Glaubst du, reiche Menschen sind glücklicher als arme?

Jeder soziale Stand bringt seine Probleme mit, die seelischen Stress verursachen und unglücklich machen können. Der eine hat Existenzangst, der andere Angst vor dem Verlust des sozialen Status mit den entsprechenden Auswirkungen.

Wer arm ist, wird denken "wenn ich reich wäre, wäre ich glücklich, denn dann könnte ich viele meiner Probleme lösen".

Wer reich ist, wird manchmal denken " da kann ich noch mehr bekommen - hoffentlich bin ich da noch rechtzeitig dran" "hoffentlich merkt keiner, welche persönlichen Unzulänglichkeiten ich habe"

Das Empfinden von Glück liegt in der Einstellung eines jeden. Ich denke, glücklich ist, wer mit sich im Reinen und weitgehend unabhängig ist.

Ich persönlich habe nur 2 große Wünsche für den Rest meines Lebens, auf deren Erfüllung ich seit Jahren hinarbeite, ein neues Zuhause und die Möglichkeit, damit auch Tieren ein Zuhause zu geben. Wenn ich das erreicht habe, werde ich meine innere Ruhe wiederfinden und frei sein, ehrenamtliche Jobs zu übernehmen. Aus heutiger Sicht denke ich, dass ich dann den für mich höchst erreichbaren Glückszustand gefunden habe.

Nein, nicht unbedingt. Wenn sie nichts anderes kennen empfinden sie durch dieses Leben nicht zwangsläufig Frohsinn oder Erfüllung. Depressionen machen vor Reiche ja keineswegs halt.

Allerdings wären einige Arme sicher glücklicher, wenn sie reicher wären.

Und jetzt macht keine Arm und Bein Witze, oder ihr werdet es bereuen!

Das hat doch gar nichts damit zu tun. Natürlich nicht. Nicht zwingend. Geld garantiert einem nicht, dass man glücklich ist. Armut allerdings auch nicht. Also stellt man sich die Frage: Wenn es keinen Unterschied macht, ist man dann lieber reich (oder sagen wir mal "finanziell sehr gut gestellt") oder arm? Na, reich, selbstverständlich. Denn Geld garantiert zwar kein Glück und keine Gesundheit und keine Freunde, aber 1. tut Armut das genausowenig und 2. ist man als reiche, kranke Person hundertmal besser dran als eine arme, kranke Person.

Und was die Sache mit den Freunden angeht: Na ja, der Freundestatus sollte nicht vom finanziellen Status abhängig sein. Nur soviel.

Solche Fragen finde ich immer sehr schwer. Mir kommt es jedes Mal so vor, als wollen sie darauf abzielen, zu sagen "Schaut her, Geld macht gar nicht glücklich, Geld ist unwichtig, seid glücklich mit dem, was ihr habt, jedem hierzulande geht's gut, niemand muss hungern" etc. Leute, die sowas behaupten, haben halt meistens kein Konzept von Armut in einem Land wie Deutschland oder denken, mit 1.500€ im Monat pro Person (netto) wäre man arm. Ich meine, reich ist man definitiv nicht, aber für mich persönlich ist das immens viel Geld.

Nun denn, ob sie glücklicher als arme Menschen sind ist eine Typfrage. Manche sind es, manche nicht. Und das kann sich auch ändern. Wenn deine Frau oder dein Mann oder sonstwer stirbt, der dir viel bedeutet, bist du so oder so sehr mitgenommen. Da wird Reichtum auch nichts dran ändern. Jedoch, nochmal: Er beruhigt ungemein. Wobei ich immer zwischen Armut, unterem und oberem Mittelstand sowie Reichtum unterscheiden möchte bei solchen Fragen.

Wenn man fragen würde "Braucht man viel Geld, um ein beruhigendes Leben zu führen?" würde ich sagen: "Definiere viel".

Würde ich nicht so sagen. Als reiche Menschen hat man Denke ich halt weniger Sorgen. Also natürlich nicht in allen Bereichen. Ich glaube auch, dass Menschen mit wenig Geld, das was sie haben (Freunde, Familie, PartnerIn aber auch materielles) bewusster wahrnehmen. Und dadurch sind sie vllt sogar glücklicher.

Nicht generell jeder einzelne, aber (zumindest in den meisten teilen des Westens) durchschnittlich vermutlich schon. Ich würde aber auch tatsächlich (ohne Evidenz) die Theorie aufstellen, dass glücklichere und optimistischere (nicht naive!) Menschen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, reich zu werden.

Global gesehen würde ich daran sogar zweifeln, da z.B. buddhistische Mönche sehr glücklich sind im Vergleich ohne materiellen Reichtum.

Mit geld kann man nunmal viele Probleme, die von außen kommen lösen.