Hund (Greyhound) beißt fremden Hund in den Nacken?

6 Antworten

Tja - nach drei Monaten packt der halt langsam aus was er zu bieten hat. Meist sind die Hunde nach einem Orts/Besitzerwechsel erstmal ganz ganz friedlich. Aber wenn sie sich eingewöhnt haben, ihr "Revier" in Besitz genommen haben, dann kann sich das ändern.

Greys sind nicht ungefährlich. Besonders mit kleineren Hunden solltest Du sehr aufpassen und auch im Freilauf schlägt bei den Greys das "Spiel" ganz schnell in den Jagdmodus um. Und dann töten sie manchmal auch.

Ein Nackenbiss ist eine Sequenz des Jagdverhaltens. Viele Hunde zeigen das zwar auch im Spiel - aber meist nur sehr kurz und angedeutet und sofort durch eine andere Aktion unterbrochen. Wenn Dein Hund da ernsthaft zubeisst wäre da bei mir sofort ein Maulkorb drauf.

Guten Tag,

jetzt, wo der Hund 3 Monate bei euch ist, ist er langsam "angekommen" und er wird noch viele Verhaltensweisen zeigen, von denen du nicht geglaubt hättest, dass er sie hat.

In der Regel sind Greys auch nicht aggressiv - aber der ständige Frust, nur an der Leine laufen zu müssen und nicht dem ihm angeborenen Hetztrieb nachgehen zu können, verursacht bei vielen Windhunden solche Reaktionen.

Viele Windhund-Adoptanten glauben leider, dass sie mit ihrem Hund mindestens drei Stunden am Tag spazieren gehen müssen oder laufen müssen - als Ersatzhandlung für die Jagd. Und nur so, den Hund auszupowern und auszulasten ….

Aber so lange man einen Windhund „trainiert“, bleibt er „in seinem Kopf“ in dem Zustand „Jetzt geht’s gleich zur Jagd, denn ich bin in der Trainingsvorbereitungszeit“! So wird der Hund ungewollt in einem erwartungsvollen Erregungszustand versetzt. Aber in Deutschland gibt es keine Jagd! Und so erleidet der Hund ständigen schleichenden Frust, der bei dem einen Hund dazu führt, dass er demotiviert hinter seinem Besitzer herschleicht und bei dem anderen dazu, dass er seinen Frust in Zerren an der Leine, Attackieren von Tieren und Zerstören von Gegenständen abbaut.

Der Hund muss also lernen, dass sein neues Leben nicht mehr aus der Jagd besteht. Er muss lernen, seine Fähigkeiten im engen Zusammenspiel mit dir für neue Ziele einzusetzen. Du musst mit ihm im Freien etwas Neues lernen, z.B. Suchspiele oder ähnliches. Das wird seine Neugier wecken und ihm Erfolgserlebnisse bescheren! Und unbedingt und unabdingbar braucht der Hund freien Auslauf. Notfalls muss man eben weiter fahren zu einer der vielen sicher eingezäunten Hunde-Freilauf-Möglichkeiten. Sonst hat dein Hund ein wirklich armes Leben.

Noone626 
Fragesteller
 11.01.2023, 17:28

Vielen Dank für deine Antwort:) ja wir haben einen relativ großen eingezäunten Garten wo er Auslauf hat und fahren auch öfters mal zu einem noch größeren eingezäunten Platz. Wir haben ihn jetzt auch an einer hundeschule angemeldet wo er Nochmal mehr lernt.

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Galgoliebe  11.01.2023, 17:48
@Noone626

Was bitte ist für einen Grey ein "relativ großer Garten"? Damit er tatsächlich rennen kann, bräuchte es 10.000 und mehr m2.

Eine normale Hundeschule ist meist gar nicht für Windhunde aus dem Auslandstierschutz geeignet - weil Windhunde völlig anders ticken als andere Hunde .... und die Problematiken, die sie mitbringen, sich absolut von den normalen Erziehungsproblemen anderer Hunde + Halter unterscheiden.

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Noone626 
Fragesteller
 11.01.2023, 18:18
@Galgoliebe

Also wir haben den grey von einer Tierschutz Organisation die sich auf Greyhounds fixiert, diese hat sich unser zuhause/Garten und Umgebung angeguckt und meinte es sei ideal. Zudem ist diese Hundeschule auch von ihnen empfohlen worden. Daher gehe ich mal von aus dass sie angemessen ist. Und nochmal zu dem Auslauf. Uns ist eine große Wiese (auch von der Organisation) gestellt worden wo er oft sich austobt und mit Artgenossen spielt.

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Galgoliebe  11.01.2023, 18:23
@Noone626

Von welcher Orga ist der Hund? Dass eine Orga alle möglichen Hundeschulen überall kennt und eine solche empfiehlt, ist in der Vermittlung von Windhunden eher absolut nicht üblich. Daher würde mich das sehr interessieren.

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Turbomann  24.02.2023, 09:27
@Noone626

Sorry, dass ich mich nochmal melde.

Habt ihre eine Tierschutzversicherung für den Hund?

Bitte lese dir den folgenden Bericht mal durch, dort kann man sicher das eine oder andere für sich mitnehmen.

Ich wünsche für euch, dass ihr vorher genau wusstet, welche Charaktereigenschaft Galgos haben und dass man die nicht einfach frei laufen lassen kann.

Bist du dir sicher, dass ein Windhund mit einem großen Garten zufrieden ist?

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JustASingle  11.01.2023, 21:08

Natürlich gibt es Jagd in Deutschland, und zwar in Form von Windhundrennen und Coursings. Die "Beute" ist zwar künstlich, aber die Hunde können entsprechend ausgelastet werden.

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Galgoliebe  12.01.2023, 08:47
@JustASingle

Danke für den Hinweis - das ist mir natürlich geläufig. Aber nichts spricht aus der Frage, dass der Fragesteller dorthin geht. Zudem wollen die meisten Tierschutz-Orgas das gar nicht.

Und in den Wintermonaten finden dort auch weder Trainings- noch Rennveranstaltungen statt - die Hunde werden von ihren Haltern aber trotzdem weiter "ausgelastet" und befinden sich somit in einer ständigen Erwartungshaltung. Die aber nicht erfüllt wird.

Die meisten Greys und Galgos aus dem Auslandstierschutz kommen aber aus jagd- oder rennsportlicher Haltung. Und werden dort eben in den Monaten ohne "Gebrauch" ohne viel Bewegung in engen Zwingern etc. gehalten. Sie schalten auf "Pause".

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JustASingle  12.01.2023, 09:42
@Galgoliebe

Was die Orgas wollen, ist letztlich nicht rechtsverbindlich, genau wie bei Kastras. Ich bezog mich auf Deine Aussage, dass es in Deutschland keine Jagd gäbe und das ist so eben nicht ganz richtig.

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Galgoliebe  12.01.2023, 11:40
@JustASingle

Coursing oder Bahnrennen ist aber mit der wirklichen Jagd, die die meisten Greys oder Galgos aus dem Tierschutz erlebt haben, nun tatsächlich nicht zu vergleichen.

Beim Bahnrennen gibt es keine "Zusammenarbeit" wie bei der Jagd, beim Coursing sind es lediglich 2 Hunde, die gegeneinander laufen - und nicht gemeinsam am Jagderfolg arbeiten.

Und es ging ja um die Problem des Fragestellers - dieser Hund kann durchaus eben Frust haben, weil er seiner Passion nicht nachgehen kann.

Und der Fragesteller selbst schreibt ja, der Hunde müsse IMMER an der Leine bleiben, WEIL er einen starken Jagdtrieb hat.

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Trainier dem Hund einen Maulkorb positiv auf, meide Hundekontakte und such dir einen Trainer der positiv arbeitet, z.B. hier https://www.trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche.

Hund aus dem Tierschutz packen nach einer Zeit im neuen Zuhause manchmal Verhaltensweisen aus, die sie vorher nicht gezeigt haben. Dein Hund scheint zumindest mit einigen Hunden unverträglich zu sein. Durch den Trainer musst du herausfinden ob er vollständig unverträglich ist oder z.B. nur angeleint oder mit manchen Hunden.

Warum hatte der Hund Hundekontakte nachdem er bereits ein anderen Hund gebissen hat?

Bei einem Biss in den Nacken meint es der Hund ernst. Für den Dackel hätte ein Biss in den Nacken böse ausgehen können.

Willkommen in der Realität!

Wieder ein Beispiel dafür, dass man grundsätzlich keine Tierheimhunde kaufen soll.

Nach 3 Monaten ist der Hund angekommen und packt aus was er von seinen Vorfahren mit bekommen hat und eben auch das was er sich angeeignet hat.

Was glaubst du wohl warum so ein Hund im Tierheim landet..?!

Ich kann es nicht begreifen, dass nach Jahrzehnten der Tierschutzversager Tierheimhund immer noch weiteres unsägliches Unheil schafft.

Das erlebe ich sehr häufig, bei uns gibt es unter Einzelkämpfern auch zwei die zusammen andere Hunde jagen. Die Grösse der anderen Hunde spielt keine Rolle.

Auch wenn du das vielleicht nicht hören willst.

Gib den Hund zurück. Ein Hund der das tut was dein Hund da tut, hat grundsätzlich Leinen und Maulkorbpflicht.

Es ist deine Grundsätzliche Pflicht deinen Hund an der langen Leine wie ein frei laufenden Hund unter Kontrolle zu haben.

Wie kommst du dazu deinen angeleinten Hund zu anderen Hunden zu lassen. Das ist so was von ungeheuer gefährlich für beide Hundehalter wie beide Hunde?

Turbomann  23.02.2023, 17:03

Hallo Goodnight, ich gebe dir nur bedingt Recht, dass man sich keinen Hund aus dem Tierheim holen sollte, kommt immer darauf was für einen Hund.

Du kannst auch beim Züchter Pech haben, wenn du dir die falsche Rasse aussuchst und keine Ahnung davon hast.

aus dem Tierschutz? da bin ich voll deiner Meinung, denn leider ist nicht immer Tierschutz drinnen, wo Tierschutz daufsteht.

aber wenn ein Hund schon mal zugepackt hat, dann sollte man schnell handeln und manche Rassen die gehören einfach dort hin, wo sie auch artgerecht gehalten werden und für die Charakteranlagen, für die sie ausgelegt sind. Hunde die man nicht freilaufen lassen kann ist schon für einen Hund keine schöne Sache.

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Ok, also ein Greyhound, der nur an der Leine unterwegs ist. Wie lastet ihr den denn aus? Nur Spaziergänge reichen da nicht aus. Die reichen keinem Hund, schon gar keinem jungen Hund. Das kann allein schon Frust sein.

Erstmal folgende Ratschläge:

  1. Niemals Kontakt an der Leine, die Hunde können nicht ausweichen.
  2. Hundetrainer konsultieren.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verkauf von Hundetransportsystemen