Haben Aliens die Pyramiden in Ägypten gebaut?

12 Antworten

Man sollte Menschen auch etwas zutrauen.

Vielleicht sagen Leute in ein paar tausend Jahren auch: "die Leute aus dem Jahr 2000 n.Chr. haben Computer bestimmt von Aliens bekommen". Das wäre dann aber auch falsch.

Ja, ganz richtig, die Pyramiden haben was mit Geometrie und Mathematik zu tun.

Übrigens wußten die Menschen damals auch schon, dass die Welt rund ist und haben den Umfang der Erde erstaunlich genau berechnet. Dieses Wissen ist bei einigen selbst tausende Jahre später noch nicht angekommen.

Aliens sind zur Erklärung nicht nötig.

Ja, eindeutig. Das sieht man ja im Film "Alien vs. Predator".

JTKirk2000  29.07.2021, 13:00

Echt? Wäre mir neu, dass in dem Film gezeigt wurde, dass Aliens die Pyramiden gebaut hätten. Eigentlich wird in dem Film doch nur gezeigt, dass die Pyramiden einen gemeinsamen Ursprung haben, aber nicht dass dieser gemeinsame Ursprung Aliens gewesen wären.

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ranger1111  29.07.2021, 13:04
@JTKirk2000

Genauer genommen haben die Predators den Menschen gezeigt, wie man sie baut.

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Warum sollten es Aliens gewesen sein? Weil Erich von Däniken und Brien Foerster es gerne so hätten? Die haben nicht den geringsten Beweis. Alle auch von anderen Personen untersuchten Indizien die sie anführen, kann man mindestens genauso gut auch anders erklären. In Teilen sind ihre Geschichten frei erfunden, die Beweise die sie anführen standen nie anderen Forschern zur Untersuchung zur Verfügung, falls sie überhaupt existiert haben.

Ihre Theorien basieren auf der Annahme, dass Menschen nicht selbst in der Lage seien, solche Großprojekte zu stemmen. Im Prinzip ist das eine längst überholte Herangehensweise. In früherer Zeit hat man alles das man sich nicht erklären konnte, Göttern zugeschrieben. Diese Herren nennen ihre Götter Aliens, aber das gedankliche Modell dahinter ist unverändert.

Ein paar Dinge dürfen als Fakt angenommen werden:

  1. Nicht eine einziges der vorhandenen Bauwerke ist unmöglich. Nichts davon steht im Widerspruch zur Physik. Ihre Herstellung ist zweifelsfrei mit menschlichen Mitteln möglich, wenn auch teilweise nur mit wirklich gewaltigem Aufwand.
  2. Die Existenz einer vergessenen, globalen Hochkultur in der Zeit vor Beginn der Geschichtsschreibung, wie sie von Autoren wie Graham Hancock propagiert wird (seine Geschichte ist immerhin ohne Aliens), ist durch die Biologie widerlegt. Die jüngere Geschichte beweist, dass interkontinentale Reisen immer mit der absichtlichen und unabsichtlichen Verschleppung fremder Pflanzen- und Tierarten einhergingen. Biologen kennen aber keine einzige Tier- oder Pflanzenart, die in der Zeit vor den von Kolumbus begonnenen Entdeckerfahrten auf einem anderen Kontinent aufgetaucht ist, den sie unter keinen Umständen ohne menschliche Hilfe erreicht haben kann.
  3. Wir wissen vieles über die Früh- und Vorgeschichte bis hin zur Antike nicht, weil die verlässlichen Quellen große Lücken haben und durch logische Schlüsse und nur bedingt verlässliche Quellen zu einem Gesamtbild ergänzt werden. Ein erheblicher Teil der Geschichtsschreibung ist deswegen nicht bewiesen, sondern nur eine durch Indizienreihen begründete Theorie. Der größte Verlust der Menschheitsgeschichte ist nicht Atlantis, sondern die verlorenen Bibliotheken von Kartago und Alexandria.
  4. Der Istzustand historischer Stätten ist praktisch nie der Ursprungszustand. Sehr viele dieser Anlagen wurden über viele Generationen hinweg genutzt und vielfach umgebaut. Dabei wurde oft nicht einfach nur dazu oder oben drauf gebaut, sondern auch alte Bauwerke abgerissen und ersetzt. Das macht die Interpretation der Funde sehr schwierig.
  5. Die Abwesenheit von Werkzeugen in den Ausgrabungen widerlegt nicht die Abwesenheit von Werkzeugen auf der Baustelle. Heutige Handwerker nehmen ihre Werkzeuge ja auch wieder mit, wenn sie fertig sind. Da sich Holz im Boden schlecht erhält, muss man davon ausgehen, dass fast alle Holzwerkzeuge nicht mehr vorhanden sind. Weiterhin muss man davon ausgehen, dass damals ein Großteil der Werkzeuge ganz oder teilweise aus Holz bestand, wodurch nur ein bruchtteil aller Werkzeuge erhalten geblieben ist und sehr viele erhaltene Bruchstücke nicht mehr richtig zugeordnet werden können.

Es ist viel unklar in Bezug auf antike Megalithbauten, die Pyramiden und etliche andere historische Orte. Die Erbauer und die Bauzeit vieler dieser Bauten sind nicht zweifelsfrei nachweisbar. Die zum Bau verwendeten Techniken sind nur teilweise bekannt. Fast alles was wir darüber (zu) wissen (glauben) basiert nicht auf echten Primärquellen. Es gibt kaum Texte, in denen drin steht: "Ich bin der Grmpfl und ich habe dieses Bauwerk im Jahre Drölf errichtet." Es besteht letztlich keine andere Wahl, als sich der Wahrheit anzunähern, indem man sich alle Funde sehr genau ansieht, ohne gedankliche Grenzen daran arbeitet, all diese Funde so zu Theorien zu vereinigen, dass sie sich nicht mehr widersprechen und jede Theorie mit Hilfe unbestechlicher Naturgesetze zu überprüfen. So bleiben nur wenige mögliche Erklärungswege übrig.

Aliens waren es nicht. Die Große Pyramide war mit fast völliger Sicherheit auch kein Kraftwerk. Die reflexartige Standarderklärung von Ägyptologen, wonach es alles nur Gräber und Tempel waren und ausnahmslos alle unpassenden oder seltsamen Details mit Planänderungen und Baufehlern erklärt werden, ist auch eine ziemlich einseitige Sichtweise. Bauwerke praktisch rückwärts zu erklären, indem man alles das man sieht mit Schriftquellen unter einen Hut bringen will, ist auch nicht optimal. Niemand weiß wie viel Wahrheit in den Schriftquellen ist.

Es nicht völlig ausgeschlossen, dass die Pyramiden ursprünglich eine andere Funktion hatten und erst später als Gräber genutzt wurden. Die heute zu sehenden Pyramiden und Tempel in Gizeh und auch die Sphinx wurden mehrfach umgebaut, renoviert und erweitert, den ursprünglichen, ersten Bauzustand kennt niemand. Es sind noch lange nicht alle unterirdischen Bauwerke ausgegraben und noch lange nicht alle Hinweise auf weitere Hohlräume in den Pyramiden überprüft. Alle Pläne, die davon bisher erstellt wurden, sind sowohl unvollständig, als auch in Teilen spekulativ.

Ein Kuriosum in Ägypten ist, dass Fundstücke aus Frühdynastischer Zeit und der Zeit unmittelbar vor den ersten Herrscherdynastien dadurch auffallen, dass zu dieser Zeit aus besonders hartem Gestein Gegenstände mit besonders hoher Oberflächengüte hergestellt wurden. Von da an wurde die handwerkliche Qualität allmählich schlechter, als sei entweder das Wissen verloren gegangen, oder der Qualitätsanspruch.

Und nochmal Werkzeuge: Die Handwerkzeuge der Ägypter sind recht gut durch zeitgenössische Zeichnungen überliefert. Es handelt sich NICHT nur um Hammer und Meißel. Erhaltene Originalwerkzeuge fehlen weitgehend. Großwerkzeuge und Maschinen fehlen fast völlig. Das ist verwunderlich, gerade vor dem Hintergrund, dass die Ägypter ihre Handwerkzeuge gern in Wandmalereien verewigt haben. Trotzdem hatten sie sehr wahrscheinlich Großwerkzeuge und Maschinen ähnlich denen, die auch die Griechen und Römer hatten. Da ein Großteil davon aus Holz und Seilen bestand, ist von diesen Großwerkzeugen und Maschinen aber schon aus römischer Zeit nicht viel übrig. Mehr als doppelt so alte ägyptische Werkzeuge und Maschinen müssen zwangsläufig dem Lauf der Zeit zum Opfer gefallen sein.

  1. Es waren keine Sklaven, sondern freie Arbeiter, die gut verpflegt wurden.
  2. Pyramiden sind nicht aus dem "Nichts" entstanden. Man kann eine jahrhunderte lange Entwicklung verfolgen von den ersten überbauten Bodengräber, die immer größer wurden, über Stufenpyramiden bis hin zu den heute bekannten großen Pyramiden.
JTKirk2000  29.07.2021, 12:59

Die Knickpyramide nicht zu vergessen, durch die man erst den optimalen Böschungswinkel fand.

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Wildhawk  29.07.2021, 16:28
@JTKirk2000

Hatte ich nicht vergessen, sondern nur übersprungen, aber danke für die Ergänzung.

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