Hatte die Evangelische oder die Orthodoxe Kirche überhaupt was zu tun mit den Kreuzzügen oder ging dass nur von den Katholischen aus?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Orthodoxen Christen waren die Opfer der Kreuzzüge:

Kreuzzüge gegen Schismatiker
Nach dem vierten Kreuzzug, der mit der Eroberung Konstantinopels endete, ergingen auch Aufrufe zu Kreuzzügen gegen orthodoxe Christen. Zu den Zielen dieser Unternehmungen gehörte die Eroberung der byzantinischen Nachfolgestaaten (Nikäa, Epiros), die seitens der katholischen Christenheit als Bedrohung empfunden wurden. Des Weiteren zogen Kreuzfahrer 1231 und 1239 gegen das ebenfalls orthodoxe Bulgarien ins Feld. Nach der byzantinischen Rückeroberung Konstantinopels 1261 wurde zum Kreuzzug gegen Byzanz aufgerufen (1306/07), um die Vorherrschaft über den Staat wiederzuerlangen.
Kreuzzüge gegen orthodoxe Russen
Neben den im Ostseeraum üblichen Kreuzzügen zum Zweck der  Christianisierung der Pruzzen und der baltischen Länder wurden auch Kreuzzüge gegen die orthodoxen Russen geführt. Heere aus den skandinavischen Ländern kämpften zwischen 1323 und 1351 mehrfach gegen das orthodoxe Nowgorod.
https://www.leben-im-mittelalter.net/geschichte-des-mittelalters/hochmittelalter/die-kreuzzuege/haeretiker-und-schismatiker.html

Opfer waren auch Tausende Juden.

Die Evangelische Kirche konnte nichts damit zu tun haben, da es sie noch gar nicht gegeben hat. Luther wurde mit den berühmten 95 Thesen an der Kirchentüre erst 1518 bekannt.

Das, was im Namen des Christentums geschehen ist, war schrecklich. Vergessen darf man trotzdem nicht, dass es eine Antwort auf die Eroberungsfeldzüge des Islam war. Diese waren weit aus grösser als die Kreuzzüge.

https://www.youtube.com/watch?v=fm6ytiW7Swc

Da es damals die evangelischen Glaubensrichtungen noch nicht gab, können diese selbstverständlich nichts damit zu tun haben.

Bei der orthodoxen Kirche ist die Antwort schwieriger. Das Bzyanthinische Reich mit seiner Hauptstadt sah sich als Bollwerk zum Schutz der Christenheit und bei den schweren Angriffen der Seldschuken baten sie um militärische Hilfe. Statt Hilfe wurde es als Vorwand der Päpste für den 1. Kreuzzug genommen https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Kreuzzug

Spätestens mit dem 4. Kreuzzug wird deutlich, dass es nur um Machterweiterung geht, denn da wurde anstatt gegen die Moslems das Byzantinische Reich zerschlagen und dadurch extrem geschwächt. Dazu ist die Antwort von Bodesurry sehr genau und ausführlich, daher erspare ich mir Einzelheiten dazu.

Woher ich das weiß:Hobby

Protestanten gab es damals noch nicht.

Und die Orthodoxen waren auch nicht begeistert, als Konstantinopel erobert und geplündert wurde:

Die Eroberung von Konstantinopel im April 1204 war Teil des Vierten Kreuzzuges. Die Armeen der Kreuzfahrer eroberten, plünderten und zerstörten Teile der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches

https://de.wikipedia.org/wiki/Eroberung_von_Konstantinopel_(1204)

Die brutalen Plünderungen haben den Graben zwischen Katholiken und Orthodoxe noch mehr verstärkt:

Reports of Crusader looting and brutality scandalised and horrified the Orthodox world; relations between the Catholic and Orthodox churches were catastrophically wounded for many centuries afterwards, and would not be substantially repaired until modern times.

https://en.wikipedia.org/wiki/Sack_of_Constantinople

Ein Grund für die Kreuzzüge war unter anderem, dass der Byzantinische Kaiser den Papst um militärische Hilfe geboten hatte, da sein Reich von den Seldschuken, das waren muslimische Herrscher, überfallen wurde, das Byzantinische Kaiserreich ist orthodox gewesen, dann hat der Papst zum Krieg zur Eroberung des heiligen Landes gegen diese aufgerufen, man muss jedoch beachten, dass es noch viele andere Gründe gab . Der Papst hat sich dadurch eine Wiedervereinigung der Orthodoxen und Katholischen Kirchen erhofft, wurde aber schlussendlich nichts draus. Ausserdem wollte der Byzantinische Kaiser das heilige Land eigentlich nach der katholischen Eroberung an sich reißen, hat aber nicht funktioniert.

Ich würde sagen, dass sie schon dran beteiligt waren, jedoch teis indirekt, sie haben vermutlich schon ihre Grenzen gegen diese verteidigt, an der Eroberung von Jerusalem haben sie aber wahrscheinlich nicht direkt dran teilgenommen, diese aber anders unterstützt.

Die evangelische Kirche hat zu der Zeit noch nicht existiert.

Es gab übrigens auch auf Seiten der Moslems solche Glaubenskriege, die Dschihads genannt wurden.

orthodoxe könnte sein --- evangelische gabs da noch nicht

Aufgerufen hat aber der römisch katholische Papst.

Da die Orthodoxen jedoch dort waren wo das Ziel der Kreuzzüge ist, denke ich die hatten auch was damit zu tun.

Kreuzzugkämpfe 1099 - 1291

Trennung der Orthodoxen von der Katholischen Kirche Jahr 1054 Morgenländisches Schisma.

Protestantische (später erst evangelisch genannt) Kirche "gegründet" 1529

Mit westfälischen Frieden von katholischer akzeptiert 1648

ich kann mir sogar vorstellen wegen der nähe 1054 / 1099, dass wenn die Kreuzzüge gewonnen worden wären die Orthodoxe Kirche wieder mit der römisch katholischen vereint worden wäre und das mit ein Grund für den Start der Kreuzzüge war. Also der Papst dachte die Abtrünnigen (orthodoxen) sind zu schwach. Wenn wir aber dann die Angreifer besiegen, haben wir ganz nebenbei auch die Abtrünnigen besiegt und wieder vereint.

AschenBerg 
Fragesteller
 30.12.2022, 06:20

Kreuzzüge gegen orthodoxe Russen

Neben den im Ostseeraum üblichen Kreuzzügen zum Zweck der Christianisierung der Pruzzen und der baltischen Länder wurden auch Kreuzzüge gegen die orthodoxen Russen geführt. Heere aus den skandinavischen Ländern kämpften zwischen 1323 und 1351 mehrfach gegen das orthodoxe Nowgorod.

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iqKleinerDrache  30.12.2022, 06:21
@AschenBerg

gehört nicht zu den Kreuzzügen ... 1291 waren die letzten Kreuzzugkämpfe mit dem Fall der Festung bei Akkon.

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