Ich hasse den Deutschunterricht! Aber lesen liebe ich!

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Versuche doch einfach die Texte zu analysieren, die du außerhalb der Schule liest! Aber mach' auch nicht zu viel aus dem Wille heraus eine gute Note zu bekommen…dadurch verlierst du eventuell noch schneller die Lust. Überlege auch manchmal einfach über einzelne Dinge beim Lesen, die dir auffallen: Frage dich was das für die Handlung bedeuten könnte und so was in der Art. Deutschunterricht ist auch so eine Sache: vieles was als falsch gewertet wird ist meiner Meinung nach auch richtig (aber leider bin ich auch nur ein 12. Klasse Schüler ;-) ). Manchmal finde ich den Deutschunterricht extrem zu engstirnig. Also lass' dir nicht deine Lust an Büchern verderben! Wenn du nicht gerade Deutsch-Lehrer werden willst, dann brauchst du dich auch wegen einer schlechten Note nicht fertig machen. Und wenn's dich wirklich sehr stört, dann rede einfach mal mit deinem Deutsch-Lehrer und frage ihn/sie, was du besser machen könntest.

Mysterygirl7070 
Fragesteller
 26.02.2014, 19:29

Danke für deine Antwort! ;-) Bei Klausuren lasse ich mir oft zu viel Zeit. Ich versuche alles richtig und intensiv abzuarbeiten, aber irgendwie geht das immer schief und am Ende schreibe ich einfach etwas hin, das sich nicht sehr logisch anhört. Kommt noch dazu, dass unser Lehrer ziemlich streng bewertet.. mit etwas Übung wird es schon, spätestens bis zum Abi :-)

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LeonioLiszt  26.02.2014, 19:34
@Mysterygirl7070

Ja, ich habe vor kurzem mein Vorabi geschrieben…da hast du ja auch ein bisschen mehr Zeit ;-) Intensiv ist gut, aber versuche einfach durch üben nicht an einer Stelle dann hängen zu bleiben. Ich weis selbst sehr gut, dass es in Texten Stellen gibt, die man immer und immer wieder durchlesen kann und die immer und immer wieder irgendwie den magischen Funken in sich zu haben scheinen ;-)

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Oh ich hab das selbe Problem. Ich kann Deutsch in und auswendig sprechen, lesen oder schreiben. Aber was mich nicht interessiert ist sich intensiv mit Literatur zu becshäftigen. Es erscheint mir völlig überflüssig. So hat ich als ich in die 11. kam direkt eine 5 bei dem Lehrer der das von Anfang an geschnallt hat. Ja ich hab mir nichts drauß gemacht geh eifnach immer zum Unterricht, schreib alles mit und wenn es zum Gespräch zwischen dir und deinem Lehrer kommt sagst du ihm halt deine Meinung. Ich hab zu meinem gesagt " WOFÜR KOMM ICH DENN ÜBERHAUPT NOCH ZUM UNTERRICHT?" Wenn ich sowieso nur eine 5 kriege kann ich auch zu Hause bleiben, ich meine dafür komm ich doch nicht jeden Tag in die Schule :D

... denn das ist schon ziemlich wichtig für mein Abitur später!

Das ist der entscheidende Satz. Das Fach Deutsch ist für Dein Abitur wichtig und nicht für Dich. Darum ist die Zahl, die ein Lehrer unter Deine Deutscharbeiten schreibt, völlig bedeutungslos. Diese Zahl hat mit Deinen Fähigkeiten nichts zu tun. Ich kann Dir versichern, dass nicht Dein Abitur Dein Leben bestimmt (auch wenn man Dir das täglich einredet), sondern Deine Fähigkeiten.

Ich finde in dem folgenden Video wird das Problem, vor dem Du stehst wunderbar erklärt. Da wird willkürlich festgelegt, welche Inhalte aus dem riesigen Thema "Deutsch" in den Unterricht gepackt wird, den die Schüler dann lernen müssen. Es interessiert niemanden, ob Du Dich für einen anderen Teil aus dem Bereich Deutsch begeisterst; wie zum Beispiel das Lesen. Als wenn Du durch das Lesen nicht lernen würdest. Aber das ist eben nicht das, was Du lernen sollst. Die interessante Frage ist doch, warum müssen Millionen von Schülern alle das Gleiche lernen und dazu noch alle in einem bestimmten Alter? Warum müssen alle in der 11. Klasse Prosa interpretieren und Dramen analysieren? Es ist absurd und dennoch finden die meisten Leute das völlig normal.

Wenn Du das Englisch nicht so gut verstehen solltest, kannst Du Dir die Übersetzung hier durchlesen (Ich weiß nicht, ob bei Dir das Video auch in diesem Link dargestellt wird. Bei mir prangt seit kurzem eine weiße Lücke im Text, wo früher das Video war, aber egal, auf Youtube kann man es ja noch anschauen).

http://derblogfuerschueler.blogspot.de/2013/07/yaacov-hecht-was-ist-demokratische.html

Gruß Matti

jaliya22  27.02.2014, 16:50

klar, ist das stoff, den man später (wahrscheinlich) nie wieder braucht. trotzdem ist die note wichtig. oder denkst du, mit einer 5 oder 6 im abizeugnis kommt man weit? gerade wenn man studieren will und es einen NC gibt, oder eine ausbildung machen will. viele arbeitgeber fragen nicht lang nach, wieso da eine 5/6 steht, die sagen dir gleich ab.

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Kuhlmann26  27.02.2014, 17:14
@jaliya22

Was Du in Deinem Kommentar schreibst, ist ein weit verbreitetes Vorurteil, welches man von Seiten der Schule natürlich pflegt. Ist es nicht widersinnig eine Leistung mit einer Zahl zwischen 1 und 6 zu versehen, wenn man nicht weiß, ob oder das man den Plumperquatsch später nicht mehr braucht.

Ja, ja die Arbeitgeber. Noch so eine Mär. Arbeitgeber werden zukünftig vor ganz anderen Herausforderungen stehen. Nämlich den, dass sie nicht wissen, wo sie Fachleute herbekommen sollen. Da sind die Zahlen 5 und 6 auf einem Abschlusszeugnis der Bewerber das geringste Problem. Die eigentlichen Probleme bestehen darin, dass auch die Einser Abiturienten, die falschen Fähigkeiten in der Schule eingebläut bekommen. Niemand interessiert sich dafür, ob die Bewerber Prosa interpretieren und Dramen analysieren kann.

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Mysterygirl7070 
Fragesteller
 28.02.2014, 06:28
@Kuhlmann26

Haha, grandioses Video, danke ;-) Aber für bestimmte Berufe oder wenn man später zB. studieren möchte, braucht man eben einen bestimmten NC. Nehmen wir mal an, ich habe einen NC von 4,0, da ist es schon ziemlich schwer, wenn ich z. B. Medizin oder Jura studieren will, einen Platz zu bekommen oder ich muss unheimlich lange warten. Natürlich zählen auch die richtigen Fähigkeiten, aber wäre es nicht besser, wenn man dazu noch die richtigen Noten mitbringen würde? Natürlich kann man auch ohne "Abschluss" oder mit einem schlechten Abi erfolgreich werden, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das so einfach sein soll.. (Außer natürlich man hat das nötige Geld und die richtigen Eltern, aber das ist in den meisten Fällen leider nicht so..)

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Kuhlmann26  28.02.2014, 10:03
@Mysterygirl7070

Vor einigen Woche war eine Dame bei "Wer wird Millionär". Sie wollte Psychologin werden, aber ihr Abi reichte nicht an den NC heran, um in DE zu studieren. So wurde sie zu einem sogenannter NC-Flüchtling. Das heißt, sie ist nach Österreich gegangen, wo man keinen NC braucht um Psychologin zu werden (Ist Österreich für seine besonders schlechten Psychologen bekannt? Ich wüsste nicht.). Sie hat sich also nicht davon abbringen lassen Psychologie zu studieren, nur weil andere Leute der Ansicht waren, dass ihr Abidurchschnitt der falsche ist. Heute geht sie ihrem Beruf an der Charité nach.

Der NC ist eine willkürlich festgelegte Zahl und dient dazu, die Bewerber bestimmter Studienrichtungen zu dezimieren. Weil man nicht genügend Studienplätze in bestimmten Bereichen hat, führt man ein System von Zahlen ein, um die Bewerber zu minimieren. Es wäre verrückt, wenn Du Dein zukünftiges Leben von Zahlen zwischen 1 und 6 abhängig machen würdest, die noch dazu völlig willkürlich verteilt werden. Diese Willkür ist durch Studien mehrfach nachgewiesen. Für ein und dieselbe(n) Tests, Klassenarbeiten und Klausuren werden von verschiedenen Lehrern unterschiedliche Noten gegeben. Übrigens auch in Mathe, wo es doch um objektive Ergebnisse geht. 6 + 6 ist immer 12.

Wenn Du Ärztin (oder was auch immer) werden willst, dann wirst Du es. Wenn Du es nicht wirst, liegt das nicht am NC, sondern an Deinem Willen. Es war Dir dann nicht so wichtig; was ja auch okay ist.

Die Ärzte, die derzeit aus Osteuropa in die Bundesrepublik kommen, sind keine schlechteren als die deutschen. Ich wette mit Dir, dass die Wenigsten von ihnen einen NC brauchten.

Mir gefällt sehr, was Berliner Jugendliche vor einigen Jahren über Schulnoten geschrieben haben.

http://kraetzae.de/schule/schulnoten/

Einer von diesen Jugendlichen, Martin Wilke, hat inzwischen eine demokratische Schule in Berlin gegründet. Er geht in seinen Forderungen noch etwas weiter, als nur die Schulnoten abzuschaffen.

h t t p://kraetzae.de/schule/schulpflichtbringtunfreiheit/

Immerhin hat es dieser Beitrag auch schon auf die Lehrerseite lehrerfreund.de geschafft. Und zwar nicht, um seine Forderungen in der Öffentlichkeit zu zerreißen.

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Tröste Dich, Du hasst nur den Deutschunterricht...Viele hassen überhaupt Schulunterricht und würden gar nichts lernen, wenn alles freiwillig wäre.

Erst mal Gratulation..Du liest Bücher.......Und wahrscheinlich nicht nur billige Krimis...

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das eine tolle Sache..Ohne dass Du es selbst wirklich merkst, prägst Du Dir dabei die Rechtschreibung ein. .Durch die verschiedenen Autoren merkst Du, wie unterschiedlich man etwas schreiben oder beschreiben kann. ...Dadurch erweiterst und flexibilisierst Du Deinen Wortschatz und Deinen geistigen Horizont ganz automatisch......Je verschiedener die Themen, je unterschiedlicher die Schreibweise.....Bei Sachbüchern zählen sicher die Fakten und Zahlen, aber man kann auch ein eigentlich trockenes Thema mit einer gewissen Spannung versehen, ohne dass die Information darunter leidet. .....Ich habe festgestellt, dass das Lesen von Büchern mich weiter gebracht hat, als der oft langweilige Lernstoff in der Schule.....Meine Eltern haben meine autodidaktische Lernart sehr früh bemerkt und mich mit interessanten Büchern versorgt...Oft habe ich erst durch das Lesen erlebt, wie viel Spannung und Leben in vielen Themen stecken können.. Z.B. Erdgeschichte, die ganze komplexe Geologie, die Evolution bis zum Menschen. Die Menschheitsgeschichte, spannende Romane von den Pharaonen bis zu den alten Germanen..Abenteuergeschichten der Entdecker, so aufregend, dass ich so ein Buch in 2 Tagen durch hatte..Ich kam oft vom vom Hundertsten ins Tausendste. ... Bis heute ist das so... Und zwischenurch solche realitätsnahen Romane, wie von Forsyth "Die Todesliste" oder so lustig-traurige Sachen "Isch geh Schulhof " oder "Bank, Banker, Bankrott ". .Aus Büchern habe ich mehr über Zusammenhänge erfahren, als ich je in der Schule gelernt habe...

Klar sollte man versuchen, die Zensuren möglichst gut zu halten... Später für einen Berufseinstieg sehen die Firmenchefs darauf, da sie ja von Dir erst mal nichts weiter haben....Außerdem wollen zukünftige Arbeitgeber ja auch sehen, ob Du auch ungeliebte Dinge erledigen kannst... In jedem noch so tollen Job gibt es langweilige Aufgaben, die aber getan werden müssen....Also braucht Du auch Ausdauer und Disziplin...Sieh das Lernen in der Schule als eine Übung an, wie Du auch unangenehmen Lernstoff akzeptabel bewältigst.