Hättet ihr dem Löwenbaby geholfen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, denn das Gesetz besteht nicht umsonst. Das tote Tier bedeutet Nahrung für andere Tiere, die ebenfalls Junge haben und darauf angewiesen sind.

So ist nun mal das Naturgesetz und der Mensch darf sich da nicht einmischen, wenn man dieses Gleichgewicht nicht auch noch an anderen Orten, wo es noch Intakt nicht, stören will.

Ich habe herausgefunden das die Filmer nichts getan haben um dem Baby zu helfen, oder es zu erlösen.

Das ist die (vom Gesetz teilweise so vorgegebene) Pflicht und zusätzlich der Ehrenkodex jedes guten Tier- und Dokumentarfilmers. Man mischt sich nicht ein und läßt der Natur ihren Lauf. Man ist nur neutraler Beobachter.

Und wenn man wirklich Natur- und Tierlieb ist, dann akzeptiert man das auch, denn das ist der natürliche Kreislauf und jedes Tier das stirbt ist wieder für ein anderes Tier gut und wichtig und sorgt für die Stärkung und damit den Fortbestand der betreffenden Spezies durch Selektion.

  

Leider wird das von den Menschen (um so naturferner sie in Wirklichkeit sind und um so "entrückter und verklärter" sie die Natur sehen) oft nicht verstanden.

Die suchen sich dann selektiv ein Tier das sie "rein gefühlsmäßig süß finden“ und das sie dann bevorzugt schützen wollen, zum Nachteil der anderen Tiere die ihnen offenbar nicht genauso stark am Herzen liegen…

Beispiel:

« Das Löwenbaby ist einer der "Hauptdarsteller" im Tierfilm, dessen Leben verfolge ich gezielt. Das muss natürlich fressen, also ist es irgendwie OK, dass dafür leider auch eine ("arme") Gazelle von der Löwenmama gerissen wird. – Aber wehe, das Löwenbaby wird dann selber tödlich verletzt, gerissen oder gefressen. Das geht ja nicht, da ich das ja zu meinem "bevorzugten Liebling" auserkoren habe… »

So ein Verhalten ist halt eine typische Ausprägung des Bambi-Effekts in dem die "heile Natur" als "gut" dargestellt wird, die Tiere künstlich in "gut und böse" unterteilt werden, bestimmte Tiere (meist nach "Kindchenschema" eingestuft) bevorzugt werden werden etc.

Das hat mit der Entfremdung von der Natur (Natur-Defizit-Syndrom) und dessen normalen Kreisläufen ("leben und sterben", "fressen und gefressen werden" etc.) zu tun.

ZiegemitBock  06.03.2024, 11:20

Sehr schön geschrieben und so wahr! Leider gibt es viel zu viele Tierdokus, die genau diese Haltung unterstützen, indem Geschichten mit Spannungsbogen erzählt werden, in denen Helden kreiert und Schurken ausgemacht werden. Wenn ich im Off schon sowas wie "Glück gehabt!" höre, wenn ein Tier einem Beutegreifer entkommen ist...

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Lebegern  06.03.2024, 11:34

👍🏻👍🏻👍🏻

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Das ist nun einmal Teil der Natur und es geschieht tagtäglich. Die Wildnis ist keine romantische Idylle, sondern ein harter Überlebenskampf. 60 % der Löwenjungen sterben noch im ersten Lebensjahr und nur rund 12 bis 20 % erreichen das Erwachsenenalter.

Aufgabe von Dokumentarfilmern ist es, das Geschehen zu dokumentieren. Sie sollen stille Beobachter sein und sich nicht einmischen. Das fällt manchmal schwer, aber im Allgemeinen halten sich die Filmemacher an dieses Gebot. Das mag grausam erscheinen, aber das ist eben der Lauf der Natur. Ein totes Löwenbaby ist für ein anderes Tier, z. B. einen Geier oder einen Schakal, eine lebensrettende Mahlzeit und wenn man hier eingreift, wirkt sich das unweigerlich auf die anderen Tiere aus.

Und nebenbei: bei einem gebrochenen Rücken kann auch der beste Tierarzt der Welt nichts mehr retten. Ein querschnittgelähmter Löwe ist nicht überlebensfähig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
laurastern2907 
Fragesteller
 06.03.2024, 17:20

Dann hätte man das kleine wenigstens erschießen können.

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Darwinist  06.03.2024, 23:24
@laurastern2907

Löwen stehen unter Artenschutz. Die darf man nicht einfach erschießen, denn das wäre Wilderei.

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laurastern2907 
Fragesteller
 07.03.2024, 02:14
@Darwinist

In dem Fall, hätte es aber die Leiden des Löwenbabys verkürzt, es wäre durchaus sinnvoll gewesen.

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Prinzessle  07.03.2024, 03:10
@laurastern2907

Ich danke dir für den Stern...er möge auch für dich stets hell leuchten...Buchtipp für dich, denn ich denke, es könnte dir gefallen ist...

Das Huhn das vom fliegen träumte von Sun-Mi-Hwang...es ist traurig, bitter, aber doch voller Schönheit, Hingabe, Aufgabe, nur das Ende...es ist so, wie mit dem Löwenbaby...sie übergibt sich der Natur.

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Darwinist  07.03.2024, 09:20
@laurastern2907
In dem Fall, hätte es aber die Leiden des Löwenbabys verkürzt, es wäre durchaus sinnvoll gewesen.

Und doch ist es verboten. Wenn du hierzulande ein verletztes Reh findest (weil es z. B. angefahren wurde), darfst du es auch nicht töten, auch dann nicht, wenn du damit sein Leiden verkürzen willst. Das darf nur der Jagdberechtigte, ein Tierarzt oder ein Polizist.

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Stimmt nicht so ganz. Überall auf der Welt ob in Kanada oder Arktis oder Australien werden auch viele Dokus gedreht und Menschen dürfen sich grundsätzlich nicht in das leben in der Wildnis einmischen. Sonst würden sie in die Natur eingreifen und das Gleichgewicht von Flora und Fauna stören. Das wurde schon vor Jahren verboten. Es spielt hierbei leider keine Rolle wie alt das Tier ist und was es für ein Tier ist. Wenn ein Baby verstossen wird und es alleine keine chance hat dann kommt ein anderes Tier um es zu fressen. So ist halt die Natur.

Von Experte Waldmensch70 bestätigt

Man hätte nicht helfen können wenn der Rücken gebrochen ist. Das junge hätte nicht überleben können. Tatsächlich erreichen in der Wildnis nicht mal die Hälfte aller Jungen ihren ersten Geburtstag. Sie werden von fremden Löwen anderen raubtieren, Büffeln getötet oder verhungern auch.

Selbst wenn einer geholfen hätte, müsste der Löwen mit Behinderung den Rest des Lebens in Gefangenschaft verbringen. Auch nicht Sinn der Sache. In der Natur keine Chance. Da ist kein Platz für verletzte und schwache.

laurastern2907 
Fragesteller
 06.03.2024, 15:49

Aber erschießen oder es anders umbringen tat da keiner.

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