Hass loslassen

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Hass ist ein kaltes und berechnendes Gefühl, das meist auch eine Vernichtungsabsicht hat. Indem man den anderen zerstört, glaubt man, auch das zerstören zu können, was einen verletzt hat und damit wieder heil zu werden.

Das ist ein Irrtum, denn abgesehen von möglichen strafrechtlichen Konsequenzen verschafft eine durchgeführte Rache nur ein sehr kurzes Gefühl von Erleichterung.

Der Schmerz ist nämlich noch immer da. Und damit bin ich beim Kern des Ganzen: Der Weg aus dem Hass ist die Verarbeitung des eigenen Schmerzes. Da dies ebenfalls ein schmerzhafter und mühsamer Prozess sein kann, scheuen wir uns unbewusst oft, ihn zu beschreiten. Stattdessen erfüllt unser Hass die Funktion, jemand anderen für unseren Schmerz verantwortlich zu machen.

Indem wir all die starken Gefühle von Schmerz und Ohnmacht auf einen anderen lenken, den wir als Schuldigen, als Täter, sehen, machen wir uns selbst zum Opfer. Und das schadet uns unterm Strich selbst am meisten.

Es gibt ein viel besseres Gefühl, wenn wir diese Opferrolle loslassen und uns darum bemühen, es uns wieder gut gehen zu lassen - ganz unabhängig von anderen Personen. Das ist es, was uns stark macht - und damit auch den Hass überflüssig.

Ganz prinzipiell helfen manchmal auch Rituale:

Auf ein Stückchen Papier schreiben und verbrennen. Einen Stein ins Wasser werfen und die Hass-Gefühle mit wegwerfen.

Das wichtigste ist aber, dass du wieder deine innere Mitte findest.

geh Boxen. trainieren! gehe joggen. das bringt echt viel!:)

In meiner Selbsthilfegruppe (AA) heißt es, man solle für Menschen beten, die man hasst. Ich habe es probiert, und es geht. Ich liebe sie zwar nicht, aber ich kann sie so lassen wie sie sind, und das beeinträchtigt mich nicht mehr.

Ich glaube mit sich selbst ins Reine kommen hat mir zumindest geholfen:)