Hey, was bedeutet dieses Schaubild zur Erhaltung des Römischen Reiches?

2 Antworten

Ich werde nur einzelne Aspekte beleuchten, denn Geschichte ist nur ein Hobby von mir.

Das Römische Reiche hatte seine größte Machtentfaltung während der Adoptivkaiser (96-180). Es gab einen fähigen Augustus an der Spitze, welcher durch Adoption seinen Nachfolger bestimmte. Eine Herrscherfamilie, wie wir es aus dem Mittelalter kennen, gab es nicht.

Dann kamen zwei sehr heftige Pandemien https://de.wikipedia.org/wiki/Antoninische_Pest und https://de.wikipedia.org/wiki/Cyprianische_Pest Die Wirtschaft blühte nicht mehr und die Herrschaftsstuktur bedingt durch Augusti, die nur Dank ihres Ansehens in der Bevölkerung regierten ging verloren. Mit den Tod von Commodus (193) bzw. seines Nachfolgers Pertinax im gleichen Jahr, gab es keinen legitimen Augustus mehr.

Überall im Reich riefen Truppen ihren Heerführer zum Augustus aus. Es kam sogar zu einer Art Versteigerung, wo der Meistbietende den Augustustitel erhielt. Zumindest wurden die hohen Bestechungssummen an das Militär durch Iulianus I. (193) so empfunden.

Septimius Severus (193-211) war der erste dieser Augusti und er war mächtig genug, um sich gegen die anderen Augusti durchsetzen zu können. Er machte seine Frau Iulia Domna (193-217) zur mitregierenden Augusta. Nach dem Tod seiner Söhne regierte die Schwester der Iulia Domna, Iulia Maesa (218-222) für ihre minderjährigen Enkel.

235-284/285 gab es keinen Alleinherrscher. Überall im Reich riefen nun die Truppen ihren Heerführer zum Augustus aus. Diese regierten mit- und gegeneinander oft auf eine Provinz beschränkt. Aus der Zeit sind etwa hundert Personen mit Namen bekannt, welche sich Augustus genannt hatten. Etwa zwanzig von ihnen werden heute davon als Kaiser gewertet.

Diocletianus wollte nicht wie seine Vorgänger enden, so entwickelte er eine neue Reichsordnung. Statt alleine als Augustus zu regieren, machte er Maximinianus ebenfalls zum Augustus und bestimmte Galerius und Constantius I. Chlorus zu Caesaren. Um also die Herrschaft an sich zu reißen hätte man nun 4 Herrscher beseitigen müssen. Das Konzept ging kurzfristig auf. Zur Festigung seiner Herrschaft erwartete er die bedingungslose Anerkennung seiner Macht. Dem widersetzten sich damals ganz besonder die Christen, wie sie es während der gesamten Zeit der Soldatenkaiser taten und daher auch schon vom Augustus Decius (249-251) stark verfolgt wurden. Dieser Widerstand führt nun zu einer erneuten Verfolgung. Römer waren fremden Religionen gegenüber relativ tolerant, solange sie sich nicht gegen ihre Herrschaft richteten.

Constantinus I (308-337) schaffte es durch strategische Bündnisse, die er jederzeit nach Bedarf wieder brach Alleinherrscher zu werden. 325 schaffte er es auf den Konzil von Nicäea, dass die Kirche seinen Machtanspruch anerkannte. Daraufhin erteilte er der Kirche einige Privilegien.

Theodosius I. (379-395) war der letzte Augustus, welcher über das gesamte Römische Reich regierte. Die Bedrohungen an den Grenzen waren jedoch erheblich und die römische Elite war nicht mehr kampfbereit. Das Römische Reich wurde immer mehr von germanischen Herrführern abgesichert und ihre Machtstellung war dementsprechend groß. Stilicho (395-408) war der erste dieser bedeutenden Persönlichkeiten, welcher für den eher unfähigen Sohn von Theodosius I., Honorius die militärische Macht hatte. Orestes (475-476) der letzte, welcher für seinen noch unmündigen Sohn Romulus Augustulus die militärische Macht hatte.

Woher ich das weiß:Hobby
Für die 50 Jahre zwischen 235 und 284/85 zählen die Historiker 19 verschiedene Herrscher. Daneben gab es noch zahlreiche Usurpatoren, die sich aber letztlich nicht durchsetzen konnten. Militärische Brandherde an den Grenzen hatten das Imperium unter Stress gesetzt. Die Armee gewann so an politischem Einfluss, Soldaten erhoben ihre Kommandanten per Akklamation zu Kaisern. 

Quelle: Soldatenkaiser – Offiziere regieren Rom - wissenschaft.de

Das Schaubild doch selbsterklärend; einfach komplette Sätze bilden. Außerdem habt ihr bestimmt ein geschichtsbuch, in dem das alles erklärt wird.