Hand aufs Herz, wann habt ihr euch zuletzt so richtig lebendig gefühlt?

6 Antworten

Vorgestern Abend. Es war der letzte Abend eines schönen Städtetrips. Ich hatte fast alle geplanten Programmpunkte abgearbeitet, hatte gut zu Abend gegessen, konnte noch einige sehr schöne Nachtfotos knipsen und habe an einem schönen Ort zwei Cocktails genossen.

Auf dem Rückweg durch die Stadt Richtung Hotel war ich einfach rundrum zufrieden. Dann hörte ich Musik, bin spontan abgebogen und habe einige Minuten einer netten kleinen Party mit irgendeiner Jugendgruppe und einem Straßenmusikanten angesehen. Das war schön.

Ansonsten habe ich solche Momente der inneren Ruhe und des puren Genusses ziemlich regelmäßig beim Sport. Dafür muss mir allerdings zwingend warme Luft um die Nase wehen.

Ohne seine Probleme und Fehler, für die man meint, verantwortlich zu sein, ständig vor dem inneren Auge aufblitzen zu lassen oder seinen Geist mit einer zukünftigen Realität zu beschäftigen, die wahrscheinlich gar nicht eintreten wird.

Was diese Punkte angeht, hat es sich für mich nicht so sehr bewährt, diesen Gedanken entfliehen zu wollen. Sondern eher, zu akzeptieren dass sie eben da sind, und ihnen keine Macht zu geben.

Ja, natürlich habe ich im Leben schon einige Fehler gemacht! Aber hey, zum jeweiligen Zeitpunkt, mit dem jeweils vorhandenen Wissen waren es keine schlechten Entscheidungen. Ich kann eine Entscheidung nicht aufgrund von Wissen beurteilen, das ich damals noch nicht hatte.

Ja, ich weiß nicht, wie es mit mir in Zukunft weitergeht. Ich habe keine Ahnung, was von meinen Wünschen ich jemals erreichen werde. Aber hey, es wird sich ein Weg finden. Und ich bin nicht dumm, ich werde auch weiterhin gute Entscheidungen treffen, anhand dessen was ich jeweils weiß.

Also ja, ich habe solche Gedanken. Aber es sind nur Gedanken, mehr nicht.

Puhh. Am Anfang habe ich deine Frage nicht einmal richtig verstanden.

Aber deine Ausführungen haben mich erschrocken. Über vieles habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Werde ich auch nicht.

Denn solche Gedanken können einen ja verrückt werden lassen. Es tut mir leid, das es in deinem Kopf so zugeht und ich wünsche dir, das du viele dieser Gedanken über Bord werfen kannst.

Was vergangen ist, ist vergangen. Ende im Gelände. Und was vielleicht demnächst passiert? Lassen wir uns überraschen.

Um auf deine Frage einzugehen: Jeden Tag fühle ich so. Sei es das ich entspannt nach Feierabend im Garten liege, oder mit meiner Frau auf einer Bank sitze oder spazieren gehe und wir unseren Arbeitstag Revue passieren lassen.

Sei es, wenn ich einem meiner Hobbys nachgehe oder ich mich mit Freunden treffe.

Oder auch nur auf der Couch liege, meine guten Kopfhörer auf und meine Lieblingsplatten höre.


RedPanther  06.03.2024, 17:01
Über vieles habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Werde ich auch nicht.

Spannend. Ich weiß gerade nicht, ob ich dich an diesem Punkt beneiden oder bemitleiden soll.

Denn ist nicht gerade die Fähigkeit, kreativ nachzudenken, neue Überlegungen anzustellen, Dinge umzuinterpretieren, uns selbst neue Impulse zu geben, im Nachhinein doch noch einen Lerneffekt daraus zu ziehen, genau das was uns Menschen von komplexen Maschinen unterscheidet, die einfach ein Auswertungsprogramm runterrattern?

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Kai42  06.03.2024, 17:32
@RedPanther

Vollkommen korrekt. Das ist spannend und macht Spaß.

Aber über die folgenden Dinge habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Wozu auch? Bringt ja nichts.

mit dem Geist in der Vergangenheit zu verirren. Ohne seine Probleme und Fehler, für die man meint, verantwortlich zu sein, ständig vor dem inneren Auge aufblitzen zu lassen oder seinen Geist mit einer zukünftigen Realität zu beschäftigen, die wahrscheinlich gar nicht eintreten wird.

Und was ist schon ein Fehler? Ein Fehler wäre es doch nur dann, wenn ich eine Situation von damals mit dem Wissen von damals anders bewerten würde. Und ich rede hier nur von wichtigen Dingen.

Ich darf natürlich nicht das Wissen von heute nutzen, um eine Situation von damals zu bewerten.

Genauso wie eine eventuelle Zukunft. Auch darüber zerbreche ich mir selten den Kopf. Dann beschränke ich mich vielleicht im Genuß des Hier und Jetzt.

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Ich hatte ein sehr gutes Wochenende mit angenehmen Sonnenschein und Entspannung pur auf einer Bank in einem großen Park.

Solche Momente finde ich wertvoll, allerdings muß es ja nicht komplett so sein, wie in Deiner Frage. Denn das klingt für mich ja schon nach Meditation, das muß man lange und oft üben und auch dann klappt es nicht immer.


evermore90  06.03.2024, 05:55

Wie verhinderst du das dich jemand angreift während du so entspannt an einem öffentlichem Ort bist? Wie kontrollierst du die Umgebung, damit du dich entspannen kannst?

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kummerfrei  06.03.2024, 05:59
@evermore90

Gar nicht. Ängste sind im Kopf und nicht real. Die gilt es loszulassen. An alle Gefahren zu denken, geht in die falsche Richtung. Wenn was schreckliches passiert, bin ich ohnehin relativ machtlos, was soll ich mich dann mit Katastrophendenken belasten?

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Ich kann mir vorstellen was du meinst. Einfach angekommen zu sein und sich wohn zu fühlen, keine sorgen machen zu müssen und zu wissen jetzt hat man es geschafft. Leider noch nicht aber ich arbeite dort hin.

Beim Sport gestern. Bin richtig an grenzen gegangen.

Aber jetzt tut alles weh