Hilfe Firmung ja oder nein?

8 Antworten

Mein Tipp: Mach den Firmkurs mit. Da würde ich aber gleich zu Anfang sagen, dass du noch nicht weißt, ob du dich für die Firmung entscheidest. Nimm die Kursleiter ordentlich mit kritischen Fragen in die Mangel!

Er zähle dann davon zu Hause. so bekommt deine Familie auf jeden Fall schon mal mit, dass die Frimung bei dir nicht sicher ist. Das gibt sicher auch spannende Diskussionen, die zu einer Klärung beitragen.

Dann entscheide dich ehrlich. Tu nichts nur um der Familie willen, das wäre verlogen.

Hallo Ewem 89,

zunächst mal grundsätzlich:

Mit der Taufe bist du in die Kirche aufgenommen worden, und deine Eltern und Paten haben für dich stellvertretend den Glauben bekannt. Bei der Firmung bist du aufgefordert, dazu ja zu sagen.

Es ist kein Abschluss sondern der Einstieg in neue Aktivitäten und in einen bewussten Glauben. (Stell dir vor, du bist im Fußballclub und sollst einen
Lehrgang für die Aufnahme in die erste Mannschaft machen. Das ist ja auch kein Abschluss sondern ein Beginn.)

Willst du das? Dann los! - Willst du das nicht: keine Firmung! Keine Rücksicht auf Brauch, Geschenke, Eltern! Es bleibt d e i n e Entscheidung.

Ein Tipp: Entscheiden kann man sich, wenn man Entscheidungsgrundlagen
hat. Du hast auch die Möglichkeit, am Firmkurs teilzunehmen und dann aufgrund deiner Erfahrungen zu sagen: Ich lasse mich nicht firmen. Oder: Ich werde mir das für die nächsten Jahre mal überlegen - aber jetzt noch nicht.

Ich finde es gut, dass Du Dir zu dem Thema Gedanken machst und es nicht einfach "durchziehst". Wenn Du persönlich kein Problem mit der Firmung hast, könntest Du Dich vielleicht einfach erstmal anmelden. Während der Firmvorbereitung beschäftigt man sich nochmal intensiv mit dem eigenen Glauben und hat Gelegenheit, sich sowohl mit Gleichaltrigen, die vielleicht ebenfalls Zweifel haben, als auch mit einem Katecheten (demjenigen, der die Firmvorbereitung durchführt) oder Geistlichen auszutauschen. Vielleicht gibt Dir das den fehlenden Kick, der es Dir ermöglicht, Dich mit dem Glauben zu identifizieren oder es bestärkt Dich darin, Dich von Deiner Religion zu lösen.

Das Problem mit Deiner Familie hättest Du dann immer noch, aber Du selbst wärst einen Schritt weiter und könntest dann vielleicht die richtigen Argumente finden, Deiner Familie Deine Überzeugung darzulegen.

Katsa1  15.09.2017, 16:53

... und wenn du deine Entscheidung gegen die Firmung später bereust kannst du die Firmung unabhängig vom Alter immer noch nachholen

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ich finde auch gut, das du dir Gedanken machst

denn mit der Firmung sollst du eine Taufe bestätigen, du bestätigst, das du Christ sein möchtest, da ist es nur ehrlich Nein zu sagen, wenn man damit aber nichts anfangen kannst, das könntest du deinen Eltern sagen

allerdings würde ich dir auch raten, erst einmal den Firmkurs zu machen und dann zu entscheiden, es ist ok, wenn du dich dann dagegen oder für eine spätere Firmung entscheidest

Nachteile hast du durch eine Firmung nicht, nur Unehrlichkeit

Vorteile hast du auch nicht, nur, wenn dir die Kirchenzugehörigkeit wichtig ist

durch die Firmung wirst du im kirchlichen Sinn erwachsen, d.h. du bist ein vollinitiertes Mitglieder deiner Gemeinde

du kannst kirchlichen Laienaufgaben wie Lektorendienste übernehmen, darfst den Pfarrgemeinderat wählen und dich auch aufstellen lassen....

ein kirchlicher Arbeitgeber fragt nicht nach der Firmung, nur nach der Kirchenzugehörigkeit, d.h. Taufe und keinen Austritt

kirchlich Heiraten wirst du können, wenn dein/e Partner/in in der Kirche ist(ich weiss jetzt nicht, ob die weiblich oder männlich bist), dann bekommst du eine Dispens, eine Ausnahmegenehmigung

ein Patenamt wirst du nicht übernehmen dürfen, weder Tauf- noch Firmpate, höchstens Taufzeuge

wobei es Priester gibt, die da nicht so genau hinschauen

also, schau dir doch die Vorbereitung erst einmal an und entscheide dann, dann hast du auch eher Gründe, die du deiner Familie sagen kannst

Aus religiöser Sicht bedeutet eine Firmung die bestätigung deines Glaubens im einsichtsfähigen Alter. Wenn Du diesen Glauben nicht hast, ihn aber bestätigt, wäre das eine Lüge, die dem chistlichen Gebot "Du sollst nicht falsches Zeugnis geben" widerspricht. Ohne Überzeugung macht das alles schonmal so gar keinen Sinn. Und um die Geschenke geht's Dir ja zum Glück auch nicht.

Wenn deine Eltern nicht einsichtsfähig sind, rede mal mit deinem Firm-Pfarrer darüber. Wenn Du Glück hast, versteht er, daß Du in einer Firmung im Moment falsch wärst, wenn Du es ihm wie oben beschrieben darlegst. Er wird vielleicht hoffen, daß Du es dir zu einem späteren Zeitpunkt anders überlegst, solange Du das nciht tust, bist Du raus.

Wegen dem Berufsleben musst Du dir keine Sorgen machen, da gibt es nicht wirklich einen Blumentopf zu gewinnen.

Erstens gilt bei konfessionellen Trägern ein schlechteres Arbeitsrecht, man darf z.B. nicht streiken, die Gehälter sind oft schlechter und davon geht dann nochmal die obligatorische Kirchensteuer ab.

Zweitens bieten konfessinelle Träger in der Regel soziale Berufe, die meistens mies bezahlt werden. (Frag' mal bei der Altenpflege nach, ob die Leute sich später das Altenheim leisten können, in dem sie arbeiten - oder in der Kinderbetreuung, ob die Leute mit dem Gehalt eine solide wirtschaftliche Grundlage für eine eigene Familie haben.)

Drittens reicht es einem konfessionellen Träger in der Regel, wenn Du Kirchenmitglied bist, Firmung hin oder her.