Grundschullehrer als Beruf?

5 Antworten

Also ich gehe selber noch zur Schule:). Du musst immer offen zu den Schülern sein,wenn sie Probleme haben können sie zu dir kommen.Manchmal braucht man auch viel Geduld bzw wenn die Schüler etwas nicht verstanden haben,dass du es ihnen immer wieder erklährst. Aber es ist bestimmt auch ein tolles Gefühl wenn man weiß,dass man Kindern etwas beigebracht hat:D

Nachteil: Die Kinder sind immer schlechter erzogen und in immer größer werdenden Maße verhaltensauffällig. Dafür rücken Eltern immer schneller mit einem Anwalt an, wenn ihr Kind nicht die erwünschten Noten erhält.

Hallo Kessyy:

Voraussetzungen: Abitur, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, psychische Belastbarkeit, Interesse an lebenslangem Lernen, wünschenswert: Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit (Gruppenleiter o.ä.), Vielseitigkeit der Interessen ohne Spezialisierung (Instrument, sportliche Interessen, handwerkliche Fähigkeiten, künstlerisches Interesse, PC-Kenntnisse, Rettungsfähigkeit im Schwimmen, Zusatzqualifikation für Religionsunterricht, Englischkenntnisse), Konflikthandhabung, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit

Begründung: Als Grundschullehrer musst du fähig sein, alle Fächer zu unterrichten. Motto: „Wer lehren kann, kann alles lehren – wer nicht alles lehren kann, kann gar nichts lehren.“

Ausbildung: 6 Semester Studium an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät + 1 Prüfungssemester, 1. Staatsprüfung, Referendarzeit, 2. Staatsprüfung

Nachteile: Tiefe Enttäuschung, dass der Lehrerberuf keine gutbezahlte Halbtagstätigkeit ist, sondern für jede Unterrichtsstunde im Grunde eine weitere Stunde zu Hause für Vor- und Nachbereitung nötig ist. Dazu kommen Konferenzen und Veranstaltungen außerhalb der Unterrichtszeit (Projektwochenpräsentation, Sportfest, Elternsprechtage, Schulmitwirkungskonferenzen….

Weitere tiefe Enttäuschung, das auch die angeblich umfangreichen Ferien verkürzt sind durch Fortbildung, Vor- und Nachbereitungen, Korrekturen von Klassenarbeiten, Konferenzen, Bereitschaftsdienst in den Ferien (die Schule muss für Eltern auch in den Ferien jederzeit erreichbar sein!), Konferenzen am Schluss der großen Ferien zur Vorplanung des Schuljahres.

Weitere Nachteile: Kompliziertes Einstellungsverfahren und geringe Besoldung während und nach der Referendarzeit durch Teilzeit, befristete Arbeitsverhältnisse im Angestelltenverhältnis, Abhängigkeit beim Einsatz von Versetzungen, geringe Anerkennung als Mann und Grundschullehrer in der Gesellschaft. Möglichkeit der Beförderung zwar gegeben, aber unattraktiv: Der Schulleiter verdient u.U. etwa 137.- € brutto mehr als der Normallehrer bei gleichzeitiger Unterrichtsverpflichtung, ggf. mit Klassenleitung, hoher Verantwortung für die Bildungsarbeit der Schule, hohe Belastung, weil er zwischen mehreren Stühlen sitzt: Schüler, Eltern, Kollegen, Schulverwaltungsamt, Schulamtsdirektor.

Aber Vorteile: Befriedigende und erfolgreiche Berufstätigkeit, Beamtenstatus mit wirtschaftlicher Sicherheit bei angemessenem Gehalt (Einstiegsbesoldung und Weiterentwicklung kannst du googeln), außerhalb der Unterrichtstätigkeit freie Zeiteinteilung und damit auch planbare Zeit für Hobby, Freunde und Familie, bei erfolgreicher Tätigkeit Anerkennung bei Kindern, Eltern, bürgerlicher Gemeinde, grundsätzliche Lebenszufriedenheit und ein Beruf als Berufung.

Summa summarum: Wenn die Bildungs- und Erziehungsarbeit sozusagen dein Hobby ist und nicht nur ein Beruf, den du für sicher und bequem hältst, dann los! – Ich wünsch dir was. – Wenn nicht: Vergiss es!

VollCooolEy  18.06.2014, 21:42

Exzellente Antwort. DH!

2
Gernspieler  18.06.2014, 23:15

Als ehemaliger Grundschullehrer und Schulleiter muss ich bestätigen: Prima Antwort. wie kommst du auf diese Zusammenstellung?

Korrektur aus hessischer Sicht: Telefondienst in den (Sommer-)Ferien in meiner Zeit nicht für Eltern, sondern fürs Schulamt. Dieser Dienst erfordert keine Anwesenheit in der Schule, sondern ist sogar mit Handy-Verbindung am Urlaubsort denkbar. Man muss an diesen Tagen erreichbar sein.

0

Dazu könnte man ganze BÜCHER schreiben:

Hauptvorteil: Nach endgültiger Einstellung bzw. Beamtung sicherer Arbeitsplatz udn weit weniger Arbeit als z.B. am Gymnasium.

Hauptnachteile: nicht gerade üppiges Gehalt sowie (mittlerweile leider ) geringes Prestige.

Die Antwort von Nadelwald ist gut. Ich rate dir dazu, mal eine Hospitationsreihe an einer Schule einzulegen, wenn dich der Beruf interessiert.

Hab einige in meinem Jahrgang, die studierten 6 Semester und haben dann im ersten Praktikum festgestellt, dass sie nicht in der Schule arbeiten möchten... Bitter...