Hufgeschwür?


12.05.2021, 15:28

Und wenn ich anfange zu reiten - mit dem Verband? Wegen dem Dreck?


12.05.2021, 19:26

Das hier ist jetzt aus dem Internet. Bei meiner ist es an der genau selben Stelle und das Loch ist recht tief. Ähnlich wie da


13.05.2021, 18:37

Okay ich war im stall! Hier das Bild (leider etwas verwackelt, das tut mir total leid... man erkennt es dennoch

(oben rechts, denke jedoch man sieht’s ganz gut) ist eigentlich garnicht so tief wenn man da selber drauf schaut. Also vor Ort


13.05.2021, 18:38

Sorry für die ganzen Ergänzungen... er hatte sich heute den 'Schuh‘ vom Huf gehauen und ist wohl den ganzen Tag ohne auf der Weide gewesen... er lahmt aber auch nicht oder Ähnliches. Vielleicht trägt dieses Hintergrund wissen zu meiner eigentlichen Frage bei

6 Antworten

Zuerst macht man den nassen Rivanolverband. Wenn das Pferd nicht mehr lahmt , geht man zum trockenen Verband über. Dann, nach zwei bis 4 Tagen kann man den Verband abmachen. Man muss allerdings schauen, ob das Loch, das der TA oder Schmied geschnitten hatte, um den Eiter rauszulassen, wieder hinreichend zu ist. Wenn es noch vorhanden ist, kann man Kaugummi hineindrücken oder die Wachshaut vom Babybel Käse. Ganz einfach, damit kein Dreck von unten in das Loch hineinkommt.

Reiten kann man dann wieder, wenn das Pferd völlig lahmfrei ist, keine Pulsation der Fesselkopfarterie zu fühlen ist. Das zu fühlen, sollte jeder Besitzer üben. Wenn mein Pferd mal lahmt, ist es das Erste, wonach ich fühle.

Nachtrag: wenn ich sicher bin, dass es sich nur um ein Hufgeschwür handelt, dann hole ich lieber den Schmied als den TA. Schmiede trauen sich, tiefer zu schneiden, damit der Eiter rauskommt, als viele TÄ. Allerdings kriegt man einen TA meist schneller als den Schmied.

pony  12.05.2021, 19:26

unser TA macht bei sowas ein röntgenbild, um zu schauen, wie tief er rein muss - und um zu sehen, ob es überhaupt "nur" einfaches hufgeschwür ist.

der schmied hat kein mobiles röntgengerät.

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Dahika  12.05.2021, 19:30
@pony

na ja. man kann es auch übertreiben. Kostet halt Geld und das Röntgengerät wird auf die Art amortisiert. Mein Pferd hatte ca 5 mal im Leben ein Hufgeschwür - bis jetzt - und es ist deswegen noch nie eine Röntgenaufnahme gemacht worden. Der oder die Tierärztin war halt schneller da als der Schmied. Hat geschnitten. Wenn nichts rauskam, musste halt das Geschwür noch reif werden. Sie kam dann zwei Tage später wieder, schnitt nach - und der Eiter lief.
Wir haben bei uns auch so einen Mode-Ta, der wegen jedem Driss mit Röntgengerät,-Ultraschall und was es sonst so gibt, anrückt. Es sieht auch immer beeindruckend aus, wenn er das dann auf seinem Laptop zeigt. Seine Rechnungen sind es auch!

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pony  12.05.2021, 19:42
@Dahika

manchmal ist es eben nicht "nur" ein hufgeschwür.

bei einem pferd, das in 15 jahren 5x ein hufgeschwür hatte, sollte man mal die ursache dafür beheben.

es geht auch nicht um beeindruckende bilder, sondern um eine anständige diagnose.

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Wer hat das geöffnet?

Hufschmied, Huforthopäde oder Tierarzt?

Darf ich raten? Ein Huforthopäde war's nicht, zumindest keiner vom DIfHO? Was mich drauf bringt? Der Verband. Der ist nutzlos bis hinderlich. Das dumme ist nur, dass die anderen meistens viel zu große Löcher in die Hufe graben. Ein Loch wie von einer Nadel reicht völlig aus, dass das Sekret abfließen kann. Wenn meine HO sowas öffnet und ich sehe nicht direkt zu, habe ich keine Chance, das Loch selbst zu finden, sobald das Pferd mit dem Fuß einmal in Dreck getappt ist.

Und dann wird eben nicht gestanden und eingewickelt, sondern dann macht man auf harten Böden Kilometer, denn das pumpt das Sekret raus und dann kann sich das Loch von innen nach außen schließen. Am Anfang will das Pferd nicht auftreten, aber irgendwann wird es müde, wird zwei-, dreimal normal auftreten und feststellen, das tut gut. Dann geht man noch eine Zeit und das war's dann. Danach kann man direkt wieder normal reiten (beachten, dass das Pferd ein bisschen Muskelkater vom Schonen haben könnte).

Am nächsten Tag ist das Problem in aller Regel Vergangenheit. Für immer.

Der weiche Verband hat jetzt bei deinem Pferd drei Tage lang das Auspumpen verhindert. Wenn's dumm läuft, ist ganz innen längst wieder zu gewachsen, bis dein Pferd ohne Verband auf hartem Boden geht und damit ist alles wieder wie vor dem Öffnen. Problem besteht weiter und wäre bei sachgemäßem Vorgehen vorgestern gelöst gewesen. Ich möchte hier keinem Tierarzt einen Vorwurf machen. Die lernen nicht genug Huf. Da würde mich mehr HO-Lehre in der Ausbildung freuen. Die Schmiede sollten langsam dran denken, sich ähnliche Kompetenzen wie die HOs sie haben zuzulegen. Oder sie müssen damit leben, nur noch in der Metallverarbeitung Erfolg zu haben. Schmiede der 1980er Jahre konnten das noch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
StRiW  12.05.2021, 19:11
Schmiede der 1980er Jahre konnten das noch.

Versuch mal einen Lehrling zu finden für die Hufschmied Ausbildung!

Bin froh meinen Hufschmied zu haben, der wurde auch gleich an die Kette gelegt. Jetzt werden meine Altmeister auch noch alt, neue wachsen nicht nach.

Das mit den Löcher graben, ist leider eine Unsitte, keine Ahnung warum.

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Baroque  12.05.2021, 19:15
@StRiW

Ja. Da muss dringend eine Reform her, dass der Beruf attraktiv wird und die Lehre zeitgemäß. Oder die HOs übernehmen und machen irgendwann Beschlag mit.

Moderne Schmiedearbeit im Vergleich zu der, die ich aus meiner Jugend kenne, ist kein Aushängeschild so, wie es sich entwickelt.

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StRiW  12.05.2021, 19:18
@Baroque

Ich habe 2 Stellen ausgeschrieben und nur Graupen bewerben sich.

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Luanardt 
Fragesteller
 12.05.2021, 19:18
@Baroque

Bei mir ist es wie ein Krater... ich mach morgen mal ein Foto vielleicht?

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Luanardt 
Fragesteller
 12.05.2021, 19:21
@Baroque

Muss ich dann warten bis der Krater zu ist?

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Luanardt 
Fragesteller
 12.05.2021, 19:25
@Baroque

Hab’s jetzt mal zur Frage dazugetan

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Baroque  12.05.2021, 19:30
@Luanardt

Gute Frage. Ich hab noch nie so einen Krater gehabt, denn jemand, der sowas macht, fasst das so wichtige Fundament meiner Pferde nicht an. Man müsste beurteilen, wie tief der wie breit geht. Wo nur Horn ist, passiert nichts. Durch einen engen Kanal wird ständig ausgepumpt, da kommt niemals was rein. Aber wenn da alles offen ist, hilft wohl nur mit Hilfe von Keralit Undercover (ich weiß nicht, ob es andere gleichwertige Produkte gibt) austemponieren und einen guten Krankenschuh drüber anziehen. Ein Verband ist zu schnell durch.

Bewegung fördert das Hornwachstum und hilft, dass es schneller zu geht. Ich würde mir also eine Zweitmeinung mit einem guten scharfen Foto einholen und dann die Ausrüstung besorgen, um das Pferd schnell wieder ans Laufen zu bringen.

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pony  12.05.2021, 19:49
 Die Schmiede sollten langsam dran denken, sich ähnliche Kompetenzen wie die HOs sie haben zuzulegen. Oder sie müssen damit leben, nur noch in der Metallverarbeitung Erfolg zu haben. Schmiede der 1980er Jahre konnten das noch.

ja. die konnten ja auch gleich huf-, grob- und feinschmied werden und mussten nicht erst vorher noch sinnloserweise metallbauer lernen. und dann noch 2 jahre lehre und die schule hintendranhängen.

man muss als realschüler schon arg optimistisch zu sein, um von vornherein 5 1/2 jahre lehre einzuplanen. und nach der erstausbildung sind die eltern ja auch nicht mehr unterstützungspflichtig.

herzlichen glückwunsch, deutsche gesetzgebung. wieder ein beruf auf dem weg zur ausrottung.

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Baroque  12.05.2021, 20:02
@pony

Sozusagen Schuss nach hinten losgegangen mit der Änderung der Ausbildung.

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pony  12.05.2021, 20:07
@Baroque

ja.

in der schweiz kann man direkt die lehre zum beschlagsschmied machen. barhuf wird leider nur am rand behandelt.

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StRiW  12.05.2021, 20:34
@pony

Kann man in Deutschland auch, im Rahmen der Sonderregelungen.

Na es gibt sogar Bemühungen den Meister für die Schmiede wieder einzuführen, um selbstständig arbeiten zu dürfen.

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pony  12.05.2021, 21:44
@StRiW

man sollte es regulär können.

woanders kann man mit 21 meister werden - als beschlagsschmied ist man dann gerade mit der ausbildung fertig und muss noch mal drei jahre warten.

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Dahika  15.05.2021, 17:00

Jetzt war ich neugierig und ich habe meine DIFHO Huftherapeutin gefragt. Nein, sie hat nicht gelernt, nur mit einem Nagel oder einer Nadel das Loch zu öffnen. Das Sekret mag vielleicht abfließen, aber wenn das Loch zu klein ist, besteht die Gefahr, dass Bakterien zurückbleiben, der kleine Kanal sich vorzeitig schließt und dann in drei Wochen erneut das Hufgeschwür da ist.
Sie hat bei DIFHO gelernt, das LOch kegelförmig auszuschneiden. Ja, und dabei entsteht ein Loch. DAs macht aber nichts, da sich so ein Loch schnell schließt.

Jedenfalls so wie du das schilderst, hat sie das von DIFHO nicht gelernt. man benutzt schon mal eine Nadel oder einen Nagel, um zu sehen, wie lang der Entzündungskanal ist, aber dann wird ausgschnitten.

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ganz wunderhübsch ist das an der stelle.

dem tierarzt sollte zeitnah was sinnvolles einfallen.

guckst du da mal wegen der anatomie.

Pferde und Pferderassen - Anatomie der Pferde - Hufe und Gelenke (pferde-pferderassen.de)

nach reiten kannst du in ein paar wochen mal ganz vorsichtig fragen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

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Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Von Experte Hjalti bestätigt

Erstmal Tierarzt holen & abwarten was der sagt ansonsten erstmal nicht reiten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung