Gute und verschiedene Charaktere für eigene Story erstellen

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Milena,

Dasselbe, was du tust, mache ich auch sehr gerne. Ein nicht ganz nutzloses Werkzeug sind ein Charaktertests. Dabei sind die verschiedenen Lösungen das wichtigste. Ein ausgezeichneter Charaktertest findet sich auf http://charaktertest.net/ und ist kein Mädchenkram, sondern behandelt die 16 Myer Briggs Persönlichkeiten.

Persönlichkeiten werden dabei unterschieden in

  • Motivation (innenorientiert - außenorientiert)

  • Wahrnehmung und Verarbeitung (sensorisch - intuitiv)

  • Entscheidung (denken - fühlen)

  • "Lebensstil" Wort ist meiner Meinung nach nicht so gut getroffen (spontan - planmäßig)

Aber es geht hier um das Erstellen von Charakteren, richtig? - Wie du bereits angedeutet hast, müssen die Charaktere unterschiedlich sein. Das sehe ich genauso. Wenn zwei Charaktere, beide den selben Job in der Geschichte übernehmen können, streiche ich einen von ihnen. Schlau wäre es natürlich Gegenpole zu entwickeln. Diese müssen nicht unbedingt eine Protagonist - Antagonist Beziehung haben, sondern können sich auch ergänzen.

Natürlich sind die Persönlichkeitstypen nicht das einzige worauf sich Menschen beziehen: Schließlich gibt es noch den Namen, das Geschlecht, das Alter, das Styling, die Vergangenheit, das soziale Umfeld (Freunde - Feinde), die körperliche Konstitution, die geistige Auffassungsgabe, das Selbstbewusstsein, Gewohnheiten, Hobbies und die Entwicklung, die der Charakter durchlaufen wird.

Das war jedoch auch nicht alles. Charaktere brauchen Wiedererkennungswert. Leser sollen sich an den Charakter erinnern. Aus diesem Grund kann ich auch diverse Bücher auf den Tod nicht ausstehen, deren Protagonistin völlig leer ist. Sie sollen leben, auch außerhalb der Geschichte. Selbst wenn es langweilige Hobbys sind, können sie einen Charakter auszeichnen, solange es Muster sprengt.

Ein Klischee wäre der hartegesottene rauchende Detektiv. Kreativität zeichnet nicht nur die Erfindung von Neuem aus. Es ist die undenkbare Verbindung von Altbewährtem. Wäre ein Versicherungsvertreter auf Zigarettenentzug und Nikotinpflastern interessanter? Er könnte Zahnpasta essen, oder er hat Angst vor dem Schlucken. Vielleicht muss er sogar jede Scheibe Möhren in kleinste Teile zersägen. Noch nicht cool genug? Vielleicht könnte er jemanden mit einem Kugelschreiber erstechen oder jemanden mit seinem Aktenkoffer erschlagen. Er kann zusätzlich noch ein Werwolf sein. Und dabei muss er nicht einmal der Protagonist sein.

Contemporary Fantasy (auch "Urban"Fantasy) lese ich deshalb so gerne, weil seltsame Kombinationen entstehen. Selbst ohne, dass es verborgene magische Welten gibt, ergänzt eine Prise Fantasy die Charaktere erheblich. So ist ein Staubsaugerverkäufer nicht im mindesten so interessant, wie ein Staubsauerverkäufer, der ein Zombie ist. Oder ein Engel. So kann man sogar klischee-besetzte Bilder neu aufrollen. Es gibt so viele verdammte Möglichkeiten Charaktere interessant zu machen.

Langweilig ist Fantasy nur bei schlechter Umsetzung. Oft sind die Protagonisten öde Teenies, die ihre Zauberkräfte entdecken und sich in zwei gutaussehende Personen gleichzeitig verlieben. Gegen die Idee ist eigentlich nichts einzuwenden. Aber gab es das nicht schon zehntausend mal? Ist deswegen Fantasy gleich langweilig?

MvG Jim

JimmyNovakin  30.12.2014, 01:34
  • Es sind mir einige Rechtschreibfehler unterlaufen:

'Dasselbe, was du tust, mache ich auch sehr gerne. Ein nicht ganz nutzloses Werkzeug sind Charaktertests. Dabei sind die verschiedenen möglichen Typen das Wichtigste. Ein ausgezeichneten Charaktertest findet sich auf http://charaktertest.net/ und behandelt die 16 Myer Briggs Persönlichkeiten.'

Ziemlich peinlich - Es war auch schon sehr spät ... (natürlich)

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MilenaKaya 
Fragesteller
 03.01.2015, 14:13
@JimmyNovakin

Vielen Dank :) Habe den Test auch selber gemacht (für mich) und bin ein INTP :D Erstmal durchlesen^^

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MilenaKaya 
Fragesteller
 03.01.2015, 14:13
@JimmyNovakin

Vielen Dank :) Habe den Test auch selber gemacht (für mich) und bin ein INTP :D Erstmal durchlesen^^

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JimmyNovakin  03.01.2015, 14:19
@MilenaKaya

Danke für die Auszeichnung! Ich selbst bin INFP. Ich wünsche dir noch alles Gute :)

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Nun ja,der Fantasy Bereich ist halt extrem überlaufen,Nicht zuletzt dank der ganzen Chick-Lit.Gute,und vor allem ungewöhnliche Geschichten sind sehr selten geworden.Meistens läuft alles nach einer 08/15 Storyline ab.

Grundsätzlich aber würde ich sagen,schreib das was dir Spaß macht. ^^ das Wichtigste ist nämlich,das dir deine Story gefällt und du ihren Verlauf erzählen kannst.

Für die Charaktere wegen,ein kleiner Tip: Schau dich mal in deiner realen Umgebung um.Du findest garantiert Charaktereigenschaften und auch Marotten/Macken die du gut auf deine Charaktere übertragen kannst.

MilenaKaya 
Fragesteller
 28.12.2014, 22:25

Gute Antwort! Danke :)

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Wichtig ist, ein Charakter darf keine simple Persöhnlichkeit haben,sondern dass er im Verlauf der Geschichte sich weiterentwickelt.Ein guter Charakter muss glaubwürdig wirken.Was ich gerne bei einigen Charakteren einbaue ist,wenn sie unter geistigen Behinderungen (Wie Autismus,Tourette, oder Down Syndrom) oder LGBTQ sind.Wodurch sich diese Menschen auch mit denen Charakteren besser identifizieren können.Auch Antagonisten müssen mehr sein als nur böse.Antagonisten müssen nicht immer nur böse sein und Protagonisten müssen nicht immer nur Gut sein.Jedet Charakter braucht eine Identität, eine Persönlichkeit und eine eigene Geschichte.Dann ist ein Charakter perfekt

Ich schreibe auch viel und hab schon eines fertig ;) (sitze grad am zweiten Band). Mir ist die Idee meiner Geschichte einfach so gekommen und so auch meine Figuren. Ich habe sie bildhaft vor mir gesehen (bin echt schlecht im Zeichnen also musste es mit beschreiben gut sein ;) ). Ich finde man kann nicht erklären wie Figuren sein müssen oder so ^^. Ich habe es mit dem Buch " Wie schreibt man einen verdammt guten Roman" versucht, aber ich habe von dem Buch nie mehr als 15 Seiten gelesen. Das einzige was davon bei mir hängen geblieben ist, dass die Hauptfiguren eine Angewohnheit haben sollten, die sie "einzigartig" macht und echter. Dein "Bösewicht" könnte zum Beispiel sein rechtes Ohrläppchen kneten, wenn er nervös ist. Ich weiß es klingt doof, aber schreib einfach mal drauf los ;) das meiste kommt dann von allein :). Außerdem sind es doch deine Geschichten, da ist es doch egal ob sie Klischeemäßig sind oder nicht ^^ Du kannst deine Geschichte ja immer noch ändern :)

Viel Glück und eine fleißige Muse die dich ordentlich küsst wünscht dir Liss111

Hallo Milena,

der Antwort von Jimmy kann ich mich nur anschließen. Was ich bei meinen Charakteren tue (habe zwei Romane veröffentlicht, ein dritter wird gerade lektoriert), ist eine umfangreiche Excel-Tabelle zu erstellen, die mit den Äußerlichkeiten einer Person anfängt, das familiäre Umfeld beleuchtet, bis hin zur Schulbildung, Lieblingsessen, und dann zum inneren Antrieb, Motivation, Bedürfnisse und vieles mehr. Das alles fließt nicht in den Roman ein, aber du hast eine komplette Person im Kopf, und oft kommen die schon vorher ausgearbeiteten Eigenschaften gelegen, wenn man gerade im Schreibfluss ist.

Viel Spaß beim Schreiben!

KommissarinRex

MilenaKaya 
Fragesteller
 11.01.2015, 21:10

Vielen Dank! Sehr gute Antwort :)

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