habt ihr vor euer auto demnächst abzugeben wegen Klima?

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Für mich trifft das diesen Herbst zu, ich fahre einfach zu wenig, letztes Jahr waren es nur 3400 Kilometer. Zusätzlich muss ich zu diesem Zeitpunkt zur ärztlichen Kontrolle - in der Schweiz ab 75 alle 2 Jahre - und das Auto zur technischen Kontrolle beim Strassenverkehrsamt.

Giovanni47  26.04.2024, 22:29

Vielen herzlichen Dank für das Sternchen.

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Muss man schauen. Wir erwarten gerade Nachwuchs und sind aufgrund bestimmter regelmäßiger Strecken ein bisschen aufs Auto angewiesen. Zum Pendeln, Einkaufen und für Hobbys sind aber bei uns Fahrrad, Öffis und Fahrgemeinschaften das Mittel der Wahl. Fahrgemeinschaft deshalb, weil wenn ich mein Auto mit vier Leuten besetze, dann kostet das im Hinblick auf die Treibhausgassteuer weniger als eine Fernreise mit dem Zug (Zug: ca. 36 g CO2 / Personen-km vs. Auto: ca. 140 g CO2 / km, 140 g / 4 = 35 g).

Die drei Euro pro Liter kommen auch deshalb zustande, weil die fossilen Energieträger weltweit knapper werden. Die wachsen ja nicht nach und wir holen sie weiter fleißig aus dem Boden. Experten erwarten, dass die Fördermengen in den nächsten paar Jahren zurückgehen werden, weil es einfach nicht möglich ist, noch mehr aus dem Boden zu holen. Da aber trotzdem weiter fleißig Öl, Gas und Kohle verheizt wird (Kraftwerke, Gebäudeheizungen, Verkehr) und da kein Nachfragerückgang in Sicht ist, werden die Marktpreise steigen. Diese sogenannte "Oil Peak Theory" wurde schon 1956 vorhergesagt und hat sich für viele einzelne Lagerstätten bereits bewahrheitet. Dahingegen wird ein CO2-Preis von bspw. 65 € pro Tonne, wie es ab 2026 geplant ist, mit 6,5 Cent pro kg zu Buche schlagen. Da ein Liter Benzin zu etwa 2,4 kg CO2 verbrennt, wird der Liter rein durch die CO2-Steuer also 16 Cent teurer. Eine Verteuerung von derzeit 1,92 € auf 3 € kann also durch die CO2-Steuer alleine nicht erklärt werden.

Sollte der Preis auf 3 €steigen, wird man eben weniger mit dem Auto fahren müssen oder sich über kurz oder lang Gedanken über alternative Antriebe machen. Letztere sind ja schon seit Jahren nicht minder alltagstauglich als konventionelle Verbrennerfahrzeuge. Man hat zwar höhere Investitionskosten, aber diese amortisieren sich mit steigendem Spritpreis immer schneller.

E-Auto fällt flach, weil. 1. zu teuer und 2. keine Lademöglichkeit zu Hause. Öffis fallen flach, weil zu viel verlorene Zeit wegen Umsteigen und erst mal muss ich überhaupt zum Bahnhof kommen. Einkaufen ohne Auto ist hier nicht und meine Hobbies erfordern ebenfalls ein Auto.

Wenn mein Benziner mal alt und abgeranzt ist, wird neu kalkuliert. Vielleicht ist dann einiges anders. Bis dahin gehen aber noch einige Jahre ins Land. Und so lange die größten Nationen der Erde dieselbe langsam aber sicher schrotten, habe ich im kleinen Deutschland bestimmt kein schlechtes Gewissen, einen Kleinwagen als Benziner zu fahren.

Ich wohne in einem Kaff wo nicht mal ein Tante Emma Laden ist.

Der nächste ist 20min mit dem Auto entfernt. Wie soll ich das mit dem Fahrrad machen? Umziehen ist nicht bei den Mietpreisen.

Und die Arbeit? Auch meine Arbeit ist nicht dort. Im Kaff ist nichts wirklich mit mal einfach Bewerben.

Es ist einfach wenn man die Wahl hat, aber ich habe sie nicht. Ein eAuto ist kostentechnisch auch nicht drin. Höchstens ein eBike, aber damit im tiefen Winter auf Straßen ohne Winterdienst mit Eis fahren. Wie soll man das machen?

Bevor du fragst. Öffis exestieren da nicht.

Wenn die ganzen Politiker mit dem Lastenfahrrad herumfahren, mach ich auch mit.

Eigentlich sollten hauptsächlich die Grünen damit anfangen als gutes Beispiel voran.