Heizung selber bauen?
Sie soll wenig Strom verbrauchen und ohne Gas. Gibt es da irgendwas?
8 Antworten
Heizen und wenig Energie verbrauchen schließt sich eigentlich aus. Verringern kann man da nur den Heizbedarf, durch Wärmedämmung der zu heizenden Räumlichkeiten und Wärmerückgewinnung (aus Abwasser und Abluft).
Natürlich, und wenn man erfroren ist, braucht man gar keine Heizung mehr. ;-)
In der normalen Welt ist es für jedes Kind selbstverständlich, dass man durch Innentemperatursenkung Heizkosten spart. GF ist da eine abgeschottete Sonderwelt. Hier werden nahezu alle Beiträge zu Heizkosten von Esoterikern beherrscht, die immerzu Heizkostenverschwendung im Namen der Heizkostenersparnis predigen. Wärmebedarf und Temperaturbedarf sind da totale Tabus. Es zählen da nur noch geheimnisvolle Rituale ("... von 9 bis 10 h grauen Regler im Schlafzimmer auf 4, in der Küche von 2-3 h roten Knopf auf 2 ..."), mit denen zu Zeiten und an Orten, an denen der Wärmebedarf am geringsten ist, am meisten geheizt wird.
Dem FS wird das nicht helfen, der kann seine Heizung gar nicht runterdrehen, weil die noch gar nicht existiert.
öl, kohle, holz... gibt men menge brennstoffe...
das objektiv energiesparenste was mir an elektroheizung einfiele wäre ein invertergerät, auch als wärmepumpe bekannt. das hat allerdings den nachteil, dass du eine außeneinheit brauchst und das ganze fest installiert gehört.
lg, anna
Der Wirkungsgrad einer E-heizung ist immer 100%. Alle Energie die man da elektrisch rein steckt kommt immer irgendwie als Wärmeenergie heraus. Selbst das Licht der Kontrollampe wird wieder zu Wärme, die nutzt man mit solange das Licht nicht durch ein Fenster "entweicht". Auch der Luftstrom durch Lüfter wird durch Reibung zu Wärme.
Egal wie man das macht, eine E-Heizung hat immer 100% Wirkungsgrad, da lässt sich nichts verbessern.
Das Problem ist nur, dass Kraftwerke höchstens 60% Wirkungsgrad haben und noch mal mindestens 10% in Fernleitungen und Transformatoren verloren gehen. verbrennt das Kraftwerk also "ein Stück Kohle" um den Strom für Deine E-Heizung herzustellen, bekommst Du nur maximal "ein halbes Stück Kohle" als Wärme raus, auch wenn Deine Heizung wie gesagt 100% Wirkungsgrad hat. Die Verluste entstehen lange bevor der Strom Dein Haus erreicht! Deswegen ist mit Strom zu heizen auch so teuer und umweltschädlich.
Die einzige Möglichkeit mehr Wärme mit dem gleichen Stromverbrauch zu bekommen ist die Energie des Stroms nicht direkt in Wärme umzuwandeln sondern dazu zu nutzen bereits vorhandene Wärme ins Haus zu holen. Das nennt man dann "Wärmepumpe", die pumpt Wärme von Draussen ins Haus rein, kann theoretisch 7× mehr Wärme von draußen rein holen als durch direktes umwandeln in Wärme bringen würde.
Aber eine Wärmepumpe selber bauen die gut funktioniert ist sehr schwierig! Das ist praktisch das gleiche als wenn man einen Kühlschrank selber bauen will, ist technisch sogar genau das gleiche!
Die Einzige Möglichkeit ohne Handwerker auszukommen ist eine moderne selbstbefüllende Klimaanlage. Hier dübelt man Außeneinheit außen an die Hauswand und die Inneneinheit in der Wohnung an. Dann bohrt man Löcher für zwei Schläuche und ein Stromkabel, verbindet Außen- und Inneneinheit miteinander und dreht Ventile auf die dann das System aus einer eingebauten Flasche mit der speziellen Kühlflüssigkeit füllen.
Eine moderne Klimaanlage kann nicht nur Wärme von drinnen nach draußen pumpen sondern auch umgekehrt, da sparst Du gegenüber einem reinen Heizlüfter mindestens die Hälfte an Strom.
Einen Holzofen. Verbraucht weder Strom noch Gas.
Das schließt sich nicht aus, es gibt viele Holzhäuser, die einen Ofen haben. Aber ich hatte Deine Frage so verstanden, dass Du weder Strom noch Gas benuzen möchtest. Wenn Du Strom prinzipiell nicht ausschließt, sondern nur möglichst wenig davon verbrauchen möchtest, dann wurde das Mirtel der Wahl schon benannt: eine Wärmepumpe. Je nachdem, ob das Holzhaus ein großes Wohnhaus, ein Ferienhaus oder eine Gartenhütte ist, ob es wirklich auch im tiefen Winter genutzt werden soll oder nur in der kühleren Zeit ein wenig zugeheizt werden soll, gibt es da verschieden leistungsfähige Varianten, von der einfachen Luft-Luft-Direktheizung bis zum System mit Erdwärmenutzung und Fußbodenheizung.
Die gesuchte Heizung "soll wenig Strom verbrauchen und ohne Gas". Was soll das genau heißen? Ich übersetze das einmal mit
"Ich suche ein Elektrogerät zur Raumluftbeheizung".
Die Elektroheizung ist für Räume ohne Kaminanschluss ein teurer Notbehelf. Wie die Tarifvergleiche im Internet zeigen, kostet die Elektrowärme das Fünffache von Verbrennerheizungen (Gas, Öl).
Der Stromverbrauch hat mit der Auswahl des Elektrogerätes so viel zu tun wie der Kaffeeverbrauch mit der Auswahl der Kaffeekanne. Für jede kWh bezogene Wärme wird eine kWh per Stromzähler abgerechnet. Sparen kann man nur beim Bezug von Wärme, beim Stromtarif und bei der Geräte-Beschaffung, hier gilt Euro pro kWh Heizleistung.
Der Handel bietet handliche, hutschachtelgroße Heizlüfter mit standardmäßig 2 kW Heizleistung und integrierter Temperaturregelung an ab 10 bis 12 €. Das sind 5-6 € pro kWh Heizleistung.
Da die Dummen nicht aussterben, werden im Internet zur Raumluftbeheizung auch Heizstrahler angeboten (Werbeslogan "Infrarotheizung") mit dem vierhundertfachen Preis pro kWh Heizleistung. Das sind meist stationäre, imposante, sperrige Möbelstücke voller modischem Schnickschnack, in deren Strahlungskegel (und nur dort!) man sich in Drehspießmanier bei kalter Umgebungsluft schnell aufwärmen kann. Die taugen für vom technischen Prinzip her z.B. für Biergärten, Terrassen oder Messehallen.
Für die dauerhafte Elektroheizung können sich die Beschaffungskosten einer Nachtspeicherheizung rechnen. Da lassen sich je nach örtlichem Angebot bis zu 50% am Stromtarif einsparen.
Der Eigenbau elektrischer Heizgeräte mag der Kurzweil dienen. Die Einzelpreise für Heizwendel, Lüfter oder Reflektor samt Chassis liegen in der Summe deutlich über den Preisen schlichter, praktischer Fertiggeräte.
Alles klar, oder noch Fragen dazu?
Entschuldigung, Verbesserung/Ergänzung
Sparen kann man bei gegebener Wärmedämmung nur beim Bezug von Wärme, beim Stromtarif und bei der Geräte-Beschaffung, hier gilt Euro pro kWh Heizleistung.
Einkaufen und wenig Geld ausgeben heißt: wenig einkaufen.
Heizen und wenig Energie verbrauchen bedeutet: wenig heizen.
"Verringern kann man da nur den Heizbedarf, durch Wärmedämmung ...." und Senkung der Raumlufttemperatur.