Gute Strafen für Hunde?

19 Antworten

Hunde brauchen keine Strafe. Das Zauberwort heißt: Alternativverhalten! Du möchtest nicht, dass der Hund an der Leine zerrt? Dann zeige ihm, dass er damit nicht weiterkommt, sondern nur, wenn er brav neben dir geht. Im Alltag würde das heißen: Stehenbleiben oder gar zurückgehen und nur weiterlaufen, wenn der Hund nicht nach vorne prescht.

Natürlich kann man einen Hund auch "bestrafen", wenn man ihm genau im richtigen Moment erwischt. Beispiel: Der Hund klaut dir das Butterbrot vom Tisch. Du betrittst das Zimmer während er mit der Nase am Brot klebt und sagst sofort (!) NEIN! Dazu kann man den Hund mit bösem Blick auf seine Decke schicken. Das alleine reicht schon, den Hund zu "bestrafen". Alle anderen Strafen sollten nicht angewendet werden. Hunde sind sehr sensibel und spüren sofort, wenn man auf sie sauer ist. Sie machen niemals etwas, um dich zu ärgern.

Bei meinem Hund reicht ein deutlich gesprochenes Nein. Würde man bei ihm lauter werden , bekäme er Panik. Selbst wenn irgendjemand anders mit seinem Hund lauter schimpft und mein Hund das mitbekommt, beginnt er sich unwohl zu fühlen.

Bei anderen Hunden muss man wesentlich deutlicher werden.

Es gibt nicht die richtige Strafe für Hunde, das sollte immer vom Hund abhängig gemacht werden.

Ignorieren hilft manchmal gut, wenn der Hund ständig Aufmerksamkeit will und nicht zur Ruhe kommt.

Wenn ein Hund etwas richtig gemacht hat, dann wird er gelobt. Ist der Hund gerade dabei etwas zu machen, was du nicht möchtest, dann musst du dieses Verhalten deines Hundes RECHTZEITIG erkennen und unterbinden. Es bringt überhaupt nichts, deinen Hund an der Leine hin und her zu zerren und ihn anzuschreien, weil er einen anderen Hund angreifen möchte. Wenn es erst einmal so weit ist, dass der eigene Hund nach vorn stürmt, sich in die Leine wirft und den anderen Hund ankläfft, dann ist es viel zu spät für eine Korrektur! Du musst RECHTZEITIG eingreifen. Dafür musst du deinen Hund kennen. Du musst die ersten Anzeichen erkennen und eingreifen, so bald du sieht was dein Hund vor hat. So bald er seinen Rücken versteift und den anderen Hund anstarrt, musst du eingreifen und ihm zeigen dass du mit diesem Verhalten nicht einverstanden ist. Dafür reicht schon eine leichte Berührung hinter den Rippen. Damit holst du ihn aus seiner Konzentration heraus. Er kann sich nicht auf deine Berührung und auf den anderen Hund gleichzeitig konzentrieren. So bald du ihn berührst, wird er dich ansehen und sich fragen, was du von ihm willst. Wenn er gleich darauf den anderen Hund erneut ins Visier nimmt, musst du ihn erneut berühren. Du kannst ihn auch zusätzlich mit der Leine korrigieren und ihm zeigen, dass er den anderen Hund nicht ansehen soll. Das heißt nicht dass du ihm mit einem starken Ruck den Kopf zur Seite reißen sollst, so dass ihm fast das Gehirn raus fällt. Ein leichter Zug an der Leine reicht vollkommen aus, genau wie die Berührung hinter den Rippen. Das sollte kein Stoß und auch kein Schlag sein. Der Hund soll keinen Schmerz empfinden, sondern nur eine Berührung. Er soll nur merken dass du etwas von ihm willst. Er soll sich auf dich konzentrieren und nicht auf den anderen Hund. Damit vermeidest du eine Konfrontation zwischen den Hunden und zeigst deinem Hund was von ihm willst und was du nicht willst.

So eine Korrektur ist keine Strafe. Eine Strafe bringt überhaupt nichts. Wenn dein Hund weg läuft und nicht auf deine Rufe reagiert, wenn nach einer Weile dann doch zu dir kommt und du ihn bestrafst, weil er weg gelaufen ist, dann kann dein Hund sein Verhalten und deine Strafe nicht richtig bewerten. Du hast ihn bestraft, weil er weg gelaufen ist. Dein Hund sieht das vollkommen anders. Er kam freudig erregt zu dir und wurde bestraft. Daraus zieht er den Schluss, dass du nicht möchtest, dass er bei dir ist. Dass er nicht auf deine Rufe reagiert hat, bringt er nicht mit deiner Strafe in Zusammenhang. Das ist viel zu lange her. Deine Strafe zerstört also nur das Vertrauen deines Hundes zu dir. Sie ist für die Erziehung deines Hundes also vollkommen untauglich.

Das kommt auf deinen Hund und sein Wesen an.

Bei manchen ist es tatsächlich die Größte Strafe, wenn man sie ignoriert; wobei sie nach wenigen Sekunden nicht mal mehr wissen warum sie ignoriert werden. Eine Strafe muss fast zeitgleich mit der falschen Tat kommen, damit der Hund das verbinden kann.

Bei manchen reicht ein lauter, tiefer und ernster Ton und die Mimik schon aus. Andere wiederum kümmert das wenig. Schlagen sollte man den Hund nicht, aber zurechtweißen ist bei "robusten" Hunden durchaus möglich.

Respekt bekommst du von manchen Hunden erst durch das Greifen des Nackens oder den Schnauzengriff. Wobei das eher keine Strafe ist, sondern eher die Mitteilung:" Lass das" oder "Du hast was falsch gemacht".

Nochmal: laut reden und ruhig mal übertrieben böse sein (Hunde merken das)

Hilft das nichts, dann durch Körperkontakt zurechtweißen.

An die ganzen grünen Bio-Hippie-Hunde-Erzieher: Das was ich geschrieben habe kann man bei den Eltern (und gerade bei der Mutter) vieler Welpen beobachten. Youtube und Google ist euer Freund...


LukaUndShiba  02.03.2018, 07:30

Nacken griff ist unter Hunden eine Tötungs Absicht, ich hoffe das ist dir bewusst.

Kein Hund Greif einen anderen im Nacken zum korrigieren, das ist der Wille dem anderen erheblichen Schaden zufügen zu wollen.

Damit versetzt man einen Hund aller höchstens in Panik um sein Leben.

——

Es kann unter sehr gut befreundeten Hunden auch mal im Eifer des raufens passieren, aber auch da ist es kein korrigieren sondern halt raufen.

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blacksheepkills  02.03.2018, 07:51
@LukaUndShiba

Ich greife nicht mit voller Gewalt in den Nacken und schüttle den Hund! Ich mache es bei meinem quasi so, wie die Hündin bei den Welpen.

Klar, jetzt kommen wieder die neuen Erkenntnisse, das Hündinnen und Wölfe ja so etwas nicht mehr machen und und und... Dann frage ich mich aber, wieso ich das immer noch aktuell beobachten kann.

Wir handhaben das schon seit Generationen so. Und nochmals: Es wird nicht feste zugedrückt und / oder der Hund wild geschüttelt! Es ist eher ein sanftes, aber dennoch spürbares kurzes Zwicken, was in der Anwendung noch nicht mal eine halbe Sekunde dauert!

Mein Hund ist der liebste im ganzen Dorf, versteht sich mit Mensch, Hund und jedem anderen Tier, schwänzelt immer und ist total aufgeschlossen. Auch beim Anwenden meiner "Technik" pinkelt sich der Hund nicht ein, zieht nicht die Rute zwischen die Beine, knurrt oder jault...

Ich wollte mit meiner Antwort nur mal zeigen, das bei manchen Hunden / Rassen ein tiefer Ton und Ignoranz nicht ausreicht um dem Hund zu zeigen, das er einen Fehler gemacht hat. Das soll nicht heißen (und ich wiederhole mich da ausdrücklich) das man seinen Hund schlagen und misshandeln soll.

Starke Hunde brauchen eben eine starke Erziehung.

PS: Weil ich es in einer anderen Antwort gelesen habe...: Ein Klaps auf den Po ist bei meinem Hund eine Spielaufforderung. Bei meinen "Klapsen" würde ein West Highland Terrier quer durch den Raum fliegen. Unserem "Dicken" gefällt das und er sieht das als Spielaufforderung. Auch mal wieder ein Beweis, das man nicht alle Hunde und Erziehungsmaßnahmen über einen Kamm scheren sollte. Man muss für sich und sein Tier eben den besten Weg finden, ohne das jmd Schaden davon trägt.

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30087  02.03.2018, 20:44
@blacksheepkills

"Damit versetzt man einen Hund aller höchstens in Panik um sein Leben"

Also da frag ich mich was leute unter "nacken packen" verstehen...als ob man da mit ner panzerfaust reinhaut...

Keiner meiner hunde ist oder war je verstört oder panisch wenn man mal ein schrei los gelassen hat oder sie angestupst hat (so nach dem motto "ey was machst du da"

Unfassbar was mittlerweile alles unter "tierqäulerei" fällt. Selbst ein scharfes "Nein " wird von einigen schon als psychische gewalt betitelt.

"Starke Hunde brauchen eben eine starke Erziehung."

Absolut !

Kleine "unerzogene" hunde sind nervig, große "unerzogene" hunde sind potenziell gefährlich.

Bei sensiblen hunden mag eine tutsi wutzi flauschi bauschi tour ziehen, bei einem wesenstarken charakter juckt das überhaupt nicht.

"Auch mal wieder ein Beweis, das man nicht alle Hunde und Erziehungsmaßnahmen über einen Kamm scheren sollte. Man muss für sich und sein Tier eben den besten Weg finden, ohne das jmd Schaden davon trägt"

100 points

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blacksheepkills  05.03.2018, 07:21
@30087

Ich danke dir 30087. Ich denke du bist einer der wenigen, der versteht was ich meine. Ich habe viel mit "Bull-Typen" zu tun (Bullterrier, American Bulldog, AmStaff usw...) und denen ist es zu 99% egal, wenn man sie mit Worten, Gestiken oder Verachtung "bestraft". Da muss man schon auf körperlichen Kontakt ausweichen ohne das Tier gleichzeitig zu misshandeln.

Vielleicht bin ich auch nur solche robusten Rassen gewohnt und tanze deswegen aus der Reihe, aber auch ein Chihuahua zB braucht Disziplin, welche fast keiner besitzt! Sie bellen, springen hoch, beißen in Kleidung oder sogar Körperteile, ziehen an der Leine und machen einfach was sie wollen. Von den Haltern wird das nur belächelt und meistens sogar noch gefördert, da der Hund ja durch sein Gewicht keinen umwerfen kann oder wegen seiner zu geringen Beißkraft dir keinen Arm abbeißen kann... Kommst du jetzt aber mit einem 50kg - "Kalb" daher und der Hund verhält sich genau so, dann ist man selbst der böse Hundehalter, der seinen Hund nicht erziehen kann.

Ich hab es schon erlebt, dass mir knurrende und Zähne fletschende kleine Tölen entgegen kommen. Die Leine auf Spannung und nur auf den Hinterbeinen stehend wird dann aggressiv gebellt... Meiner dagegen steht oder sitzt ruhig da, wedelt sogar noch mit dem Schwanz und freut sich wie Bolle. Dann höre ich von dem anderen Besitzer wie er zu seinem Hund sagt: "Komm Fiffi, wir gehen auf die andere Straßenseite, da vorne steht ein Kampfhund. Der frisst dich sofort."

Ich kann da nur noch den Kopf schütteln, weiß aber das ich ja was richtig gemacht haben muss, da mein Hund trotz körperlicher und seelischer Misshandlung (so wie es ja dargestellt wird) seelenruhig da sitzt und sich einfach nur freut einen Artgenossen zu sehen.

My two Cents...

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30087  05.03.2018, 17:28
@blacksheepkills

Ja ich weiss ja auch nicht...

Sobald man "bestrafung" sagt springt bei einigen gleich die sicherung und es wird mit "gewalt" Assoziiert.

Wenn ich sage meine kinder bekommen eine "strafe" weil sie nicht aufgeräumt haben, heißt das dann das ich sie schlage?

Eine antiautoritäre erziehungen funktioniert schon bei unserer intelligenten spezies nicht,wie man oft genug sieht.

Und ich bin der meinung,nein sogar der Überzeugung (aus erfahrung) das eine richtige "erziehung" nicht ausschließlich nur mit "positivem Verhalten belohnen" funktioniert.

Klar, der hund macht was richtig, ich belohne,verstanden.

Aber was lernt er denn wenn ich negatives verhalten ignoriere? Er weiss ja gar nicht, das ich dieses verhalten nicht möchte.

Und ja, die kleinen "kandidaten" genießen oft gar keine erziehung, weil leute einfach nicht verstehen das hund,hund ist, ubabhängig von der größe.

Meine erziehung verläuft streng,aber fair,ohne schmerzen oder gewalt und meine hunde sind keineswegs verstört oder ängstlich etc.

Wenn diese moderne erziehung der hundeschulen wirklich so gut funktionieren würde, dann frage ich mich warum gefühlt jeder zweite sein hund nach 1 jahr noch nicht unter kontrolle hat und nach einem trainer schreit. Ist gut für die schulen...kunde länger da,mehr geld.für den hund wird es aber immer schwerer umso älter er wird,etwas zu lernen.

Aber wendet man eine andere methode an außer dieses "butzitutsi" heißt es sofort "ihr seit nur zu faul um zeit zu investieren" und/oder " nur wer keine ahnung hat und verzweifelt ist wendet gewalt an".

Wenn ich sowas schon lese...."lerntheorie"!!!!

Ja, es ist eben nur eine THEORIE die Praxis sieht wieder ganz anders aus.

Und dann solche aussagen wie "lerntheorie funktioniert bei JEDEM säugetier"

Aha...da fällt mir echt nix ein...

Mittlerweile gibts "positive und negative bestrafung". Sry aber what the f...? Irgendein quatsch in schöne wörter verpackt...aber sich über hybridrassen mit toll klingendem namen ( für überteurte Mischlinge) aufregen...

"Hunde sind rudeltiere (deswegen nicht lang allein lassen,herrchen weg=rudel weg, hund leidet)" und ein atemzug weiter....heißt es "hunde bilden mit menschen kein rudel" . Merken die nicht wie sie sich selbst widersprechen ???!!!

Und so Leute....betiteln andere als tierquäler und haben selbst von tuten und blasen keine ahnung.

Sry für den langen text, danke falls du es trotzdem gelesen hast, da konnt ich mich nicht beherrschen grade.

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blacksheepkills  06.03.2018, 06:30
@30087

Habs gelesen und merke, das wir auf einer Wellenlänge sind :)

Mehr muss ich dazu nicht sagen... ;)

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Du solltest dich mal ganz dringend mit dem Lernverhalten von Hunden auseinander setzen.

ihrer Körpersprache und ihrem Bedürfnissen.

Ein Hund ist ein Hund, und ein Welpe ist das aller beste Beispiel für einen „unbehandelten Hund“ sie machen all das was hündisch ist, vollkommen normal und ganz artgerecht und Vorallem gesundes Verhalten.

Das was WIR Menschen als Fehlverhalten ansehen ist keines falls für den Hund schlechtes Verhalten. Der weiß es nicht besser und benimmt sich ganz typisch eben wie ein Hundewelpe.

Wenn ein Hund nun etwas nicht machen soll, was soll er stattdessen machen?

nicht immer ist ignorieren die beste Wahl, so lernt der Hund ja nicht was er darf und was eben nicht. Ignorieren tut man einen Hund eigentlich nur , wenn er fordert.

Ein simples Beispiel: du hast ein Spielzeug in der Hand, der Hund bellt und springt und will das so unbedingt Haben. Dann bekommt er erst das Spielzeug , wenn er ruhig und gelassen ist. Dann wird er Hund merken „ah wenn ich aufgedreht und hibbelig bin“ bekomme ich nichts. Werder Aufmerksamkeit noch das Spielzeug.

„Bin ich aber still und halte mich etwas zurück“ findet das mein Herrchen/Frauchen toll und ich bekomme das Spieli.

Anderes Beispiel: Hund bellt andere Hunde an der Leine an. Mit „ignorier deinen Hund“ kommst du da nicht weiter. Da muss die Ursache heraus gefunden werden, und der Hund muss bewusst ein alternatives Verhalten gezeigt werden in der Situation.

Man muss dem Hund schon zeigen welches Verhalten ich mir in bestimmten Situationen wünsche.

Hier mal ein Link , sehr anatomisch und Biologisch, wie so ein Hundegehirn ausgelegt ist. Und er Vergleich wie es bei Menschen ist. Sehr interessant finde ich.

http://wer-ist-fido.de/hundekopf/

und hier etwas zu lesen, wie das in der Praxis aussieht.

https://www.planethund.com/hundeerziehung/lernverhalten-bei-hunden.html