Heinrich von Kleist - Themen und Besonderheiten?

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Hier ein Sammelsurium aus dem Internet, es wäre besser, in eine Bibliothek zu gehen und in ein entsprechendes literaturwissenschaftliches Wörterbuch/Lexikon zu schauen: Bedeutendster Dramatiker, Novellist, Anekdoten-Erzähler und Essayist zwischen Klassik und Romantik. Autodidakt. In der Jugend tief beeindruckt vom Geist der Aufklärung (Kant, Rousseau), die aber der leidenschaftlichen Suche nach innerer Sicherheit und Orientierung nicht genügen kann ("Kant-Krise"). In den Werken Spannungsverhältnis zwischen den Forderungen des Ich und der Pflicht, sich ins Allgemeingültige einzufügen: Dichter des sich absolut setzenden Gefühls, das an der Realität scheitert. Die Marionette (Über das Marionettentheater) - nicht wie üblich Symbol des Deterministischen - steht für das nicht durch das Bewusstsein und Reflexion verdorbene Leben im Stande der "paradiesischen" Unschuld. Distanzierte Sprache (namentlich in den erzählenden Texten), die versucht den Inhalt zu beherrschen: streng, von der grammatikalischen Ordnung durchwirkt, gedrängt, klar. Eigentliche Entdeckung Kleists im 20. Jh. (Kafka, Rilke, Expressionismus). Thomas Mann: Er war einer der größten, kühnsten, höchstgreifenden Dichter deutscher Sprache, ein Dramatiker sondergleichen - überhaupt sondergleichen, auch als Prosaist, als Erzähler - völlig einmalig, aus aller Hergebrachtheit und Ordnung fallend, radikal in der Hingabe an seine exzentrischen Stoffe bis zur Tollheit, bis zur Hysterie, allerdings tief unglücklich, mit Ansprüchen an sich selbst, die ihn zermürbten, um das Unmögliche ringend, von psychogenen Krankheiten niedergeworfen alle Augenblicke und zu frühem Tod bestimmt. Das Leben von Kleist war ein ständiges Streben nach beruflicher Vollkommenheit und privatem Glück. Dies hat er jedoch nie erreicht, was auch aus seinen Werken zu erkennen ist. Litherarisch lässt sich Kleist, weder als Klassiker noch als Romatiker und Aufklärer einordnen. Er schrieb sowohl dramatische, wie auch erzählerische und lyrische Werke. Seine Wirkung auf seine Zeitgenossen und späteren Generationen war unterschiedlich. Es gelang ihn zu seiner Zeit nicht einflussreiche Gönner, aus Adel, Militär oder Staatsverwaltung, zu finden. Später wurde teilweise von nationalen Kreisen zu politischer Propaganda genutzt (Filme im 3. Reich). Die Sprache Kleists im Erdeben von Chili Die Kleistsche Sprache in seiner Novelle: „Das Erdbeben in Chili“, ist sehr klar und einfach gehalten, sodass sein Werk leicht verständlich ist. Beim analysieren des Sprachstils von Kleist fällt auf, das er sehr viele verschachtelte und lange Sätze benutzt, die er mithilfe von Einschüben oder Beistrichen in die Länge zieht. Diese langen Sätze sind eines seiner Fingerabdrücke, wodurch sich seine Werke zu erkennen geben. Jedoch betrachten wir nun auch die anderen Stilmittel Kleists, wobei uns auffällt, dass er ebenfalls sehr häufige Wiederholungen des Satzbeginns (Anaphern) verwendet. Diese Anaphern verwendet er hauptsächlich zur Unterstützung seiner Schachtelsätze und benutzt sie im Allgemeinen sehr häufig in seiner Novelle. Stilmittel wie Alliterationen, Nominalbildungen( unübliche Verknüpfung von Wörtern zu einem Wort) und ungewöhnliche Interpunktionen( indirekte Rede), sowie seine teils eigenartigen Formulierungen, erhalten auch nicht seltenen Einzug in seiner Novelle. Als eigenartige Formulierung zähle ich z.B. die Stelle an der er schreibt, das Jeronimo beschloß sich den Tod zu geben (Das Erdbeben in Chili S. 73, Z. 8 ff.), anstatt des herkömmlichen Sprachgebrauchs sich das Leben zu nehmen. Durch solche nicht alltäglichen Ausdrücke und der allgegenwertigen Verstrickung von Wörtern, die so eigentlich nicht benutzt werden, wird sein Werk zwar anders als andere, da er für manche Situationen ein anderes, in diesem Sinne untypisches Prädikat benutzt, jedoch nicht unverständlicher. Ich denke der Kleistsche Sprachgebrauch in seinen Werken zeigt uns, wie man auch durch unpassende Wörter und Verstrickungen untypischer Art, trotzdem verstehen kann worum es geht. Auch die immer wieder auftretenden Anaphern im Kleistschen Sprachgebrauch, finde ich nicht nervig oder anstößig, da sie zum Gesamtbild des Sprachstils Kleists passt. Hier noch ein guter Link zu: Heinrich von Kleist; seine Sprache und sein Stil: http://www.archive.org/details/heinrichvonkleis00mind

Megara 
Fragesteller
 29.06.2011, 19:02

Vielen Dank, hat mir sehr weitergeholfen! :)

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Ulyses  29.06.2011, 22:37

Hier ein Sammelsurium aus dem Internet, es wäre besser, in eine Bibliothek zu gehen

Warum machst du es dann?

Hast du es als Platin-Fragant schon dermaßen nötig? ^^

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