Hund aggressiv gegenüber anderen Hunden?

NoLies  08.10.2022, 15:13

Was hat der Trainer euch denn empfohlen zu machen?

Jx002 
Fragesteller
 19.10.2022, 20:30

Den Hund nicht aus der Situation nehmen, (wenn nötig etwas härter) Sitz machen lassen und korrigieren sobald er anfängt so los zu bellen

3 Antworten

So gut ich mich einfühlen kann und so leid es mir tut, wenn man seinen Hund nicht mehr festhalten kann. Ist der Zeitpunkt gekommen wo man kapitulieren muss.

Dann bleibt es beim Auslauf im Garten oder man sucht schweren Herzens einen Platz bei Leuten die die nötige Kraft und das nötige Hundewissen haben.

Leider sind solche Leute kaum zu finden.

Dein Hund möchte nicht dich beschützen, sondern sich selbst. Was bedeutet, dass er mehr Sicherheit und Schutz von dir benötigt. Er traut dir noch nicht zu, die Situation richtig zu handeln.

Gut sozialisierte Hunde begegnen sich nie frontal in freier Wildbahn. Sie gehen einen Bogen, nähern sich langsam. Und hier haben wir das Problem im Alltag. Wir gehen strammen Schrittes mit unseren angeleinten Hunden auf den entgegekommenden Hund zu.

Mein Tipp, ermögliche deinem Hund mehr Distanz, soviel wie er benötigt, um für dich noch ansprechbar zu sein. Dann suche dir einen guten, positiv arbeitenden Hundetrainer, der auch Social-Walks anbietet. Auch dir wird das helfen, um wieder etwas mehr Selbstbewusstsein zu tanken.

Deinen Hund einfach nur hinter dir zu führen, macht für mich keinen Sinn. Man sollte doch an der Ursache des Problems arbeiten und da gehört für mich mehr dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

Wie wurde das denn trainiert ? Normalerweise baut man das ganze so auf, dass man erst einmal schaut, ab welcher Entfernung zum anderen hund der Hund reagiert, also für euch nicht mehr ansprechbar ist. Dann übt man das an lockerer Leine in dieser Entfernung. Durch die lockere Leine (z.b schleppleine) baut sich kein zusätzlicher Stress für den Hund auf. Er kann dadurch besser mit dem anderen hund kommunizieren oder eben auch seinen eigenen Bedürfnissen in so einer situation folgen. Viele hunde bauen leinenaggression auf, weil sie keine andere Wahl haben. Sie müssen an dem anderen hund im Tempo des hundeführers vorbei gehen und würden eigentlich wenn sie könnten lieber einen Bogen um den Hund machen oder verharren und erst einmal den anderen hund aus sicherer Entfernung einschätzen. Dadurch, dass der Hund eben keine Wahl hat und am anderen hund durch die Leine vorbei muss sucht er sich einen eigenen Weg um mit der für ihn unsicheren Situation umzugehen. Viele hunde gehen dann in Richtung Angriff, was meist aber aus Unsicherheit geschieht und eigentlich nicht wirklich mit dem Ziel behaftet ist, den anderen hund zu verletzen. Diese Hunde haben nur einfach gelernt, dass Herrchen dann schaut, dass er weg kommt und sie eben dadurch auch aus der Situation kommen. Dieses Verhalten setzt sich fest, für den Hund wird es zum gängigen Ritual und das Herrchen wird im Regelfall auch immer unsicherer was das ganze noch schürt. Deshalb versuch mal aus sicherer Entfernung mit einer langen lockeren Leine zu arbeiten. Falls du Sorge hast, dass du sie nicht halten kannst binde den Hund an einem Baum an, bzw sollte eigentlich eine so große Entfernung gegeben sein, dass sich dein und noch normal verhält bzw ansprechbar ist. Belohnen ihn stets dafür, wenn er zu dir schaut und seinen Blick somit vom fremden Hund abwendet. Verringere die Entfernung langsam. Sollte er einfach gar nicht zu dir blicken musst du an der Bindung zwischen dir und dem Hund arbeiten. Versuche dich interessanter zu machen wie alles andere. Dieses Training kann einige Zeit dauern und du brauchst natürlich verschiedene Leute mit anderen Hunden die da mitmachen.

Lg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kindheitspädagogin/ Tiererfahren