Heimweh nach Umzug (300km)?
Hallo.
Vor über einem Jahr bin ich 300km von meinen Eltern weggezogen, mit meinem Freund zusammen und meine Ausbildung anfangend.
Diese musste ich aber dann wegen gesundheitlichen Gründen abbrechen und habe mir das letzte Jahr einen Kopf darum gemacht, was ich werden will, mich beworben und ab und zu gejobbt, hatte aber aufjedenfall recht viel Zeit. So oft es ging war ich bei meinen Eltern, mal ein Wochenende, mal eine Woche. Teilweise jeden Monat 3 bis 4 Tage. Mein Freund war seltener mit, was aber nicht schlimm war. Wir lieben uns und verstehen uns immernoch gut. Dennoch..
Nächsten Monat fange ich meine Ausbildung an. Wir waren nochmal eine Woche bei meinen Eltern, diesmal war mein Freund mit. Schon von anfang an hatte ich extremes Heimweh, manchmal ging es, manchmal war es so schlimm, das ich heulend Stundenlang da lag. Das hatte sich abgeschwächt, da ich oft Zeit hatte und da sein konnte und mir immer, bei der Abfahrt von meinen Eltern, eingeredet habe, das ich wieder komme und nur die 300km Stadt "besuche" Für ein paar Tage.
Jedoch ist mir bewusst, das ich wahrscheinlich nicht wirklich Zeit haben werde, in der Ausbildung, um so oft da zu sein.
Ich bin auch aus recht guten Gründen weggezogen (verstehe mich mit meiner restlichen Familie nicht gut, viele Leute wohnen da (Dorf) denen ich aus dem weggehen will), aber ich habe einfach eine enorme Bindung zu meiner Mutter. Wir telefonieren auch jeden Tag aber es ist nicht wie früher. Mein Vater ist dazu noch schwer krank und meine Mutter pflegt ihn, da beide recht alt sind ist der Gedanke doch oft da, das etwas passieren könnte und dann bin ich nicht da. Ich habe Angst, das ich nicht lange genug Zeit mit ihnen verbringen kann.
Doch ein Umzug kommt nicht einfach in Frage. Wir haben hier eine Wohnung und drei Katzen, die ich nicht einfach wieder mit zu meiner Mutter nehmen kann, da diese auch drei hat und die Wohnung dafür zu klein ist. Eine eigene Wohnung dort geht schwer, denn bräuchte ich erstmal eine Arbeit, was 300km managing schwer macht. Dann die Umzugskosten für einen Transporter wegen den Möbeln, und die alte Wohnung mit 650 Miete die mein Freund nicht alleine stemmen kann, wo ich auch nicht das Geld dann hätte, diese Miete, eine neue, und einen Transporter zu bezahlen.
Es ist alles ziemlich verzwickt, aber es wird einfach nicht besser und ich weiß nicht, ob ich weiterhin so leben kann. Mein Freund weiß das, aber sagt immer, ich werde mich schon dran gewöhnen und oft genug Zeit für meine Eltern habe ich auch. Ziehe ich aus, würden wir uns wahrscheinlich auch trennen, da er niemals mitziehen würde und nochmal eine Fernbeziehung würde ich nicht wollen.
Jedoch habe ich hier nichts, bis auf meine Katzen, das mich hier hält. Keine Freunde, keine Bekannten.
Was soll ich tun? Ich bin mir total unsicher, was das angeht.
2 Antworten
Du bist unglücklich, und daran sind alle anderen schuld, nur du kannst nichts dafür.
Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass du bei deinen Eltern glücklich wärst - du scheinst immer Gründe zu finden, etwas anderes zu wollen als das, was du gerade tust. Auch die aufgegebene erste Ausbildung und die "Zeit danach"
("... habe mir das letzte Jahr einen Kopf darum gemacht, was ich werden will, mich beworben und ab und zu gejobbt")
sprechen nicht gerade für Durchhaltevermögen und Entschlossenheit.
Hör auf, rumzueiern, setz dir ein festes Ziel und verfolge es.
Du willst zu deinen Eltern? Dann zieh um.
Du brauchst dort einen Job? Bewirb dich bei der Zeitarbeit - da gibt es laaaange Probezeiten mit extrem kurzen Kündigungsfristen, so dass du dir vor Ort in aller Ruhe was besseres suchen kannst, wenn du erst mal da bist. Könnte sogar noch mit einer Ausbildung klappen, wenn du bereit bist, ein paar Monate später einzusteigen.
Deine Möbel? Lässt du bei deinem Freund. Der kann sie verkaufen und dir das Geld schicken, damit du bei deinen Eltern "neu anfangen" kannst. Oder sie dir nachschicken, wenn du dir den Transporter leisten kannst.
Die Katzen? Bleiben (vorerst) bei ihm.
Die hohe Miete für die alte Wohnung? Zieh erst mal bei Mami und Papi ein und unterstütze deinen Freund, bis er in eine kleinere Wohnung umziehen kann. Oder "erlaube" ihm, sich einen Untermieter zu suchen/ eine WG aufzumachen.
Vielleicht musst du aber auch einfach nur lernen, dich von deinen Eltern abzunabeln - sie werden dich immer "brauchen", genau wie du sie, aber manchmal kann man auch aus der Entfernung füreinander da sein.
Ist es wirklich nur Zuneigung, oder spielt da auch ein schlechtes Gewissen mit, wegen der Krankheit deines Vaters? Oder Angst davor, endgültig "erwachsen" zu werden und die volle Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen?
Versteck dich nicht hinter "Ich würde ja, aber..." sondern zwing dich zu einem "Ich werde!". Und dann zieh es durch.
Alles Gute!
Ich hab es jetzt nur zur Hälfte gelesen.
Das hört mit der Zeit auf. Das gehört zum Leben, Abnabelung.
Ansonsten kannst du ja auch nach deiner Ausbildung mal wieder näher zu deinen Eltern ziehen. 300 km sind aber kein Hexenberg, ich wohne genauso weit weg von meinen. Dafür hat man doch ein Telefon und Internet da kann man doch problemlos kommunizieren :)