Hält das Autofahren einem Vergleich mit einem 49-€-Monatsticket stand?

5 Antworten

Kommt darauf an, wo man wohnt, wo man Arbeitet und was man Arbeitet.

Die normalen Dienste sind bei mir entweder von 5 bis 14 Uhr, 13 bis 22 Uhr oder 21 bis 6 Uhr. Doppelschichten in der Pflege sind mehrmals die Woche normal.

Ich wohne auf dem Land und arbeite in der Stadt. Zwischen 8 und 19 Uhr fährt alle 2 Stunden. Zwischen 19 und 8 Uhr fahren ganze 2 Züge.
Zusätzlich zu günstigeren Preisen im ÖPNV (und 49 Euro im Monat ist nicht günstig) sollte es gerade auf dem Land alle halbe Stunde eine Verbindung der ÖPNV in jede Stadt geben, die im Umkreis von 40 bis 50 km liegt. Und für die Dörfer im gleichen Umkreis sollte es eine Art „Stadtbusse“ geben, die alle 10 bis 15 Minuten fahren. Und zwar immer unabhängig von der Uhrzeit.

Das wären Gründe für mich, zumindest beim Arbeitsweg und für Freizeitaktivitäten auf die Öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

Einkäufe für das tägliche Leben (also der Großeinkauf alle 14 Tage) würde ich trotzdem mit dem Auto machen

Das kommt ganz darauf an, wo man wohnt.

Möchte meine Schwester mit dem ÖPNV zu ihrer Arbeit, müsste sie um pünktlich um 9 dort zu sein am Vortag um 18 Uhr den letzten Bus aus ihrem Dorf nehmen und würde dann für 11 Stunden am nächsten Bahnhof stranden, wo sie dann um 6 Uhr des Folgetages den einen Bus morgens in den Ort wo sie arbeitet nehmen kann, der nächste der fährt wäre schon zu spät für sie. Ein wenig übertrieben, oder?

Doch eine andere Verbindung gibt es nicht, also nimmt man das Auto.

Wenn ich zu meinen Eltern möchte, komme ich da nur Samstags hin. Denn nach Feierabend freitags hier los in der Stadt wo ich arbeite, ist da schon längst der letzte Bus des Tages weg, wenn ich 20 Uhr am dortigen Bahnhof ankomme. Also nehme ich einen der 2 Busse am Samstag oder lasse mich... tada... mit dem Auto dort abholen. Denn: Wehe der Zug hat mal mehr als 5 Minuten Verspätung, dann ist der Bus weg. Sontags gibt es genau einen einzigen Bus von denen Richtung Bahnhof und den auch erst seit Dezember ganz neu zum Fahrplanwechsel.

Würde da jemand Schichtdienst arbeiten, gäbe es je nach Uhrzeit ggf. genau null Verbindungen zur oder von der Arbeit.

Und sebst wenn man Glück hat und die Zeiten passen genau zur Arbeitszeit, man hat keien Verspätungen und alles fährt: Wie kommen dann die Lebensmittel oder Getränke nach Hause? Denn eine Bushaltestelle nahe des Supermarktes gibt es vielleicht noch, aber wenn sie im Heimatdort dann 1km vom Haus entfernt ist, wird das schnell ungemütlich. Gerade als Renter oder wenn man noch Kinder dabei hat.

Was ich mit den Beispielen sagen will:

Solange es nicht flächendeckend sinnvoll nutzbaren Nahverkehr gibt, bleibt die Diskussion und der Vergleich. Und man bräuchte nicht nur mehr Busse, auch mehr Haltestellen auf dem Land für kürzere Wege.

Denn erst, wenn ein Auto wirklich nur noch ein freiwilliger Luxus ist, wird das hinfällig.

Für mich ist klar, mich freut das 49€ Ticket. Denn mein aktuelles Monatsticket nur für den heimischen Verkehrsverbund ist schon teurer und ich kann dann überall anders komplett gratis fahren. Zudem wohne ich zentral in der Stadt und komme überall gut ohne Auto hin. Aber so gut angebunden ist eben nicht jeder und zentraler Wohnraum teuer.

Kommt eben darauf an wie viel und wohin man fahren muss. Wessen Arbeitsweg kurz ist und innerhalb des Stadtverkehrs liegt zahlt unter Umständen mit dem Ticket drauf.

Für mich würde sich das definitiv lohnen, da Lebensmittelmärkte fußläufig erreichbar sind und ich mit dem Zug problemlos zur Arbeit komme. Daher fahre ich auch jetzt schon sehr viel Zug. Lediglich Samstag und Sonntag komme ich nicht von/zur Arbeit, weil früh morgens noch nichts in meine Richtung fährt.

Andere dagegen können den Nahverkehr nicht so nutzen, die sind froh wenn überhaupt mal etwas fährt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn

Je nach dem wo du wohnst bzw wo du arbeitest und wann du zum ÖPNV wechseln würdest. Ich komme z.B. da ich ebend selber den Bus fahre eher schlecht entweder morgens oder abends zum oder vom Hof. Zudem fährt an unserem Betriebshof zwar ein Bus vorbei, und auch mit Haltestelle, aber das wäre so ein großer Umweg und der Betriebshof ist im Nachbardorf. Und da ich noch ein Nebenjob habe und der Betriebshof aufm Dorf und der Nebenjob in der Innenstadt ist bin ich aufs Auto angewiesen. Ich kann zwar so oder so Kostenlos mit Bus und Bahn fahren, getan hab ich's aber noch nie. Und ich werde wahrscheinlich auch kein Interesse am 49€ Ticket haben. Ich fahre gerne mit dem Auto

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr