Hochzeit/Nikah als Nicht-Muslim?

3 Antworten

Wenn du glaubst, dann konvertier, ist nur konsequent. Erst konvertieren, dann heiraten.

Aber mal zum praktischen Ablauf. Was denkst du denn, wie man konvertiert? In der Regel kriegt man da kein Zertifikat. Manche machen es vor einem Imam, andere vor Freunden, andere allein zu Hause. Es gibt auch keine Pflicht, seinen Eltern zu erzählen, wenn man konvertiert ist.

Anders ist das bei der Heirat. Da sollten es alle wissen, denn eine Heirat ist ja ein öffentliches Bekenntnis zueinander. Ehen sind im Islam nicht als Geheimnis gedacht. Das heißt aber, dass deine Eltern eher mitbekommen, dass du eine Muslima geheiratet hast, und dann vermutlich auch schnell darauf kommen, dass du konvertiert sein könntest. Wenn sie Muslime nicht mögen, wird das auch für deine zukünftige Frau zumindest anfangs schwierig. Vor allem, wenn deine Eltern denken, dass du nur ihretwegen konvertiert bist. Sie werden ihr also die Schuld zuschieben und hoffen, sie loszuwerden, damit du es dir noch einmal anders überlegst.

Um deine Eltern nicht zu verlieren, musst du ihnen von Anfang an klar machen, dass du weiterhin ihr Sohn bist, ihnen auch als Muslim noch hilfst, zu Besuch kommst, usw. Und dass das deine Entscheidung und dein Wille ist.

BlvckSqvad 
Fragesteller
 21.06.2021, 09:13

Ich möchte ja gerne Konvertieren doch möchte meine Familie nicht verlieren da sie keinen glauben haben und ich vor denen keine geheim habe da ich denen alles erzählen kann und will. Das mit dem Vorzeigen war so gedacht als Video auf dem Handy also das ich dem Imam dann verspätet ein Video schicke bzw. zeige wo man sieht das ich Konvertiert bin, weil wenn ich schon Konvertiere dann richtig in einer Moschee.

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Maity  21.06.2021, 13:02
@BlvckSqvad

Ich finde das toll, dass du so ein gutes Verhältnis zu deiner Familie hast und ihnen alles erzählen kannst und willst und verstehe deine Argumentation. Schade finde ich, dass du überhaupt befürchten musst, dass deine Familie deine Entscheidung nicht akzeptieren wird. Ich hoffe, du täuscht dich.

Aber nochmal zur Konversion. Islam ist ein Glaube und die Beziehung zu Gott ist direkt zwischen Gott und dir. Gott ist dir näher als deine Halsschlagader, steht so im Koran. Die Moschee ist ein Versammlungsort. Nicht mehr und nicht weniger. Du wirst mit der Konversion nirgendwo offizielles "Mitglied". Deine Argumentation, "wenn schon, dann richtig" ist demnach nicht besonders logisch. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Aber zurück zu deiner ursprünglichen Frage, nein, das geht nicht in umgekehrter Reihenfolge, Erst konvertieren, dann heiraten.

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Standesamtlich heiraten? nur für euch ?? So haben wir es auch gemacht.

Cat18489  20.06.2021, 18:52

Ohne islamische Hochzeit?

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mulan2255  20.06.2021, 19:14

Das islamische Zentrum Hamburg hat da eine bestimmte Vorgehensweise. Dort besteht man darauf, dass die jungen Leute erstmal standesamtlich heiraten und danach gerne kommen können, um islamisch sich trauen zu lassen. Für eine islamische Heirat ist in diesem Fall natürlich eine Konversion des Bräutigams vor der islamischen Heirat unabdingbar. Diese Vorgehensweise rührt wohl daher, dass das Zentrum darauf achtet, dass das heiratsmonopol zunächst bei Staat liegt und die religiöse Heirat (auch bei Christen und Juden ist das ja m.W. so) erst danach erfolgen soll, und auch, dass die junge Frau auch rechtlich den vollen Schutz des geltenden Eherechts genießt. Nur islamische Eheschließung hat in Deutschland in der Regel keine Rechtselevanz. Man kann sie machen, ist aber dann nur reines Privatrecht, ein rein privater Vertrag zwischen den beiden.

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Es geht nur die Reihenfolge Konvertieren-Heiraten.