Ich fühle mich so ausgenutzt
Meine Mutter ist schwerbehindert und damit etwas pflegebedürftig, sprich sie braucht jemand der den Haushalt macht, einkaufen, Essen kochen. Sie geht aber noch arbeiten. Meine ältere Schwester ist vor einem Jahr dann plötzlich ausgezogen. Jetzt stehe ich allein mit den Haushalt da. Ich musste mehr dazuverdienen um irgendwie mit zwei Leuten die Miete zu stemmen. Ich kümmere mich allein um alles.
Meine Mutter hat ständig Probleme auf der Arbeit, was mir auch ehrlich Leid tut. Von Stundenreduzierung, Frührente oder Ähnlichem will sie aber auch nichts hören. Sie kommt jeden Tag von der Arbeit und dann fängt das Gejammer an. Das passt ihr nicht, das nicht... Ich bin immer der Abfalleimer. Harsch gesagt, ich mache es ja auch gerne.... aber immer wenn ich mal was habe, hört keiner mir zu.
Jeden Tag höre ich mir an, wie schlimm doch alles sei etc. aber wenn ich mal ein schlechten Tag habe, will sie nichts davon hören. Wenn es mir mal schlecht geht, dann heißt es, sie will sich nicht die Laune verderben oder es wäre mein Problem. Und keine zehn Minuten später kommt dann wieder das Geplärre, wann es Essen gibt.
Meine Schwester ist mir dann auch keine Hilfe. Vor zwei Wochen kam sie dann an mit "Depressionen". Seit dem meint sie, alle müssten sie bemitleiden und ihr alles zu Füßen legen. Ständig hängt sie jetzt auch noch hier rum, und ich habe die extra Arbeit. Ich hab keine zwei Minuten für mich. Und wenn ich was gegen sie sage, heißt es gleich "das arme Mädchen ist doch krank." Mittlerweile räumt unsere Tante ihr regelmäßig die Wohnung auf, sie ist überall bei Familien und Freunden eingeladen damit sie auf bessere Gedanken kommt etc. Und dann sagt man mir noch, ich solle ihr mehr helfen und ich könnte ja für sie putzen oder sowas, weil ihr das alles zu viel wäre.
Mein Studium liegt schon völlig brach, weil die zwei Stundne pro Fahrt pendeln, einfach nicht mehr machbar sind. Hinziehen kann ich aber nicht, weil dann niemand für meine Mutter sorgt (und das ist mir wirklich Herzensangelegenheit, auch wenn es nicht so klingt. Das WILL ich tun). Nebenbei arbeite ich noch, damit genug Geld da ist. Da das aber im Schichtdienst ist, kriege ich dann noch Vorwürfe, warum ich mal Sonntags nicht zum Frühstück da bin oder Ähnliches.
Und dann kommt mein Schwester wieder und brauch Geld, weil sie es nichtmal schafft ihr Krankengeld anzufordern etc. Und ich wäre die einzige die ihr was leihen könnte. Wenn ich sage, dass ich das nicht möchte (schlechte Erfahrungen), gibt meine Mutter ihr eigenes Geld meiner Schwester. Ich muss dann für den Rest des Monats blechen, sodass ich im Grunde doch das Geld verschleuder...
Ich weiß einfach nicht, was ich ändern kann. Ich will manchmal raus und weg von allem aber dann fehlt Geld, Zeit....
1 Antwort
Mach einen ganz klaren Schnitt!
Solange du "still hältst" werden sie dich ausnutzen, bis du selber zusammenbrichst.
Dein Studium ist jetzt wichtiger und vor allem auch deine eigene Zukunft. Du bist für die Beiden Mama, Milchkuh, Beichtschwester, Seelentrösterin, Putzfrau, Geldgeberin...alles zusammen.
Die Beiden brauchen sich um garnichts zu kümmern, solange du alles wuppst, sie haben auch garkeine Veranslassung etwas an ihrem Leben zu verändern, denn DU bist ja da und biegst alles wieder gerade. Im Prinzip übernimmst du die Verantwortung für alles- und das ist für die Beiden sehr bequem.
Zieh in deinen Studienort, komm alle 14 tage mal am Wochenende die beiden besuchen und gut ist es!
Erkläre den Beiden klipp und klar, dass es jetzt an der Zeit ist endlich Eigenverantwortung zu tragen, denn jetzt bist DU endlich mal dran.
Glaub mir, die werden meckern- ob du da bist und es ihnen (nicht) recht machst, oder ob du weg bist- und es DIR endlich mal Recht machst!
Aber Respekt wirst du nur dann bekommen, wenn du dein Ding durchziehst, und dann werden sie deinen Einsatz (im Nachhinein) vielleicht auch wertschätzen. Wenn nicht, dann hatten sie es eh nicht verdient.
Zufriedenstellen wirst du sie sowieso nicht können, aber wenn sie schon nörgeln und jammern, dann doch bitte mit Grund! Und du musst lernen dein schlechtes Gewissen deiner Mutter gegenüber abzulegen, denn eigetlich wäre es ihre Rolle, sich um dich zu kümmern- nicht umgekehrt. Eigentlich sollte deine Mutter das schlechte Gewissen haben, und nicht DU!
Nörgeln und Jammern sind probate Mittel sich in den Vordergrund zu spielen ohne dabei Verantwortung zu übernehmen oder Stellung zu beziehen!