Heiraten aber die Religion passt nicht?

9 Antworten

Das kann ich sehr gut verstehen, dass sie geschockt ist. An ihrer Stelle würde ich dann aber auch einfach einen Schlusstrich ziehen.

"Du nimmst mich, wie ich bin, oder Du lässt es"

lg, Anna

Im Jesidentum ist es verboten, einen Nicht-Jesiden zu heiraten. Das Verbot gilt für Männer und Frauen. Das Verbot kann ich irgendwo nachvollziehen, auch wenn ich es natürlich schlecht finde. Es gab früher mal viele Jesiden, dann wurden sie massenweise ermordet und verfolgt, zuletzt noch durch den IS. Heute gibt es nur noch eine Millionen Gläubige. Die Verfolgung erfolgte meistens durch Muslime. Wenn die überlebenden Jesiden jetzt noch Muslime heiraten, werden die Kinder vermutlich muslimisch erzogen, heißt das Jesidentum und die Kultur verschwindet weiter und weiter. Ich finde mit dem Hintergrundwissen wird die Intoleranz verständlicher. Eventuell hat deine Freundin eine Chance, wenn sie der Familie verspricht, gemeinsame Kinder im jesidischen Glauben zu erziehen.

DOCH leider! - Bei Yesiden ist das so "Da beißt die Maus keinen Faden ab!" - wie man so schön sagt.

Die Jesiden werden hier v.a. als Opfer von IS bemitleidet und gepampert - sicher auch zu Recht aufgrund ihrer Leidensgeschichte - aber das Jesidentum als Religion ist so rückständig, dass es den Teufel graust!

Sie muss ihn vor die Wahl stellen: Seine Religion oder sie! - Und das schnell! - Sonst verlängert sie nur ihr Leiden!

Schau

Mein bester Freund ist Yezidi, er hat auch eine muslimischen Freundin und der Höhepunkt kommt noch seine Eltern wissen es nicht, aber von seiner Freundin alle wissen es.

Bei den Yezidin gibt es Regeln.

Regel 1

Mittwoch oder Donnerstag nicht duschen!

Kein Salat!

Es gibt 3 Säulen

Mirit

Shex

Pir

Diese dürfen nur untereinander heiraten!!

Du kannst als Yezidin/Yezidi nicht eine andere Religion heiraten.

Und ein Muslim kann nicht konvertieren.

Wenn er sie liebt, aber wirklich über alles würde er alles dafür tun. Mein Kollege riskiert es und ist bereit als "Schande" abzugehen für seine Frau.

Es ist eine Frage des willen.


Schwarzcore  11.06.2022, 03:34

Man kann als Moslem schon konvertieren. Zumindest in der Bundesrepublik wird man als Apostat (meistens) nicht hingerichtet.

Es wäre eine "Schande" seine Liebe nicht zu heiraten. Man findet echte Liebe nicht so oft.

Und schwachsinniger, verstaubter Aberglaube, hinterwäldlerische Barbarei, bronzezeitlicher Hokuspokus sollte einen Menschen nicht daran hindern zu seiner Liebe zu stehen.

Okay, ich kann das leicht sagen. Aber die Religion muss nunmal abgeschafft werden. Und auf der Erde passieren selten große Umbrüche ohne große Opfer.

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Yaverhan  11.06.2022, 03:36
@Schwarzcore

Mit Schande, meine ich dass er dann aus der Religion als Schande hinaus geht. Er tut es, aber dafür erhofft er sich die Zukunft.

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Schwarzcore  11.06.2022, 03:59
@Yaverhan

Das finde ich nicht logisch aber vielleicht hast Du Dich missverständlich ausgedrückt. Man kann sich nicht als "Schande" von einer, als Fantasie erkannten Religion trennen. Höchstens können das Menschen als Schande empfinden. Und wenn jemand z.B. aber ,wie es ja vor allem in muslimischen Vorstellungen der Fall ist(aber auch in anderen Regionen wie dem Hinduismus oder Brahamismus), seine Verwandten oder überhaupt Menschen verstößt oder schlimmeres, ob törichter Phantasmagorien...doch für den Aberglauben entscheidet kann nur als Beispiel dafür dienen den Makel der Religion endlich zu erkennen, begreifen und auszutauschen.

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heikemargret  11.06.2022, 04:43
@Schwarzcore

Es sind einfach die Versuche von Völkern, die seit Jahrhunderten in Verfolgung leben, ohne eigenen Staat, ohne irgendwelchen Schutz für ihre Kultur, ihre Kultur zu bewahren und nicht alles in den Brei der Beliebigkeit einzurühren und sich ihren Verfolgern auszuliefern.

Wer einem Volk seinen Nationalstolz abspricht und es lächerlich macht, sollte das dann auch für das eigene Volk tun, und akzeptieren denselben Weg zu gehen. In eine kulturelle Beliebigkeit, in der sich am Ende die Kraft durchsetzen könnte, die am penetrantesten ihre Doktrin verbreitet.

Das endet dann vielleicht damit, dass auch der letzte Atheist auf dem Marktplatz die Shahada aufsagt, weil er vorher zur Toleranz aufgerufen hat, ohne darüber nachzudenken, dass Identität auch der Verteidigung bedarf, Notfalls gegen private Interessen.

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Schwarzcore  11.06.2022, 15:02
@heikemargret

Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen ,da ich nicht von von Völkern oder Nationen gesprochen habe sondern von Religionen, ich vermute aber Du beziehst Dich auf die Yeziden, daß wäre aber erstmal ein Singular. Hindus, Brahmanen und Moslems haben durchaus eigene Staaten. Auch wenn diese ständig im Konflikt miteinander liegen und es belieben sich gegenseitig umzubringen. Das Beispiel Pakistans sollte genügen, das nur und ausschließlich gegründet wurde um das andauernde morden zwischen Moslems und Hindus zu beenden. Wie man sieht mit eher mäßigen Erfolg.

Ich rufe keineswegs zur Toleranz auf, ganz im Gegenteil bin ich der Meinung man sollte Religion egal welcher Coleur gar nicht tolerieren. Zumindest rigoros vom Staat trennen. Eine Säkularisierung die leider bis heute nicht im Ansatz erreicht ist. Zumindest in diesem unserem Lande nicht, den USA, von sog. muslimischen Ländern sowieso nicht, auch der laizistischen Türkei natürlich nicht.

Nationalstolz ist vielleicht noch etwas anders zu bewerten da sich niemand aussuchen kann wo man geboren wird und es durchaus Unterschiede zwischen den Nationen gibt wie auch zwischen Individueen.

Aber jeder, zumindest in zivilisatorischer weiter entwickelten Ländern, kann sich entscheiden was er glaubt. Hier ist intellektuelle Redlichkeit das maßgebende Kriterium. Das kann man nicht von einem Bauern im schwärzesten Afghanistan erwarten, dem von Kindheit an Furcht vor Allah eingeprügelt wurde. Aber hierzulande durchaus.

Naja, andererseits, da es höchstwahrscheinlich keinen sog. Freien Willen gibt, kann niemand aus seiner Haut, sag ich mal. Das bedeutet aber nicht das man sich nicht ändern kann.

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heikemargret  11.06.2022, 17:42
@Schwarzcore

Wenn Religion ein bestimmender Faktor für kulturelle Identität ist, dann wird ihre *Abschaffung*, wie auch immer du dir diese vorstellst, (in China oder im dritten Reich haben sie da recht totalitäre Konzepte entwickelt) garantiert nicht als Befreiung, sondern als Bevormundung aufgefasst. Wie der einzelne, der sich in einem säkularen Umfeld befindet, das für sich entscheidet, ist etwas anderes.

Wenn man die Juden 70 nach Christus nach der Zerstörung des Tempels dazu gezwungen hätte ihre Religion abzulegen, und das konsequent durchgesetzt hätte, gäbe es halt seit 2000 Jahren keine mehr. Und vermutlich erheblich weniger wissenschaftlichen Fortschritt, immerhin stellen Juden ca. 1/3 aller Nobelpreisträger.

Ähnlich geht es einigen Völkern/Ethnien, die unter dem islamischen Expansionsdruck leiden, halt heutzutage auch. Das ist eine Form von Genozid durch die Hintertür. Ich habe größtes Verständnis für jeden, der sich dem widersetzt. Und sei es durch das Ablehnen einer Heirat. Lies doch einfach mal bei Wikipedia den Artikel Jesidenverfolgung.

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Schwarzcore  11.06.2022, 21:39
@heikemargret

Wikipedia ist nicht gerade meine bevorzugte Informationsquelle, nichts gegen Wikipedia für eine schnelle Stichwortnachfrage unschlagbar und ich möchte es auch nicht missen, aber für eine gründliche Meinungsbildung ziemlich ungeeignet. Das beweist schon alleine das viele Legenden und Märchen aus der Bibel wie historische Tatsachenberichte propagandiert werden(um beim Thema zu bleiben).

Die Religion wird mittel- bis langfristig auch nicht abgeschafft werden sondern löst sich in Übelgefallen auf. Es wird auch allerhöchste Zeit.

Wer kann schon ermessen was die Menschheit nicht schon alles hätte erreichen können wenn die Religion schon längst auf den Abfallhaufen der Geschichte gelandet wäre?? Wenn Christen z.B. nicht 1500 Jahre lang Andersgläubige verfolgt und vernichtet hätte?? Insbesondere Juden. Oder ganze Völker und Zivilisationen ausgerottet hätte?? Im Namen und zum Ruhme Gottes! Wenn die Kirchen nicht absolut alles in ihrer Macht stehende getan hätte um Wissen, Bildung, Fortschritt und nicht zuletzt Humanität zu verhindern und zu blockieren?? Ebenso wie der Islam genauso und noch bis heute es getan hat und besser heute als morgen von der Erde verschwindet. Tatsächlich dürfte es keinen einzigen, je gelebten Menschen geben der mehr Schuld auf sich geladen, für mehr Blutvergießen verantwortlich ist als Mohammed. Aber das ist ein anderes Thema.

Gegen den Totalitarismus der Religionen sind das 3.Reich und der Kommunismus kaum erwähnenswert, bei allen Gräueltaten die dort verbrochen wurden. Und letztendlich waren auch die Juden die im Holocaust so unsagbar und unvorstellbar leiden mussten eine Religonsgemeinschaft, keine Ethnie. Der Holocaust war überhaupt nur durch 2000 Jahre Christentum denkbar.

Du hast "allergrößtes Verständnis" dafür das 2 die sich lieben(obwohl es mit der Liebe dann ohnehin nicht weit hin ist) nicht heiraten ob des Glaubens?? Dafür habe ich wenig Verständnis.

Aber Deine Meinung hat, da Du eine Frau bist, nach der Ansicht jeder größeren Religion und damit der Ansicht Gottes ohnehin keine nennenswerte Relevanz. Tatsächlich dürftest Du sie nichtmals kund geben sondern hast Dich gefälligst schweigend von mir belehren zu lassen! Das ist Dir doch klar, oder??

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Schwarzcore  11.06.2022, 21:52
@Schwarzcore

Ich muß noch ergänzen, die Blödsinnigkeit ist mir vor Empörung erst entgangen, daß jüdische Wissenschaftler nicht aufgrund ihres Glaubens genial waren sondern weil es geniale Menschen waren. Zumal sich die allermeisten Naturwissenschaftler, allen voran Einstein, sich deutlich und unmissverständlich von der Religion distanziert haben.

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Ja, die gibt es. Es ist eher die Regel als die Ausnahme.

Denn von der gläubigen Yeziden-Familie mit einer anderen Religion akzeptiert zu werden, kommt kaum vor.

Sie als Muslima dürfte eigentlich auch keine Beziehung vor der Ehe haben. Auch ihre Familie würden einen Yeziden kaum annehmen, ausser sie sind liberal eingestellt.