Hey, wie weist man gasförmiges Ammoniak nach? Und wie Salzsäre?

3 Antworten

Habe diesen Versuch noch nie durchgeführt und kenne den Aufbau nicht.

Allgemein wird gasförmiges Ammoniak mit einem feuchten Streifen Univerindikatorpapier nachgewiesen. Da es nicht viele flüchtige Basen gibt und schon gar nicht in diesem Fall wird das vermutlich ausreichen.

Nun könnte man versuchen das gleiche für HCl auch zu machen, was sicher auch funktioniert. Da es aber einige flüchtige Säuren gibt, ist das nicht grad spezifilsch, sollte in diesem Fall aber auch reichen.

Nur werden ja die beiden Gase recht zügig wieder miteinander reagieren und es wird Ammoniumchlorid schneien.

Bei deiner ersten Frage liegst du richtig. Bei deiner zweiten Frage gibt es viele Ansätze:

Möglichkeit 1

NH3-Gas und HCl-Gas, reagieren, wenn sie in Kontakt kommen, zu NH4Cl zurück; das sieht man dann als weißen Rauch. Kennt man sonst nur aus dem Vatikan. ;)
Du kannst also das eine Gas zum Nachweis des anderen benutzen.

Möglichkeit 2

Alternativ kannst du auch feuchtes Indikatorpapier in die Nähe halten. Wenn du nicht gerade neben einer Chemiefabrik wohnst, sollte dann eine Verfärbung als Nachweis von diesen Gasen auch anerkannt werden. :)
HCl färbt rot.
NH3 färbt grün-blau.

Dazu gibt es auch einen klassischen Schulversuchsaufbau:
http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_nh4cl.htm

Das HCl ist schwerer und bleibt unten. Das NH3 ist leichter und steigt auf. (Sehr cool, wenn es klappt). Damit es klappt, muss die Watte oder Glaswolle in der Mitte möglichst locker gestopft werden).

Möglichkeit 3

Siehe Zwergbiber!


LG
MCX

Hallo mariawu

die Frage nach der Reaktionsgleichung hast du eigentlich schon selbst beantwortet:  Es entstehen gasförmiges Ammoniak und gasförmiger Chlorwasserstoff (nicht Salzsäure, das ist die wässrige Lösung von Chlorwasserstoff)

NH4Cl   ==>   NH3(g)   +   HCl(g)      g = gasförmig

Der Nachweis für HCl bzw. der Chlorid-Anions geht über die Schwerlöslichkeit von AgCl:

Hierzu leitet man das Gas in eine Silbernitratlösung, die mit Salpetersäure versetzt ist:

Cl^-   +   Ag^+   ==>   AgCl(s)        s= solid/fest

AgCl ist ein dicker käsig-weißer Niederschlag.

Der Nachweis von NH3 bzw. NH4^+ gelingt mit einer Vereinfachung der Kreuzprobe. Dabei zeigt feuchtes Indikatorpapier eine basische Reaktion an:
NH3   +   H2O   <==>   NH4^+   +   OH^-

Es gibt nur ein ganz praktisches Problem bei der ganzen Geschichte:

Bei der thermischen Zersetzung von NH4Cl werden beide Gase NH3 und HCl gleichzeitig frei. (Und die reagieren auch noch gerne wieder zu NH4Cl.)

Der Chlorid-Nachweis dürfte trotzdem funktionieren, da das AgCl sehr schwer löslich und die AgCl-Lösung salpetersauer ist.

Nur der NH3-Nachweis wird durch das HCl gestört, da die entstanden OH^- -Ionen (letzte Gleichung) wieder neutralisiert werden.

LG