Guter Freund wird von Frau betrogen?
Hallo!
Ein guter Freund von mir wird von seiner Frau seit längerer Zeit betrogen. Er ist ein ganz lieber Typ und tut mir einfach nur leid in der Situation, auch weil es drei Kinder gibt - zwei davon sind gerade erwachsen, eines wird demnächst 18.
Die wohnen noch alle zusammen, aber leiden mehr oder weniger vor sich hin und die Frau geht eben ihre eigenen Wege mit irgendeinem Liebhaber - Kurzfassung: Sie ist 50 geworden, hält sich noch für jung und hübsch und cool und hat an der Tanke irgendwo einen kennen gelernt, der 20 Jahre jünger ist und zu meinem Bekanntenkreis gehört - wo ich das auch alles erfahren habe, nachdem es vorher diverse Gerüchte gab. Eine ganz eklige, schmerzhafte Sache.
Ausziehen will sie nicht, weil sie ohne ihn mittellos wäre (hat nie gearbeitet nach der Geburt der Kinder), aber eine Trennung von diesem "Lover" kommt auch nicht in Frage. Die Kinder leiden, mein Kumpel noch mehr.
Wie soll man sich da verhalten? Ich bin da ja öfters - und bei mir (29) wollte diese Frau im letzten Jahr auch schon "landen", ich habe aber abgeblockt, zumal ich selbst eine Freundin habe und solche linken Touren einfach nicht abkann und ihr Mann ein echter Freund ist.. einer von der Sorte, wie es nicht viele andere gibt. Er weiß auch, dass sie bei mir landen wollte und ich ablehnte, was er mir wohl hoch anrechnet.
Der Betrogene ist ein sehr guter und langjähriger Freund von mir, der mir einfach nur leid tut und mit dem ich oft zusammen bin. Er spricht darüber nicht besonders und geht seiner Frau nach Möglichkeit aus dem Weg, aber er liebt sie immer noch und sieht das alles nicht so "ernst", wie dass es wirklich ist. Kann man da als Kumpel/als Freund irgendwie helfen oder einfach nur da sein? Will mich nicht in irgendwas einmischen (daher bitte auch keine zynischen "misch dich nicht ein" Kommentare!!), aber ich wüsste gern, wie ich meinem Freund irgendwie beistehen kann oder ihm zeigen kann ... wir sind echte Freunde und füreinander da.
9 Antworten
Eine ganz schwierige Frage und es klingt bescheuert, aber auch wenn Ihr sehr gute Freunde seid, die Gefahr ist groß, dass er sich nicht helfen lassen möchte. Ganz wichtig ist, dass die Kinder schon aus dem Gröbsten raus sind, weil das Jüngste auch bald 18 Jahre wird.
Mittlerweile ist es ja fast schon so, dass es der Normalfall ist, dass Beziehungen auseinander gehen und meistens gibt es hier zwei Schuldige. Wahrscheinlich hat Dein Freund auch Fehler gemacht, welche Du nicht kennst, aber das spielt hier jetzt keine Rolle. Offensichtlich hat er immer noch Hoffnung, dass seine Frau irgendwann reumütig zurück kommt, aber die Beziehung wird garantiert nicht mehr so sein, wie sie zur besten Zeit mal war. Aus dem Grund wäre es für Deinen Freund natürlich das Beste, wenn er einen Schlussstrich ziehen könnte und seine Frau muss dann sehen, wie sie klar kommt.
Du wirst lachen (oder doch eher nicht), auch ein sehr guter Bekannter von mir ist in einer ähnlichen Situation, auch wenn hier keine dritte Person im Spiel ist. Er wurde von seiner Frau grundlos aus dem Haus geworfen und wegen haltlosen Dingen beschuldigt, obwohl er völlig unschuldig war. (Er ist mit 1000%iger Sicherheit nicht fremd gegangen). Er stand von einer Minute zur anderen auf der Straße und musste sich zunächst eine Notunterkunft suchen. Mittlerweile hat er wieder eine eigene Bleibe, unterstützt seine Frau (die selbst gutes Geld verdient) finanziell und hofft immer noch, dass er wieder zurück "darf"...
Keiner seiner Freunde hat es bisher geschafft ihn davon zu überzeugen, dass die Ehe letztendlich gescheitert ist...
Du solltest auf jeden Fall zu Deinem Freund sagen, dass Du immer für ihn da bist und vielleicht auch hin und wieder was mit ihm unternehmen...
Es reicht, wenn du jetzt zu deinem Freund sagst, dass du für ihn da bist. Weiteres Einmischen in diese ganze Sache...das würde ich nicht machen. Wenn er dich speziell nach deiner Meinung fragt zu einer Situation kannst du antworten. Aber das sollte dann schon alles sein. Sowas kränkt jeden Menschen, ob Frau oder Mann und man muss da wirklich die Zeit arbeiten lassen und abwarten wie sich alles entwickelt.
OK, wenn er dich etwas fragt antwortest du wahrheitsgemäß. Aber es sollte jetzt kein Reden hinter dem Rücken der Frau geben. Ich meine, dass du so Sachen sagst wie...das habe ich immer schon geahnt oder irgendwie ein Urteil über die Frau abgibst, das gehört sich nicht.
Das sowieso nicht - so etwas mache ich nicht. Ich fand seine Frau immer nett bzw. so an sich ist es sie zu mir ja immer noch, aber ich kommentiere grundsätzlich nichts. Das ist auch nicht mein Stil.
Danke!
Schwierige Sache. Habe so etwas ähnliches im Bekanntenkreis. Aber eines sollte man wisse. Es liegt nie nur an einer Person. Vielleicht war der Ehemann früher ja auch aktiver und hat sich heute zu einem Coutchpotatoe entwickelt. So ist das nämlich bei meinen Bekannten. Nimm Deinen Freund mal an die Hand und nimm ihn mit zu einer Ü40 Party. Er muss sich jetzt umorientieren. Entweder der Zug mit seiner Frau ist abgefahren und er lernt irgendwann eine nette andere Frau kennen, oder seine Frau merkt, dass da doch noch Feuer in diesem Mann steckt.
Dein Freund muss jetzt die Initiative ergreifen. So kann es jedenfalls nicht bleiben und Dein Freund geht daran zu Grunde.
Das bestimmt, ja - ich kenne die beiden schon lang, er war früher schon "aktiver", aber da gab's auch gesundheitliche Probleme (und er war depressiv) und sie entdeckte dann eben, noch jung und cool und hübsch zu sein und interessierte sich für junge Männer, um Bestätigung zu suchen.
Danke für den sinnvollen Kommentar.
Hallo rotesand,
alter Schwede, ich kann Dich gut verstehen. Der Zwiespalt zwischen "nicht tatenlos zusehen wollen" und "sich nicht zu sehr einmischen", ist ein ganz fieser.
Von dem was Du geschrieben hast scheint es mir so, dass es in der Beziehung zwei Abhängigkeiten gibt. Die Ehefrau ist finanziell abhängig, und Dein Freund emotional.
Die Tatsache, dass er die Eskapaden seiner Frau mitmacht, und keine Konsequenzen daraus zieht, muss Gründe haben. Denn für gewöhnlich "macht man sowas nicht mit".
Es könnte sein, dass er Angst davor hat alleine zu sein. Es kann ein mangelndes Selbstbewusstsein sein. Bange vor Veränderungen. Oder eben eine emotionale Abhängigkeit. Es kann auch eine Mischung aus mehreren Faktoren sein.
Wenn Du ihm helfen möchtest, ohne mit dem Vorschlaghammer zur Tür rein zu kommen, würde ich Dir empfehlen mal anzutesten, was für Gründe er dafür hat, bei ihr zu bleiben, und dann von dort weiterzuschauen. Ich würde nicht versuchen ihn von ihr wegzubekommen, aber ihn zu stärken. Je nachdem wo seine Probleme liegen, kann eine Stärkung von Dir als Freund dazu führen, dass er selbst die für ihn richtige Entscheidung trifft.
Liebe Grüße!
Ich sage mal so: Er ist total emotional und deswegen verstehen wir uns so gut - weil er so ein lieber Typ ist, wie ich vom Naturell her eigentlich auch bin. Sie war wohl seine erste große Liebe und die Familie bedeutet ihm sehr viel - er ist, wie er selber mal gesagt hat, harmonieliebend.
Ich will ihn auch nicht von ihr wegbringen oder ihm irgendwas einreden, sondern ihm nur zeigen ... ich bin für ihn als Kumpel da, egal was auch immer passiert und werde sein Freund bleiben. Nur ist das schwierig zu zeigen, wenn man selber relativ feine Antennen hat und niemandem irgendwie auf den Schlips treten will.
Danke!
Ah! Ich verstehe. Das hatte ich vorher nicht richtig aufgefasst, entschuldige. Du scheinst bereits ein guter Freund für ihn zu sein. Aktives Interesse zeigen, gemeinsame Erlebnisse schaffen und vertrauensvolle Gespräche führen, schafft Nähe und Verbindung. Zeige ihm hier und da immer wieder mal, dass da jemand ist, der an ihn denkt, und ihn schätzt. Ich kenne jetzt nur die "Mädchen"-Variante, aber sicherlich können auch Männer nette Kleinigkeiten finden, mit denen man seinem Gegenüber eine Freude machen kann :-)
Es ist nicht deine Ehe. Sollte es knallen, kannst du ihm ein guter Freund sein, aber vorab einmischen solltest du dich nicht, zumal du gar nicht weißt, was er wirklich weiß. Meistens wird der Bote erschossen. Man liebt den Verrat, nicht den Verräter.
Er weiß ja schon alles (nicht von mir) und "geknallt" hat es da schon längst - aber genau das (einen "misch dich nicht ein"-Hinweis) wollte ich eigentlich nicht hören, weil ich mich nicht einmischen möchte und das nicht meine Art ist. Ich mache so etwas nicht.
Es geht mir nur darum, ihm beizustehen und wie ich das als Freund kann nach dem Motto, er hat Leute, die zu ihm halten.
Ich mische mich sowieso nicht ein - das mache ich nicht, es ist nicht meine Art.
Er fragt immer mal wieder was dazu, wie ich dazu stehe oder spricht das Thema so am Rande an, aber ich weiß dann nicht, wie ich reagieren soll. Das ist alles, dazu wollte ich vielleicht einen Rat. Mehr nicht!