Ich habe keine Freunde im Leben weil alle nur verlogen sind?

5 Antworten

Puh, das was du da schreibst, mit dem ganzen Kontaktabbruch zu allen, erinnert mich sehr an jemanden der mir sehr nah steht. Der hat das, wovon du redest schon ein paar Jahre gemacht und schlussendlich meint auch der, dass es doch nicht die richtige Entscheidung war. Er hat früher genau dasselbe gesagt wie du, dass er gerne alleine ist, sowieso introvertiert ist und soziale Kontakte gar nicht braucht. Aber das stimmt vielleicht auch auf einer emotionalen Ebene, aber wenn du dann mal eine zweite Hand brauchst, bist du eben halt auf dich alleine gestellt. (z.B.: Umzug, oder ein Hundesitter braucht übers Wochenende,...) Das kann auch ziemlich stressig werden, und eine Schulter zum Ausheulen wird nicht da sein.

Freunde sind ja nicht nur da um Spaß zu haben, sondern dir auch zu helfen wenn du es nicht alleine schaffst. Ich hoffe du schaffst es trotzdem wahre Freunde noch zu finden. Die Freunde die du davor kanntest, haben halt nicht zu dir gepasst, und waren auch wahrscheinlich keine guten Freunde, aber ich wünsche es keinem und dir auch nicht sich komplett sozial auszugrenzen.

Das gleiche bei mir. Allein lebt sichs halt viel besser, keine Drogen mehr seit 4 Jahren und keine Dramen.

Tut mir Leid, habe nicht alles gelesen, aber glaub mir, bei oberflächlichen Menschen, denen Autos und Marken wichtiger sind als gute Gespräche und Loyalität wirst du keine echte Freundschaft finden. Schau lieber wie du selbst bist, was dir gefällt und such bei Hobby/Arbeit nach Menschen mit denen dich nicht materielle Dinge verbinden.

Alles Gutes

Den Rat gibt uns unser himmlischer Vater. Ob man an ihn glaubt oder nicht, spielt im Moment kaum eine Rolle: "Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Gewohnheiten!" Familie kann sich keiner aussuchen, Freunde schon! Um gute Freunde und Bekannte um sich zu haben, muss man auch selber ein echter Freund sein. Das kann mitunter etwas dauern, dafür hält es dann aber auch länger!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

In dem Theaterstück „Der Pelikan“ (1907) des schwedischen Dramatikers August Strindberg (1849-1912) ist der Vater gestorben. Man weiß noch nicht, ob er Geld oder Schulden hinterlassen hat. Der Sohn braucht aber dringend Geld, um die Prüfungsgebühren für sein Juraexamen zu bezahlen. Die Mutter rät ihm:

“Leih Dir doch welches von Vaters Freunden.“

Der Sohn: „Freunde? Vater war ein anständiger Mensch. Ein anständiger Mensch hat keine Freunde.“

Darauf die Mutter: „Bist du wieder besoffen?“

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Derselbe Strindberg notierte im Blå Bok: „Das nennt man gute Kameradschaft, Freundschaft, dabei ist es Camorra.“

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Bin immer gut gefahren mit einer gewissen Strindberg‘schen Distanz zu dem wohlfeilen Halligalli vorschnell ausgerufener Freundschaft.