Ging James Hutton von einer Entstehung der Tiere wie des Menschen durch Urzeugung aus?
Aus heutiger Sicht ist es kurios, dass James Hutton als Vater der modernen Geologie gilt. Seine Erkenntnisse gehen auf unwissenschaftliche Prämissen zurück und speisen sich beinahe ausschließlich aus seiner deistischen Philosophie. Neben anderen Dingen, etwa dass sich aus der Gesteinsart kein Alter ableiten lässt und Tiere nicht aussterben können, glaubte Hutton, dass Gott die Welt perfekt erschaffen hat, jedoch nach der Erschaffung nicht mehr weiter in die Erdgeschichte eingegriffen hat. Die Schöpfung der Erde sei ein einmaliger und unwiederholbarer Akt mit dem Ziel, den gegenwärtigen Zustand zu bewirken gewesen. Die der Schöpfung nachfolgende Entwicklung, darunter die Abkühlung der Erde und das Hervorbringen von Leben, sind zwangsläufige Folgen dieses perfekten Schöpfungsaktes. Letztlich sei die Erde als eine Art erdachter "Organismus", welcher Tieren, Pflanzen und insbesondere dem Menschen alles zur Verfügung stellt, was diese zum Überleben brauchen. Stephen Jay Gould nannte Huttons Ideen sogar "wertlose und unverdauliche Fantasie eines etwas veralteten Sesselgeologen." Obwohl Hutton mitunter als Vordenker der Evolutionstheorie gehandelt wird, scheint ihm ein evolutionistisches Weltbild gar völlig fremd zu sein. Zwar äußert er sich nicht wirklich zur Entstehung des Lebens, doch sein Werk suggeriert in gewisser Weise eine Entstehung aller Lebewesen zur gleichen Zeit - bis auf den Menschen, der erst später in Erscheinung getreten sein soll. Übersehe ich etwas, oder ist Hutton wirklich davon ausgegangen, dass Lebewesen - einschließlich des Menschen - einfach so durch Urzeugung entstanden sind?
1 Antwort
Wissenschaft produziert stets nur vorläufiges Wissen.
Newton war nicht nur Physiker und Astronom, sondern auch Astrologe.
Aristoteles wurde von Kopernikus, dieser von Kepler überholt, Newton von Einstein. Das ist typisch für alle Wissenschaft.
Natürlich wissen die heutigen Klimawissenschaftler nicht alles über den menschengemachten Klimawandel. Nur, wenn man die Probleme der heutigen Zeit mit den Kenntnissen des Mittelalters oder des 19. Jahrhunderts anzugehen versucht, liegt man schief.
Auch für seine Zeit ist Huttons vorgehen unwissenschaftlich gewesen. Kurios ist das Ganze vor allem, weil er in der heutigen Zeit für Dinge Anerkennung findet, die er so nie vertreten hat. Darum soll es hier aber eigentlich gar nicht gehen.