Ich lebe immer mehr in meiner "Fantasie Welt", könnte ich mich irgendwann in dieser verlieren?
Hey..
Zu Anfang wäre es vielleicht wichtig zu erwähnen, dass bei mir mit 15 Jahren eine Art von Autismus diagnostiziert wurde. Ich habe keinen starken Autismus, es zeigen sich aber einige Verhaltensmuster bei mir. In Therapie bin ich jedoch nicht, da ich gut klar komme.
Nun bin ich 19. Ich hatte schon immer eine extrem große Fantasie. Schon als Kind bin ich in dieser Fantasie gerne in einen Charakter (aus einer Serie, Film, Buch etc) geschlüpft und habe mir dann Geschichten ausgedacht. Ich denke mal, dass das auch ganz normal war.
Doch irgendwie ist es immer "schlimmer" geworden. Mittlerweile bin ich in einen Charakter geschlüpft den ich nicht mehr los lasse. Wenn ich alleine bin rede ich so, als sei ich wirklich der Charakter. Als hätte ich wirklich die Freunde von dem Charakter und würde mit diesen reden. Ich nutze jede Situation um Tag zu träumen, damit ich wieder der Charakter sein kann. Ich gehe auch extra früher ins Bett damit ich die Geschichte in meiner Fantasie Welt fortführen kann, bevor ich einschlafe.
Für mich ist das ganze noch kein Problem. Ich kümmere mich ja trotzdem um mich, meine sozialen Kontakte und meine Pflichten (ich gehe zur Arbeit, mache den Haushalt, kümmere mich um meine Hygiene, treffe mich regelmäßig mit Freunden usw.).
Aber besteht nicht die Gefahr, dass das irgendwann ausartet? Mit den Jahren ist das ganze ja extremer geworden, obwohl die Fantasie mit dem Alter eigentlich nachlassen sollte. Ist das eine Konsequenz meines Autismus'?
Was denkt ihr?
LG
9 Antworten
Ich denke, die Grenze, ab der es kritisch wäre, ist der Punkt, ab dem man die Kontrolle dahinter verliert und/oder nicht mehr in der Lage ist, zwischen sich selbst und dem Charakter zu unterscheiden. In deinem Post sehe ich aber nichts, was auf eins dieser beiden Dinge hindeuten würde. Dass der zweite Punkt nicht zutrifft ist von deinem Beitrag her offensichtlich, aber auch was die Kontrolle dahinter angeht: Auf mich wirkt es so, als würdest du in den jeweiligen Situationen immer bewusst in den Charakter schlüpfen, weil es dir Freude macht, und ich würde sagen, solange es bei diesem Bewusstsein bleibt und du darauf achtest, nicht dich selbst zu verlieren (wofür du dich laut deines Beitrags aber auch einsetzt), sollte es keine Probleme geben.
Hat sich in letzter Zeit in all dem etwas bei dir geändert? Deine Frage ist ja schon etwas her. ^^
Viele Grüße.
das ist bei mir auch so aber nie so stark wie bei dir. Ich schaue oft Serien und da schaue ich ein paar Szenen so oft das ich mich manchmal wie der Charakter anstelle und extra so rede.
Also ich kann nur sagen, bei mir ist es exakt wie bei dir. Ich lebe seit meinem 10. Lebensjahr in einer Fantasiewelt und ich ziehe diese Fantasiewelt der realen Welt jederzeit vor. Trotzdem bin ich fähig dazu, zur Arbeit zu gehen etc.
Ich selber habe bei mir den Verdacht auf Asperger, aber keine Diagnose.
Hallo ripleben,
Gedanken solltest Du Dir erst machen, wenn Deine Phantasiewelt die Außenwelt überschattet.
Das heißt, wenn Du bei Problemen und Herausforderungen in Deine Phantasiewelt flüchtest und dich im 'realen Leben' überfordert fühlst.
Eine Phantasiewelt hingegen kann auch hilfreich sein zum verarbeiten und ggf. auch Lösungen zu finden.
Das ist eine Ressource.
Kann ich dir so nicht sagen, ob es vom A. kommt oder nicht.
Ich weiß nur von mir, dass mein ADS mir auch zu Tagträumen verhilft, die ganz plötzlich beginnen, verrichte ich eine monotone Arbeit: Körper arbeitet und Hirn bastelt an seinen Geschichten.
Bei ADSlern braucht Hirn ständig Input, und hat es den von außen nicht, macht es sich den selbst.
Fantasie hat allerdings nix mit dem Alter zu tun.
Jene, die sie mit den Jahren verlieren, sind zu bedauern, lG.