Haben Lehrer ohne Konfession Nachteile bei Einstellungen?
Ich möchte auf Lehramt studieren.
Nun mein Problem: Ich bin (noch) in der evangelischen Kirche, bin aber Atheist und möchte auf jeden Fall aus Gewissensgründen austreten, da es sich heuchlerisch anfühlt, als eigentlich Nichtchrist in der Kirche zu sein.
Meine Mutter meint aber, dass ich mir das wirklich überlegen soll, gerade, wenn ich auf Lehramt studieren möchte. Weil der Schulleiter das womöglich voraussetzt.
Ich aber bin der Meinung, dass das auf einer staatlichen Schule ziemlich egal ist, was man glaubt und (eigentlich) keinen Einfluss auf die Einstellungschancen haben sollte. Es wäre ja im Prinzip Diskriminierung.
Was aber sagt ihr? Kann ich ruhig austreten?
12 Antworten
Meiner Meinung nach ist das eine Frage, die eine staatliche Schule bei der Einstellung gar nicht stellen wird und meines Wissen auch gar nicht stellen darf - und auf solche "verbotenen Fragen" braucht man (so die geltende Rechtsprechung) auch nicht zu antworten bzw. darf lügen ;-). (So z. B. auch Frauen bei der Frage, ob sie schwanger sind.)
Anders sieht es aus bei Schulen in kirchlicher Trägerschaft, die setzten i. d. R. die Zugehörigkeit zur "passenden" Konfession voraus und dürfen das dann auch abfragen - aber angesichts des Problems, Lehrstellen passend zu besetzten ("Lehrermangel"), ist das inzwischen auch nicht mehr immer der Fall.
Nur wenn du Religionslehrer werden möchtest. Ich hab viele Kollegen die Atheisten sind. Das interessiert eigentlich niemanden.
Früher war es auch bei Schulen mit kirchlichen Trägern fast unmöglich, das bessert sich aber auch langsam
Keine Ahnung warum das so ist. Katholische Religionslehrer sind ja auch irgendwie mit der Kirche verbunden und bekommen ihren Lehrplan nicht nur vom KM. Unvoreingenommenheit kann man bei solchen Themen auch eher im Ethikunterricht erwarten und nicht im Religionsunterricht.
MMn hat der Religionsunterricht sowieso nichts als Pflichtfach in der Schule zu suchen.
Religions-Unterricht ist OFFENE Werbung für die Kirche ! Furchtbar !
pk, 42 Jahre lang Lehrer gewesen (nein, nicht für Religion !)
Und um wieviel weniger heuchlerisch wäre es dann ob eines Jobs in der Kirche zu bleiben?
Entweder oder!
Ansonsten wieviele Schulleiter könnte es wohl geben, die sich daran stören könnten? Die dürften wenn im Promillebereich liegen.
Also folge Deinem Gewissen, denn ein ehrlicher Lehrer ist besser als ein verlogener, heuchlerischer Lehrer.
Du bist vierzehn, meinst du nicht, das es zu früh ist, auf Lehramt zu studieren?
Heuchlerisch ist es, wenn man nicht (mehr) glaubt, aber erst dann austritt, wenn das Geld fließt.
Du bewirbst dich an einer Uni = bist volljährig, also tritt aus.
Nur das ist konsequent.
Warum sollten Religionslehrer keine Atheisten sein? Dann könnten sie doch viel besser unvoreingenommen die verschiedenen Religionen lehren, ohne die Kinder in eine bestimmte Richtung zu drängen oder sogar zu missionieren - was in der Praxis leider viel zu oft der Fall ist.