gleiches reiten, liegen. Mein Pferd krieg ich immer mit einem Motivationstag in der Woche, ganz gut wieder interessiert. Da mache ich ca. 20 Minuten Bodenarbeit: Spanischer Schritt, Rückwärts gehen, L gehen etc. und immer gibt es für gut oder richtig gemachte Dinge ein Leckerchen. Das hilft auch am nächsten Tag noch und sie ist wieder mit Spaß an der Dressur dabei.

Hallo Sporen sind nicht wie man weit verbreitet denkt da um deienm Pferd wehzutun, auch wenn man in Filmen oder ähnlichem immer nur sieht, wie Pferde mit 10cm langen Rädchensporen blutig gerritten werden. Dafür sind Sporen also nicht da. Spren sollen eine Präzision der Hilfegebung darstellen. Du kannst es dir ja vorstellen wai das ist, wenn du eine große Fläche z.B. auf deine Hand presst wirst du weniger spüren als wenn du eine Kugelschreiberspitze nimmst. Also sind Sporen eigentlich nur ein Hilfsmittel wie eine Gerte auch und diese kann im falschen Gebrauch das Pferd ja auch verletzen. Außerdem reitest du ja mehr oder weniger mit deinem Schenckel und gibst die Sporen, bzw. deine Ferse ja nur um die Treibende hilfe zu versterken. Und falls eine Pferd dabei nicht reagiert kannst du Sporen zu Hilfe nehmen damit du selbst nicht so viel Druck ausüben musst. Natürlich sollte der Richtige Umgang mit Sporen gelernt sein denn sonst kannst du deinem Pferd auch weh tun und es wird vielleicht dadurch irgendwann Abgestumpft, aber im richtigen Umgang sind sie ein gutes Hilfsmittel.

Auch solltest du dauf deine Reitlehrerin hören, denn wennn sie qualifiziert ist und ihren Job beherscht kannst du ihr ja vertrauen, sie kennt ja dich und dein Pferd. Wenn du aber schon immer das gefühl hattest sie macht ihre Sache nicht gut dann kann ich dir nur zu einem Stallwechsel raten. Also demnach solltest du schon auf sie höhren, sie soll dir ja reiten beibringen und dich unterrichten nicht umgekehrt.

Für den Anfang zum Reiten mit sporen nützen ganz einache Metall oder Plastiksporen mit kurzem sporn und Abgerundeter Spitze. Damit kannst du dein Pferd nicht verletzten und kannst üben. Ich habe meine Schon seit zwei Jahren und brauche auch gar keine längeren. Persönlich nehme ich sie zum Dressur und Springreiten um die Wirkung meiner Treibenden hilfen zu unterstützen. alle Pferde die ich reite lassen sich aber auch gut ohne Sporen reiten und sind somit nicht abgestumpft.

Ich finde es gut, dass du dich über Sporen informieren wolltest und wie du siehst ist auch die Community geteilter Meinung die wahrscheinlich durch unzählige horrorstorys über Sporen verbreitet worden, aber wie gesagt im richtigen Umgang zu empfehlen.

Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Antwort die Entscheidung etwas leichter machen.

Liebe Grüße Horsefan99

Baroque  20.04.2012, 10:16

Auch wenn einiges von dem, was Du schreibst, richtig ist, aber zum Vorwärts ist bei einem gesunden und gut gerittenen Pferd niemals ein Hilfsmittel nötig und hierfür sind deshalb Sporen generell abzulehnen. Für die Verfeinerung, wenn mal in einem Seitengang nicht mehr klar zu regeln ist, auf wievielen Hufschlägen das Pferd spurt etc., sind sie eine wertvolle Hilfe.

Ich reite seit 30 Jahren mit Sporen und nicht mit zu kurzen, denn um mit einem kurzen Sporn ans Pferd zu kommen, muss ich mein Bein so weit verdrehen, dass meine Beinhaltung dem völlig widerspricht, was ich mit dem Sporn ausdrücken möchte. D.h. wer mit einem kurzen Sporn reitet, sollte besser ohne reiten, da geht der Schuss völlig nach hinten los.

Übrigens sind Plastiksporen das ekelhafteste, was es gibt: Schon mal gesehen, dass deren Vergussnaht direkt über die Kappe geht, das ziepft und kratzt dann wenigstens ordentlich beim Benutzen. Ich bevorzuge da sowas https://encrypted-tbn1.google.com/images?q=tbn:ANd9GcQFX5rfMWEJt0Xj923LWRKr0lL5EHBjVkrhE8IUHERaxO-mlkBwiA oder, wenn man mit dem Sporn nicht tippen kann ohne das Bein aus seiner Lage zu manövrieren, weil einfach das Größenverhältnis Pferd - Reiter und der Blattschnitt des Sattels dagegen sprechen, Schwanenhalssporen. Andere nutze ich nicht und würde ich auch niemals einem Schüler empfehlen.

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Also ich denke, ein faules Pferd machst Du auch mit Sporen nicht flott. Es wird sich - wenn Du die Sporen dauerhaft einsetzt - genauso daran gewöhnen und "dicht" machen. Wichtig sind Impulse und auch mal die Schenkel weg vom Pferd. In der aktuellen Cavallo ist ein ganz guter Bericht darüber - Treiben Sie leicht, heißt der. Vielleicht kaufst Du Dir die mal... da ich der richtige Schenkeinsatz und die Schenkellage sehr gut erklärt, finde ich.

Baroque  20.04.2012, 10:08

Stimmt ... und ansonsten wäre die mangelnde Lauffreude woanders zu suchen. Aber sehr oft liegt sie schon im Gängeln durch die Reiter.

"Wozu laufen, der treibt ja eh noch mehr und behindert mich damit in der Bewegung"

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Zum Einen, wenn man Sporen richtig einsetzt, dann verfeinern sie ja nur die Schenkelhilfe und berühren das Pferd auch nur dann, wenn der Reiter sie einsetzen will. Ein ruhiges Bein und eine Korrekte Beinhaltung sind also Voraussetzung für den Einsatz von Sporen. Und nur weil du Sporen einsetzt, heißt es ja nicht, dass du sie mit Anlauf in die Flanken hämmern musst. Ich reite ab und zu einen Wallach, der auch extrem triebig ist. Ich hab bei ihm immer Sporen dran, weil er, sobald er merkt, dass sie "dabei" sind, viel fleißiger läuft. Ich muss also nur zu Beginn einmal merken lassen, dass ich "bewaffnet" bin und brauch sie dann die ganze Zeit nicht mehr. Von einem gelegentlichen, sinngemäßen Einsatz wird auch kein Pferd stumpf.

Zum Anderen würd ich aber trotzdem mal abchecken, ob mit dem Pferd alles passt. Kann ja sein, dass der Rücken wehtut oder der Sattel zwickt. Der Fellwechsel ist grad im vollen Gange und das schlaucht die Pferde auch.