Halluzination in Kindesalter?
Hi, vor über 3 Jahren (mit 9 oder so) hatte ich mal eine Art Halluzination. Ich lag im Bett und es kam von der Tür ein Schatten. Er ist zu mir gegangen und hat sich über mich gebeugt. Dann ist er durch die Wand gegangen. Meine Mutter hat mir letztens erzählt, dass sie in diesem Alter ähnliche „Wahnvorstellungen“ hatte und fast alle aus meiner Klasse mit denen ich gesprochen habe hatten sowas auch. Wenn „Schattenmenschen“ im Spiel waren, dann sahen alle sie nur als Schatten und nie wie einen wirklichen Menschen. Aber es kamen auch eingebildete Wölfe, Bäume und Schwerter bei vor.
Was hat es damit auf sich? Ich habe überlegt, ob es eventuell die Verarbeitung von Ängsten bei Kindern ist. Das komische ist: Alle wirklich ALLE hatten Angst vor dem Eingebildeten. Meine Mutter hat als Kind den oben erwähnten Wolf gesehen und alles zusammengeschrien. Alle hatten Angst, nur ich habe die komische Gestalt einfach nur angeguckt und hatte gar keine Angst.
Weiß jemand was das für Vorstellungen sind? Es trat immer im Alter von 7-10 Jahren auf.
LG
3 Antworten
Solche "Erscheinungen" können auch früher auftreten als mit 7 Jahren.
Bei Kindern ist das Gehirn noch stärker in der Entwicklung als bei Erwachsenen, das betrifft sowohl die materielle Substanz wie auch das Zusammenspiel der Funktionen.
In der Einschlafphase wird das dann besonders deutlich. Die Eindrücke (des Tages) und die stattfindende Wahrnehmung 'vermischen' sich, so kann das Gehirn aus normalen Schatten und (optischen) Wahrnehmungen eine 'Interpretation' liefern, die sich z.B. in solchen Gestalten ausdrückt.
Bei Erwachsenen kann z.B. auch unter dem Einfluss von LSD oder starkem Fieber Ähnliches passieren; es fallen dann die erworbenen 'Filter-Mechanismen' weg.
Aha, danke. Jetzt weiß ich nebenbei auch noch wie LSD wirkt und wie die Fiebererscheinungen auftreten.
Shadow Peoples...
Das ist normal. Vereinfacht gesagt geht bei Kindern auch mal die Phantasie durch.
Ein interessantes Kapitel zu dem Thema gibt es im Buch von Albert Hoffmann über die Entdeckung von LSD. Er beschreibt dort dass er in frühster Kindheit, ganz ohne Drogen ähnliches Sinbeserfahrungen gemacht hat, wie später als er eher zufällig die Wirkung des LSD entdeckte.
Wahrscheinlich weil sich das Gehirn noch entwickelt und ständig neu "verkabelt" wird. Ich bin kein Neurologe aber so würde ich es mit erklären. Ist im Kopf des kleinen Kindes halt noch nicht alles so kalibriert und fest eingestellt wie bei einem Erwachsenen.
Ich habe überlegt, dass es vielleicht die Verarbeitung von Ängsten sein könnte. Was meinst du dazu?
Und nicht vereinfacht gesagt? Das es normal ist habe ich auch schon vermutet, aber wieso passiert das? Und wieso gerade in diesem Alter?