Hat eigentlich jede Lokomotive ihre eigene Nummer oder wird nur die Baureihe angegeben?

7 Antworten

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Ja, jede Lok hat ihre eigene Nummer. Die ist in der Regel 6- bzw. 7-stellig

Die ersten 3-4 Ziffern sind immer die Baureihe. Die letzten 3 Ziffern sind die Nummerierung, die von 001 bis 999 gehen kann. Es muss allerdings nicht immer eine 001 geben. Es bleibt dem Hersteller überlassen, mit welcher Nummer er beginnt.

Ein Tfz der Baureihe 101 könnte also 101 236 heißen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn
Hessen001 
Fragesteller
 03.05.2023, 00:28

Das heißt, jetzt mal ganz blöd gefragt, mehr als 999 Loks einer Baureihe kann man dann nicht haben? (Ich hab absolut keine Ahnung, wie viele Loks die Bahn so hat)

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Paejexa  03.05.2023, 07:24
@Hessen001

Im Prinzip ja, aber das Problem sollte sich eigentlich nicht ergeben

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Die Nummern, die meist Vorne und Hinten, oft auch Seitlich an den Loks der DB gut erkennbar sind enthalten zumindest die Baureihe, und Betriebsnummer einer Lok. Dabei geben die ersten 3 Ziffern schon Auskunft über bestimmte Eigenschaften der Lok. Erste Zahl 1: Elektrische Lok Fahrdraht-abhängig, 2: Verbrenner, also Diesellok größerer Leistung Streckenbetrieb, 3: Auch Verbrenner, Rangier-, Verschiebe- und Bedienfahrbetrieb, Fernsteuerbar, 4.Triebwagenzüge elektrisch, Fahrdraht, 5: Triebwagenzüge elektrisch, Akkubetrieb kaum von Bedeutung, 6: Verbrenner-Triebwagenzüge, Zu den antriebslosen Steuerwagen in Triebwagenzügen: 7: Stuerwagen E-Triebzüge, 9: Steuerwagen in Dieseltriebzügen.

Die 2 Zahl der ersten 3er-Gruppe sagt etwas über die vornehmliche Verwendung von E- Loks aus. 0, 1 und 2 sind Personenzugloks die Teils bis 200 Km/h zugelassen sind. Die 4er sind vornehmlich für Güterzugbetrieb gedacht, werden mit V zul. 140 Km/h aber auch im Interregiodienst eingesetzt. Die 5er sind auf schwere Güterzüger spezialisiert. Mir fallen aus dem Stand die BR 150, 151 und 152ein, die alle 6 Achsig sind und mit ca. 120 Tonnen Eigengewicht entsprechend hohe Anfahrzglasten bewältigen können. Die 8er sind aller für mehr als 1 Stromsystem ausgelegt. BR 181, 185 und 189 als Beispiele. Die können mit den am verbreitetsten 15000 Volt ~ mit 16 2/3 Hertz, aber auch mit 20.000 Volt ~ 50 Hertz oder 2000 Volt= umgehen und sind so für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr geeignet, so dass ein Zug ohne zeitraubendem Lokwechsel verschiedene Länder in Europa befahren kann und darf. Die Prüffristen der Loks sind gestaffelt. Da gibt es Bremsprüfintervalle, die mit einigen Monaten recht kurz erscheinen und die HU, die wesentlich umfassender ist, als beim Auto. Während das Auto nur angesehen und beklopft wird, Gelenke werden auch noch bewegt und eine Bremsmessung vorgenommen, wird die Lok größten Teils auseinander gebaut, dann alle Teile intensiv untersucht und ggF. repariert oder ersetzt, um dann die Lok wieder zusammen zu setzen. Die ist dann fast wie fabrikneu. Von den Loks, die in den frühen 1950ern gebaut wurden, sind viele über 50 Jahre alt und haben es auf mehrere Millionen km Laufleistung gebracht. Ab etwa Mitte der 1990er zeichnete sich für die E-Loks ein Technologiewechsel ab. Die bis dahin mit 1 Phasen ~ Strom gebauten Loks bekamen durch die 3 Phasen ~ Strom Technik starke Konkurrenz. Letztere setzt sich bei allen späteren Neubautypen durch. Anfällige Schaltwerke der Altbauloks werden durch teils auch anfällige Elektronische Komponenten ersetzt. Technik halt. Jetzt ist der Feiertags "Roman" wohl lang genug geworden.

Die Lokomotiven haben alle eine eigene Bezeichnung - anfangs waren das noch Namen, aber recht bald bekamen die eine Nummer, die sich aus der Baureihenbezeichnung und einer laufenden Nummer zusammensetzte, seit 1968 wurden die vereinheitlicht (Baureihennummer immer dreistellig) und mit einer Prüfziffer (für den Computer) ergänzt. Seit 2007 wurde die Bezeichung entsprechend einer UIC-Norm auf zwölf Stellen erweitert, die Baureihe und die laufende Nummer sind da aber immer noch enthalten.

Ja, die Loks haben allesamt eigene Betriebsnummern. Das ist so wie die Seriennummern beim Auto. Alle Loks müssen ja beim Bundesbahnministerium registriert sein. Da kriegt dann jede Lok ihre eigene "Verwaltungsnummer".

Außerdem haben die Baureihen ja auch eigene Nummern, wie BR 01, 03, 23, 38,...

Dann kommt noch die Individualnummer hinzu, kombiniert mit der Baureihennummer, wie z.B. 18 201, 01 509, 03 1010 etc.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung